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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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da alle Lüftungsklappen und Fenster des Stalles geschlossen waren, konnte Bruder Guilbert seine Übungen mit den Knaben und Torgils Eskilsson auch nicht dort fortsetzen. Bei Dunkelheit konnte niemand einen Pfeil abschießen oder ein Schwert schwingen.
    Im Norden war der Mittwinter auch die Zeit der Sagas und des Erzählens. Es verging keine dunkle Nacht, in der man sich nichts erzählte oder über etwas unterhielt, wozu man während der geschäftigeren Jahreszeiten keine Gelegenheit gehabt hatte.
    In den Leibeigenenhäusern wurden Geschichten erzählt, die die Herrschaft nicht gerne hörte, aber die meisten Freigelassenen waren der Meinung, dass das keine Rolle spielte, solange diese es nicht mitbekamen.
    Arn und Bruder Guilbert saßen drei Tage lang in Arns und Cecilias Kammer zusammen, während diese sich bei Suom und einigen der ehemaligen Leibeigenen in der Webstube neben der heißen Glashütte aufhielt, in der ihnen die Eiseskälte nicht viel anhaben konnte.
    Am meisten beschäftigte Bruder Guilbert und Arn die Frage, inwiefern sich das Gute mit Gewalt durchsetzen ließ. Viele gläubige Christen hätten damals einem solchen Gespräch kaum folgen können, aber den beiden Tempelrittern fiel es nicht schwer zu begreifen, dass Feuer und Schwert der Sache Gottes dienen konnten. Genau das war die Aufgabe der Tempelritter, die ihnen von Gott gegeben worden war und über die die Heilige Jungfrau ihre schützende Hand hielt.

    Die Frage lautete eher, ob sich diese gute Ordnung der Tempelritter auf ein normales christliches Leben übertragen ließ. Als Arn Bruder Guilbert gegenüber zum ersten Mal erwähnt hatte, dass er mit Stein und Eisen den Frieden sichern wolle, hatte sich dieser eine solche Möglichkeit nicht vorstellen können. In der neuen Burg auf Arnäs und dem, was auf Forsvik aufgebaut und gelehrt werden sollte, sah er anfänglich nichts anderes als weltliche Macht.
    Doch als er jetzt hörte, woher das Gold für den Burgbau stammte, änderte er seine Meinung. Mit dem Gold, das in die Hände des verräterischen Richard Löwenherz hätte geraten können, wurden nun eine Ritterburg, eine Reitertruppe, die denen der Tempelritter ähnlich war, und eine dem Heiligen Grab geweihte Kirche bei Forshem bezahlt.
    Besonders der Gedanke an den Kirchenbau hatte Bruder Guilbert imponiert. Was konnte Gott wohlgefälliger sein als eine Kirche, die seinem Grab geweiht war, damit die Menschen sein Leiden und seinen Tod in sich suchen konnten, ohne sich gegen den Tod von Händen sarazenischer Reiter im Heiligen Land wehren zu müssen?
    Bruder Guilbert war zu dem Schluss gekommen, dass er mit gutem Gewissen an Arns Neubauten mitarbeiten konnte, ohne sich Gedanken über Pater Guillaume in Varnhem machen zu müssen, der seinen untergebenen Bruder eigentlich nur vermietet hatte, damit er sich um die sarazenischen Pferde kümmerte. Für das Kloster war der Verkauf der Pferde ein strahlendes Geschäft gewesen, durch das ziemlich viel von Saladins Gold nach Rom gekommen war, wo es besser aufgehoben war als in den Taschen des sündigen Richard. Es dann mit der Aufgabenverteilung so genau zu nehmen wäre wirklich mehr als kleinlich gewesen.

    Die beiden Männer waren sich einig, dass sie ihre Aufmerksamkeit jetzt auf das richten sollten, was sie mit den Händen tun konnten, und nicht auf das, was in eine höhere Sphäre gehörte.
    Bruder Guilbert sollte mehr Verantwortung für die Ausbildung der Knaben an den Waffen übernehmen, da Arn sich unsicher war, ob er sich für diese Arbeit überhaupt eignete und die nötigen Voraussetzungen besaß. Daher mussten sie sich abwechseln, den Bau der neuen Burg auf Arnäs zu leiten, da sie die mohammedanischen Bauleute nicht gut in einem Land allein lassen konnten, in dem das Gesetz deutlich sagte, dass der Mord an einem Ausländer ungestraft bleiben sollte.
    Ganz leicht würde es Arn nicht fallen, Forsvik so oft zu verlassen, denn in einer der langen Winternächte, die er mit Cecilia unter den wärmenden Fellen verbrachte, wie sie sich das vorgestellt hatten, und er ihr seine langen Geschichten aus dem Heiligen Land erzählte, spürte Cecilia in sich eine erste schwache Bewegung wie die eines Fischleins, das mit der Schwanzflosse schlägt.
    Sie wusste das Zeichen sofort zu deuten, denn sie hatte schon etwas geahnt, aber nicht gewagt, an ein solches Wunder zu glauben. Da sie jetzt schon über vierzig war, hatte sie das Gefühl gehabt, für diese Segnung zu alt zu sein.
    Arn war mitten in einer

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