Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Erzählung über das Heilige Land: Gerade hatte er befohlen, die Fahne mit der Jungfrau Maria, der hohen Beschützerin der Tempelritter, zu entfalten, und die Hand erhoben, um das Zeichen zum Angriff zu geben, und alle weiß gekleideten Ritter hatten sich gleichzeitig bekreuzigt und tief Luft geholt.
Da nahm sie ruhig seine Hand und sagte es ihm. Er verstummte, wandte sich ihr zu und sah, dass das, was sie
sagte, die Wahrheit war und kein Traum. Zärtlich umarmte er sie und flüsterte, dass die Heilige Jungfrau sie mit einem weiteren Wunder gesegnet hätte.
Zu Sankt Tiburtius, als in den Seen des Westlichen Götalands das Eis schmolz und Eskils Handel mit den Flusskähnen zwischen Linköping und Lödöse wieder in Gang gekommen war, fuhr Arn mit den Bauleuten nach Arnäs, um die Arbeiten an der Burg wiederaufzunehmen. Cecilia hatte gesagt, dass er einen guten Monat Zeit hätte, ehe er zurückkehren müsse, um seinen neugeborenen Sohn oder seine neugeborene Tochter zu sehen. Cecilia glaubte, dass es eine Tochter werden würde. Arn war sich sicher, einen weiteren Sohn zu bekommen. Sie hatten ausgemacht, dass Cecilia den Namen wählen dürfe, wenn es ein Sohn werde, während Arn den Namen bestimmen solle, wenn sie eine Tochter bekämen.
Der Bau der Mauern kam rasch wieder in Gang, und die Bauleute schienen erleichtert, nach dem langen Winter wieder arbeiten zu dürfen. Sie erklärten auch, dass sie mit den neuen Werkzeugen aus den Schmieden von Forsvik ebenso zufrieden seien wie mit den Arbeitskleidern, die in Sattlerei und Webkammer für jeden nach Maß gefertigt worden waren.
Der Winter hatte auf der Baustelle einige Schäden angerichtet, aber nicht so viele, wie Arn befürchtet hatte. Bald würde der Sommer ohnehin die obersten Mörtelfugen austrocknen, so dass sie mit geschmolzenem Blei versiegelt werden konnten, wie Bruder Guilbert vorgeschlagen hatte. Jetzt sollte die längste Mauer vom Hafen zu den Häusern und zum Dorf gebaut werden. Das war leicht,
da es hier nur einen Turm in der Mitte geben würde, und es war eine Wonne, mitanzusehen, wie die Arbeit von Tag zu Tag fortschritt.
In der Frage, welcher Wochentag nun der Ruhetag sein sollte, hatte man keine für alle befriedigende Lösung gefunden. Nach langen Gesprächen und Verhandlungen auf mehr als nur einem Mailis in Forsvik war Arn die Sache leid gewesen, und er hatte verfügt, dass auf Arnäs der Sonntag als Freitag betrachtet werden solle. Am Sonntag konnten die Rechtgläubigen ohnehin nicht arbeiten, da das die Bewohner von Arnäs beleidigt und zu Streitigkeiten darüber geführt hätte, wer dem wahren Glauben anhänge.
Arn meinte, da Gott alles sehe und alles höre und außerdem gnädig und barmherzig sei, werde er ganz sicher seinen Rechtgläubigen verzeihen, wenn sie weit weg in einem fremden Land, unter Zwang und für eine kurze Zeitspanne ihres Lebens, den Sonntag zum Freitag machten. Nach einigem Nachdenken und einer Beratung mit dem Heilkundigen Ibrahim, der der gelehrteste seiner sarazenischen Gäste war, hatte Arn im Koran eine gewisse Rückendeckung für diese von der Not erzwungene Regelung gefunden.
Die Arbeit war eintönig, und tagsüber gab es nicht viel zu besprechen, außer der Frage, welcher von zwei möglichen Steinen behauen werden sollte, um auf den anderen zu passen. Auch wenn alle Werksteine, die aus dem Steinbruch auf dem Kinnekulle geliefert wurden, auf den ersten Blick gleich aussahen, mussten sehr viele noch einmal geglättet oder verändert werden, um so dicht aneinander zu passen, wie Arn und die sarazenischen Baumeister es forderten.
Ein einziges Ereignis blieb Arn aus diesem unruhigen Baumonat im Gedächtnis haften, in dem er die ganze Zeit
in Gedanken in Forsvik und bei dem erwarteten Kind war. Ein Mann, der Ardous hieß und aus der Stadt Abrahams, aus Al Khalil, stammte, kam eines Tages zu ihm und bat ihn um ein Gespräch unter vier Augen. Er wollte eine der Leibeigenen auf Arnäs namens Muna kaufen und fragte nach ihrem Preis und wie weit sein Lohn von zwei Goldbesanten reichen würde. Erst entgegnete Arn nur erstaunt, dass man, soweit er wisse, für zwei Goldbesanten vier leibeigene Frauen und eine Kuh kaufen könne. Aber dann nahm er sich hastig zusammen und fragte, welche sündigen Absichten sich hinter einer solchen Frage versteckten.
Ardous versicherte ihm, dass von einer Sünde keinesfalls die Rede sein könne, sondern dass er ganz im Gegenteil die Absicht habe, mit der Leibeigenen die Ehe zu
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