Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
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Arn verstummte, aber fragte dann mit einer Miene, die streng und verschmitzt zugleich war, vor welchem Gott dieser Bund denn geschlossen werden solle. Ardous versicherte eifrig, das könne nur auf eine Art geschehen, nämlich vor dem einzigen wahren Gott. Der Bund solle vom alten Ibrahim gesegnet werden, da dieser nicht nur Heilkundiger, sondern auch Kadi sei.
Da Arn schon glaubte, es mit einem einfältigen Mann zu tun zu haben, wies er darauf hin, dass Hadschi Ibrahim, der jeden Winkel des Korans kenne, vermutlich Einwände dagegen hätte, einen Rechtgläubigen und eine abergläubische oder im besten Fall christliche Frau zu trauen.
»Aber meine Liebste ist rechtgläubig, genau wie ich!«, wandte Ardous entgeistert ein und brachte seinen Herrn damit zum Verstummen.
Das war zu frech, um eine Lüge zu sein. Arn musste dieser Sache nachgehen - je früher, desto besser.
Ohne weitere Umschweife nahm er Ardous auf die Burg mit, wo sie nach der jungen Frau suchten, die sie schließlich bei den Wäscherinnen am Wallgraben fanden. Muna sah verlegen zu Boden, als Arn sie nach ihrem Glauben fragte. Sie antwortete erst leise, sie hätte den Glauben ihrer Väter behalten, aber damit gab er sich nicht zufrieden. Ungeduldig befahl er ihr, ihm das genauer zu erklären.
»Es gibt keinen Gott außer Gott, und Machmut ist sein Prophet«, antwortete sie in einem merkwürdigen, aber vollkommen verständlichen Arabisch.
Arn verschlug es für eine Weile die Sprache. Er versuchte sich auf einen Vers des Korans zu besinnen, denn dass Gott ihm und den beiden Liebenden dieses Zeichen gesandt hatte, erfüllte ihn mit tiefer Demut. Sie sahen ihn gespannt an, als erwarteten sie voller Beben seinen Beschluss.
»Im Namen des Gnadenreichen und Barmherzigen«, sagte er schließlich, als ihm der Vers wieder eingefallen war. »Und zu seinen Zeichen gehört es, dass er euch von euch selber Gattinnen erschuf, auf dass ihr ihnen beiwohnet, und er hat zwischen euch Liebe und Barmherzigkeit gesetzt. Siehe, hierin sind wahrlich Zeichen für nachdenkende Leute.«
Vielleicht verstand Muna nicht jedes Wort in der Sprache ihrer Väter, da sie seit ihrer Kindheit niemanden den Koran hatte rezitieren hören. Aber sie sah dem Gesichtsausdruck ihres geliebten Ardous an, dass Arn einen Segen gesprochen hatte.
Es war schwer zu sagen, wen von den dreien diese Worte aus dem Koran am meisten ergriffen: Sie bewegten Arn ebenso sehr wie Ardous und Muna, und eine Welle des Heimwehs nach Cecilia wogte in ihm auf.
Um seine Neugier zumindest etwas zu stillen, fragte er Muna, ob sie wisse, woher sie oder ihre Väter kämen. Verlegen entgegnete sie, dass ihre Eltern als Gefangene nach Norwegen gelangt seien, wo sie dann zur Welt gekommen sei. Später hätten sie und ihre Mutter zur Mitgift irgendeiner Frau gehört, die einen Folkunger im Westlichen Götaland geheiratet habe, während ihr Vater auf dem Hof in Norwegen geblieben sei.
Arn wollte in dieser Freudenstunde nicht weiter in sie dringen und versprach ihnen, dass er ihnen ihren Wunsch gewähren werde, da Gott sie auf wundersame Weise zusammengeführt habe. Davon, dass Ardous seine Geliebte kaufen müsse, könne jedoch keine Rede sein. Im Winter solle Muna nach Forsvik umziehen, wo sie unter ihren Glaubensgenossen Hochzeit feiern werde. Bis dahin müssten sie sich jedoch in Geduld üben.
Vor lauter Glück ganz unbefangen, umarmten sie sich vor all den anderen Wäscherinnen, die von der Unterhaltung zwar kein Wort verstanden hatten und zunächst völlig verblüfft waren, dann jedoch zu kichern begannen und sich fröhlich unterhielten.
Nach dem Wunder, mit dem die Liebe von Ardous und Muna belohnt worden war, begann Arn jeden Tag und jede Stunde zu zählen, bis er wieder nach Forsvik zurückkehren durfte. Er konnte nicht aufbrechen, ehe Bruder Guilbert auf Arnäs eingetroffen war, und das war einen Tag später als ausgemacht. Dieser Tag wurde Arn sehr lang. Nach Bruder Guilberts Ankunft erfuhr er jedoch, dass es Cecilia bestens gehe und dass auf Forsvik nichts Schlimmes vorgefallen sei. Die Zeit ihrer Niederkunft nähere
sich, aber die Frauen, die sich besser auskannten, hätten gemeint, dass er ganz sicher noch rechtzeitig ankommen werde.
Hastig nahm er von seinen Verwandten und den Bauleuten Abschied. Noch nie war ihm der Ritt so lang vorgekommen. Statt in Askeberga zu übernachten, wollte er eigentlich mit einem anderen Pferd durch die helle Frühlingsnacht weiterreiten, überlegte es sich
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