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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Arn. »Lass uns deswegen über die schlimmste Möglichkeit nachdenken. Angenommen, Knut
    stirbt in drei Jahren. Was machen wir dann? Da fällt dir Sverker Karlsson ein?«
    »Ja, er wird mit seinen dänischen Mannen anrücken«, bestätigte Birger Brosa mit finsterer Miene. »Er ist mittlerweile seit sechs oder sieben Jahren mit einer dänischen Frau verheiratet, die Benedikta Ebbesdotter oder so ähnlich heißt. Sie haben ziemlich bald eine Tochter bekommen, aber danach keine weiteren Kinder und vor allen Dingen keinen Sohn.«
    »Ich verstehe«, sagte Arn. »Wir geben, ohne dass es zum Krieg kommt, Sverker die Königskrone. Aber so etwas Wichtiges geben wir ihm nur, wenn wir eine Gegenleistung bekommen. Er muss geloben, dass Erik Jarl sein Nachfolger wird, nicht wahr?«
    »So ungefähr.« Birger Brosa nickte.
    »Bei einer solchen List kann viel schiefgehen«, meinte Arn nachdenklich. »Selbst wenn Sverker Karlsson keinen Sohn hat, kann doch irgendein neuer Verwandter aus Dänemark auftauchen und Anspruch auf die Krone erheben, und dann fangen wir wieder von vorne an.«
    »Aber dann haben wir viele Jahre gewonnen, viele Jahre ohne Krieg.«
    »Das nützt uns Folkungern ganz sicher«, gab Arn zu. »Wir gewinnen die Zeit, die wir brauchen, um unsere Macht auszubauen. Aber die Eriksche Familie auf Näs wird nicht gerade begeistert sein, wenn du ihnen das unterbreitest, was du eben zu mir gesagt hast.«
    »Das glaube ich auch«, sagte Birger Brosa. »Aber jetzt befindet sich das Eriksche Geschlecht in einer schweren Lage. Sobald Erik Jarl genug krakeelt hat, wird er feststellen, dass es ohne die Folkunger keinen Krieg um die Königskrone geben kann. Ohne uns keine Macht. Viel hängt natürlich von Knuts Gesundheit in den nächsten Jahren
ab, aber wenn diese sich verschlechtern sollte, dann finde ich schon die richtige Gelegenheit, um ihm auseinanderzusetzen, wie wir den Frieden retten können und damit nicht nur Erik Jarls Kopf, sondern auch seine Krone.«
    »Und nach Erik Jarls Tod?«, fragte Arn mit einem spöttischen Lächeln. »Wohin willst du die Königskrone dann bringen?«
    »Da weile ich nicht mehr auf dieser Erde«, meinte Birger Brosa lachend, hob seinen Bierkrug und leerte ihn in einem Zug. »Aber wenn mein Aussichtsplatz im Himmel auch nur einigermaßen gut ist - und bei den vielen Fürbittengebeten für meine Seele, die ich in drei Klöstern bestellt habe, sollte der Platz doch einigermaßen brauchbar sein -, werde ich mit Vergnügen zusehen, wie der erste Folkunger gekrönt wird!«
    »Da schlage ich dir vor, dass die nächsten Ehen mit den Verwandten in Svealand geschlossen werden und nicht mit weiteren Angehörigen der sverker’schen Sippe«, meinte Arn mit ausdrucksloser Miene.
    »Genau das hatte ich mir auch gedacht!«, rief Birger Brosa. »Und dabei fällt mir ein, dass dein Bruder Eskil, der eine sehr gute Partie ist, bald eine neue Frau braucht!«
    Arn seufzte, lächelte und hob in gespielter Resignation seinen Bierkrug. Er bewunderte wirklich die Begabung seines Onkels, im Kampf um die Macht die Fäden zu ziehen. Solche Männer waren selbst im Heiligen Land selten.
    Zugleich machte er sich Sorgen darüber, dass noch so viele gekaufte Fürbittengebete vermutlich keine Garantie für einen guten Aussichtsplatz im Jenseits darstellten, dessen sich Birger Brosa so gewiss zu sein schien. Aber darüber verlor er kein Wort.

    Der erste Schnee kam in diesem Jahr früh und reichlich. Unter den Fremdlingen auf Forsvik hatten Schnee und die immer härtere Kälte einen merkwürdigen Effekt. Die einen waren immer fleißiger bei der Arbeit, die anderen blieben am liebsten am Feuer im Langhaus und taten keinen Handschlag. Dieser Unterschied war nicht schwer zu erklären, da die Fleißigen in den Schmieden und in der Glashütte beschäftigt waren, wo es immer so heiß war, dass alle nur in einem dünnen Hemd und in hohen Holzschuhen arbeiteten, ganz egal, wie kalt es draußen war.
    Die übrige Winterarbeit, wie mit dem Schlitten frisches Holz zu holen oder den Hofplatz und die Wege zwischen den Häusern zu räumen, erledigten die Leibeigenen auf Forsvik, die für diese Arbeit auch geeigneteres Schuhwerk hatten.
    Jacob Wachtian erstaunte Arn in der zweiten Schneewoche, indem er verlangte, einen Teil der Wasserleitung, die zum Haus der Gäste führte, mit Schnee abdecken zu dürfen. Arn gab zu bedenken, dass es Schwierigkeiten geben könne, wenn das Wasser fröre. Aber Jacob Wachtian bestand darauf und meinte, genau das

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