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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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nicht genau dieser Gedanke ausgedrückt werden, wenn man eine Kirche dem Heiligen Grab weihte? Statt Gottes Grab in Krieg und Tod im Heiligen Land zu suchen, könnten die wahrhaft Gläubigen es in ihren eigenen Herzen finden.
    Arn musste zugeben, dass das in etwa mit seinen eigenen Überlegungen übereinstimmte. Sich selbst jedoch neben dem Herrn Jesus abzubilden sei eine andere Sache. Das zeuge von Hochmut und sei somit eine schwere Sünde.
    Marcellus zuckte mit den Achseln und meinte, es sei doch wohl auch nicht schlimmer als eine Darstellung der Vertreibung aus dem Paradies, auf der sowohl Gott als auch Adam und Eva zu sehen seien. Gott und Menschen dürften sehr wohl auf einem Bild sein, wenn nur das Bild wahr sei. Und es sei keineswegs überheblich zu sagen, dass Arn Magnusson diese Kirche gebaut und sie dem Heiligen Grab geweiht habe. Das sei die reine Wahrheit.
    Cecilia fand dieses Relief sowohl schön als auch wahr und meinte, es könne Gott doch nur freuen, da es nichts anderes als christliche Demut zeige.
    Sie einigten sich darauf, nichts zu übereilen. Bis die Kirche fertig sei und geweiht werden könne, würde schließlich noch einige Zeit vergehen.
    Auf Arnäs blieben sie nur einen Tag, hauptsächlich, weil Arn die Mauern genauestens inspizieren wollte. Die gesamte
äußere Verteidigungsanlage der Burg war inzwischen fertiggestellt. Jetzt konnten sie sich mit allem anderen Zeit lassen. Das dreistöckige Wohnhaus war fast fertig, und dort würde man im Winter einziehen können. Was noch gebaut werden musste, waren die Vorratshäuser für Brotgetreide, Trockenfisch und Pferde- und Viehfutter, die im Fall einer langen Belagerung benötigt wurden. Darüber hinaus standen nur noch einfachere Arbeiten an, für die aber nicht mehr die vortrefflichen sarazenischen Bauleute erforderlich waren. Die Ringmauer, die Türme, Tore und Ziehbrücken waren fertig. Das war das Entscheidende. Auf Forsvik hatten sie gerade die schweren Ketten für die Ziehbrücken und Fallgitter geschmiedet.
    Der alte Bergfried von Arnäs diente jetzt als Lager für Waffen und Kostbarkeiten. In der oberen Kammer standen reihenweise Fässer mit über zehntausend fertigen Pfeilen, in der Kammer darunter lagen Armbrüste, Schwerter und Lanzen aufgetürmt. Arnäs würde bereits jetzt die Belagerung eines mächtigen Feindes aushalten. Aber nichts deutete auf einen Krieg hin, und deswegen gab es genügend Zeit, alles so fertigzustellen, wie es von Anfang an gedacht war. Bald würde Arnäs eine uneinnehmbare Burg sein, in der mehrere hundert Folkunger Schutz finden konnten, ganz ungeachtet, wer sie vor den Mauern bedrohte.
    Torgils, der seit Weihnachten nicht mehr zu Hause auf Arnäs gewesen war, beschloss, ein paar Tage bei seinem Vater Eskil zu bleiben, während Arns Gefolge nach Forsvik weiterzog. Sie ritten schon in der Morgendämmerung los, um die Reise an einem Tag hinter sich zu bringen. Als sie sich an diesem Abend Forsvik näherten, wurde mit der großen Glocke Sturm geläutet, und in wenigen
Augenblicken saßen alle jungen Männer zu Pferde. Als Arn und Cecilia mit ihrem Gefolge auf Forsvik einritten, hatten drei Schwadronen an der Hauptstraße Stellung bezogen. Bengt Elinsson war als einziger höherer Befehlshaber auf Forsvik geblieben und stand nun mit seinem Pferd an der Spitze der Forsviker. Er zog als Erster sein Schwert, dann folgten alle anderen, und so begrüßten sie Herrn Arn und Frau Cecilia bei ihrer Rückkehr.
    Arn ritt auf Bengt zu, dankte ihm kurz, übernahm wieder den Befehl und befahl dann allen Jungherren, an die Arbeit zurückzukehren.

    Die folgenden Tage waren auf Forsvik voll der bittersüßen Trauer über den Abschied. Die fünf Jahre, für die Arn seine sarazenischen Männer gedungen hatte, waren vorüber. Wer reisen wollte, würde das bald tun, denn demnächst wurde das große Schiff mit dem Trockenfisch von den Lofoten in Lödöse erwartet. Mit diesem sollten die Heimkehrer nach Bjørgvin segeln, der größten Stadt an der norwegischen Westküste, von wo aus immer wieder Schiffe nach Lissabon in Portugal fuhren. Dort waren sie dann schon fast im Land der Rechtgläubigen.
    Nur die Hälfte der Ausländer wollte nach Hause zurückkehren, darunter auch die beiden Heilkundigen Ibrahim und Jussuf, die davon überzeugt waren, dass es für ihre Dienste im Reich der Almohaden in Andalusien bessere Verwendung geben werde. Die beiden Engländer John und Athelstan wollten ebenfalls aufbrechen, da ab und zu Schiffe zwischen

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