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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Torgils Eskilsson, eskortieren lassen. In Varnhem hatte die junge Garde aus Forsvik viele neugierige Blicke auf sich gezogen. Ihre Pferde waren nicht gesattelt und gepanzert wie die der anderen, sondern mit einer Schabracke in der Farbe der Folkunger bedeckt. Einige hatten sich über die kräftigen schwarzen Lederriemen Gedanken gemacht, die unter dem Tuch hervorschauten, und festgestellt, dass sich unter dem dünnen Tuch ein eingenähter Panzer zum Schutz gegen die Pfeile verbarg. Dass erst drei der Gardesoldaten erwachsene Männer waren, mochte man ebenfalls bemerkenswert finden, aber selbst die Jüngsten in Arn Magnussons Gefolge trugen ihre Waffen mit großer
Selbstsicherheit und Geläufigkeit und ritten besser als die meisten Männer im Westlichen Götaland.
    Arn sah ein, dass er mit dieser unvermeidlichen Vorführung einer neuen Flut von Gerüchten darüber, was auf Forsvik vorging, Vorschub geleistet hatte. Aber er konnte Cecilia schließlich nicht zum Begräbnis des Königs in Varnhem rufen, ohne sie auf dem Weg mit der Eskorte zu versehen, die er ihr schuldig war.
    An einem einzigen Tag ritten sie von Varnhem nach Arnäs, ohne sich oder ihre Pferde sonderlich anstrengen zu müssen. Cecilia saß wie immer in einem richtigen Sattel mit Steigbügeln, und da sie ihr eigenes Pferd Umm Anaza ritt, hatte sie keine Schwierigkeiten, mit den jungen Knappen Schritt zu halten.
    Sie hielten sich nicht weiter in Skara auf, da sie keine Karren mitführten, auf denen sie Einkäufe hätten befördern können. Ihr ganzes Gepäck befand sich in Satteltaschen, die von zwei Packpferden getragen wurden. Vor Skara herrschte auf den Straßen ein dichtes Gedränge von Bauern, die mit ihren Karren auf dem Weg in die Stadt waren oder von dort kamen, da gerade Markttag war. Das blaue Gefolge erregte große Verwunderung, und man schaute ihm lange hinterher, nachdem es vorbeigedonnert war. Die Reiter schienen eine heimliche und unheilverkündende Kraft auszustrahlen. Dass die Macht der Folkunger zunahm, war nicht zu übersehen, doch niemand vermochte zu sagen, ob das gut oder schlecht war und ob damit dem Frieden gedient war oder ob es sich um einen Vorboten des Krieges handelte.
    Sie nahmen den Weg über den Kinnekulle, um den Steinmetz Marcellus zu besuchen, der in einem Steinbruch an den Skulpturen für die neue Kirche von Forshem arbeitete. Einige der Skulpturen waren bereits fertig, von
denen eine die Bewunderung aller erregte, während der Anblick einer anderen Arn zum Erröten brachte, was niemand an ihm kannte.
    Das Relief, das sicher alle bewundern würden, sollte über dem Portal der Kirche angebracht werden und stellte den Herrn Jesus dar, der Petrus den Schlüssel des Himmelreichs überreichte und Paulus das Buch gab, mit dem er die christliche Lehre auf der Welt verbreiten sollte. Über dem Haupt des Herrn Jesus waren das Kreuz der Tempelritter und ein lateinischer Text zu sehen, der folgendermaßen lautete: »Diese Kirche ist unserem Herrn Jesus Christus und dem Heiligen Grab geweiht.«
    Sowohl die Darstellung als auch der Text erfüllten den Betrachter mit Andacht. Man hatte das Gefühl, als erlebte man den dargestellten Augenblick mit, obwohl er in der Welt der Sinne so sicher nicht stattgefunden hatte. Doch für Gott existierten Zeit und Raum nicht. Er war überall zur gleichen Zeit, und deswegen war dieses Relief schön und wahr. Arns Brust war von einem großen Gefühl der Dankbarkeit darüber erfüllt, dass ihm die Gnade gewährt wurde, diese Kirche zu Gottes Grab zu machen. Auch wenn der Bau des Gotteshauses noch nicht sonderlich weit fortgeschritten war, ließ einen das Relief ahnen, wie es einmal aussehen würde.
    Das Relief, das Arn die Schamesröte ins Gesicht trieb, zeigte den Herrn Jesus, wie er von einem Ritter den Schlüssel der Kirche in Empfang nahm und mit der rechten Hand die Kirche segnete. Gleichzeitig war ein Steinmetz mit einer Spitzhacke zu sehen, der mit dem Bau der Kirche beschäftigt war.
    Das konnte man nur so deuten, dass Arn Gott die Kirche schenkte und Marcellus sie baute. Das war zwar keine
Lüge und auch keine Gotteslästerung, aber es war eine grenzenlose Selbstüberhebung.
    Marcellus nahm die Sache viel gelassener. Er meinte, die Darstellung drücke eben eine weltliche Wahrheit aus und gebe ein gutes Vorbild für die Menschen ab. Noch in tausend Jahren würden alle begeisterten Betrachter sehen, wie Arn, ein Tempelritter, diese Kirche gestiftet habe. Wenn das nicht erbaulich sei? Sollte

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