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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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welch schwere Sünde es sei zu lügen. Aber als sie erzählten, wie er zum ersten Mal nach Askeberga gekommen sei, sie ihn angerufen hätten und er auf den Hofplatz getreten sei und mit ihnen gesprochen habe, konnte er sich an den Vorfall erinnern. Er verstummte und dachte eine Weile nach, ehe er seinen Beschluss fasste.
    »Gure, nimm diese Jungen zu Sigfrid Erlingsson mit«, sagte er schließlich. »Sag ihm, dass sie in der Gruppe der Jüngsten anfangen sollen, und sieh zu, dass sie die entsprechenden Waffen und Kleider bekommen.«
    »Aber Herr, diese Schlingel sind alles andere als Folkunger«, wandte Gure verblüfft ein.
    »Das weiß ich«, sagte Arn. »Sie sind nur die Söhne eines Freigelassenen. Aber wir hatten eine Abmachung, und eine Abmachung muss man als Folkunger halten.«
    Gure zuckte mit den Achseln und nahm Sigge und Orm mit, die aussahen, als hätten sie vor Freude schreien
und in die Luft springen mögen, und denen es sichtlich schwerfiel, sich zu beherrschen.
    Arn saß noch lange vor seinem halbvollen Teller. Er hatte sich eine seltsame Frage gestellt, die ihm noch nie zuvor gekommen war. Er fragte sich, ob man als Folkunger geboren werden musste oder ob man nicht auch zum Folkunger werden konnte. Denn ganz gewiss waren nicht alle geborenen Folkunger die Besten und alle anderen die Schlechtesten.
    Die Regel der Tempelritter besagte, dass nur solche Männer als Brüder in den Orden aufgenommen werden konnten, deren Väter über ein Wappen verfügten. Alle anderen mussten sich damit begnügen, Knappen zu werden. Mehr als einmal waren ihm Ritterbrüder begegnet, die sich besser als Knappen geeignet hätten, und umgekehrt.
    Und wer sagte eigentlich, dass man gute Leute nicht zu Folkungern machen konnte, so wie man in der Pferdezucht auf frisches Blut zurückgriff? Indem sie die schweren und kräftigen Pferde aus Götaland mit den schnellen und beweglichen arabischen kreuzten, erhielten sie langsam eine neue Rasse, die sich besser für die schwere Reiterei eignete, die demnächst in Forsvik aufgebaut werden sollte. Das Beste der Araber ließ sich mit dem Besten der Götar verbinden, genauso wie sie bei der Herstellung von Schwertern auf Forsvik Eisen und Stahl zusammenschmiedeten. Warum sollte man Folkunger nicht genauso herstellen können?
    Allerdings musste er natürlich dafür sorgen, dass die beiden auf einen anderen Namen getauft wurden, falls sie überhaupt schon einmal getauft waren. Sigge und Orm konnten Ritter der Folkunger einfach nicht heißen.

    Sverker Karlsson kam mit einem prächtigen Gefolge von hundert Reitern aus Dänemark nach Näs, wo er mit seinem Hofstaat einziehen wollte. Er hatte mit dieser Reise bis zum Ende des Jahres gewartet, als das Eis mächtig und sicher auf dem Vättersee lag.
    Nach Neujahr rief er alle Mächtigen unter den Folkungern, aus dem Erikschen Geschlecht und aus Svealand auf die Königsburg Näs, damit sie ihn wählten, nachdem er seinen Eid abgelegt hatte. Danach sollte drei Tage lang gefeiert werden.
    Noch nie waren so viele rote Mäntel auf Näs zu sehen gewesen, nicht einmal zu Zeiten von König Karl Sverkersson. Rot war jedoch nicht nur die Farbe der Sverkersippe, sondern auch die Farbe der Dänen, und Erik Jarl, der bei Sverkers Ankunft auf Näs gewesen war, flüsterte Arn angewidert zu, dass man meinen könnte, ein Blutstrom fließe übers Eis.
    Birger Brosa, sein Bruder Folke und Erik Jarl waren die einzigen weltlichen Männer im neuen königlichen Rat, die weder Dänen waren noch zur Sverkersippe gehörten. Eskil hatte seinen Platz in der Versammlung aufgeben müssen, da Sverker erklärt hatte, dass etwas so Wichtiges wie der Handel des Reiches den kundigeren Dänen überlassen werden müsse. Zum Marschall ernannte er seinen Freund Ebbe Sunesson, der mit den Folkungern auf Arnäs verschwägert war, denn sein Verwandter Konrad war mit Arns und Eskils Halbschwester Kristina verheiratet. Sverker meinte, diese Verwandtschaft bilde eine Brücke zwischen Dänen und Folkungern.
    Erzbischof Petrus strahlte wie die Sonne und pries immer wieder Gott, der in seiner unendlichen Güte und Gerechtigkeit endlich den Sohn des ermordeten Königs Karl zur Krone Götalands und Svealands heimgeführt habe.

    Die Krone durfte Sverker jedoch erst aufsetzen, nachdem er vor dem gesamten Rat und dem Thing der Mächtigen geschworen hatte, mit Gottes Hilfe die Gesetze und die Gerechtigkeit aufrechtzuerhalten. Er musste ebenfalls geloben, jedem Anspruch auf die Krone im Namen seiner

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