Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Klappern von Steigbügeln und Waffen, was nur bedeuten konnte, dass sich die hundert Reiter des Königs auf den Abmarsch in der Morgendämmerung vorbereiteten, und er verfluchte sich selbst. Er hatte sein Spiel zu weit getrieben und beklagte sich nun darüber, dass die Liebe nicht nur ihm und vielleicht auch den vier Königssöhnen den Tod gebracht, sondern ihn außerdem in die Verzweiflung getrieben hatte, und das war eine schwere Sünde. Wer verzweifelte, grub sich sein eigenes Grab. Er begann zum heiligen Georg zu beten, dem Beschützer der Ritter und Edelmütigen.
Als die Nacht am finstersten war, knirschten vorsichtig die Schlüssel zu seinem Verlies, und zwei dunkel gekleidete Männer traten ein und führten ihn freundlich und sehr leise die Treppe hinauf. Dort oben wartete Helena auf ihn. Rasch und flüsternd nahmen sie Abschied voneinander. Helena sollte ins Kloster Vreta geschickt werden und ließ Sune schwören, sie dort herauszuholen. Der Gedanke an Klosterraub hatte ihn zögern lassen, da dies eine der schmählichsten Taten war, die man begehen konnte. Aber sie versicherte ihm, dass sie zum einen nie ein Klostergelübde ablegen würde, schließlich sei sie eine Königstochter und wolle keine Nonne werden, und dass sie ihm zum anderen entgegenlaufen werde, sobald sie die blauen Mäntel auf Vreta zureiten sähe.
Er schwor ihr, dass er und seine Verwandten, eine Schwadron an der Zahl, in blauen Mänteln und am hellichten Tag, damit sie schon von weitem zu sehen sein würden, nach Vreta reiten würden, um sie zu befreien.
Sie küssten sich unter Tränen, dann riss sie sich los und eilte in der Dunkelheit davon.
Unterhalb der Burg wartete ein kleines Boot. Der Wind kam von Süden und würde ihn in einer Nacht nach Forsvik bringen.
In der Morgendämmerung ging Sune in zerrissenen und schmutzigen Sverkerkleidern bei Forsvik an Land. Seine beiden Weggefährten hatten den Hafen eilig verlassen und Kurs nach Norden genommen. Sie würden nie mehr nach Näs zurückkehren, und das brauchten sie auch nicht. Helena hatte ihnen mit ihrem Goldschmuck einen Lohn gezahlt, der ihnen woanders ein angenehmes Leben ermöglichte.
Zu dieser frühen Stunde waren auf Forsvik erst wenige Menschen auf den Beinen, aber als einer der Jungherren, der gerade auf dem Weg zum Abtritt war, Sune erblickte, schlug er sofort mit der großen Glocke Alarm. Wenige Augenblicke später war Sune von bewaffneten und wütenden Jungherren umringt, die ihn als Verräter beschimpften. An Händen und Füßen gefesselt, wurde er zur großen Glocke geschleift, die der Versammlungsplatz bei Alarm war. Dort drückte man ihn auf die Knie, und alle warteten auf Herrn Arn, der erst halb in seiner Rüstung steckte und nun eilig angelaufen kam.
Als er Sune sah, blieb er stehen, lächelte und zog seinen Dolch aus dem Gürtel. Er trat auf den gefesselten Sune zu, durchschnitt das Seil, mit dem seine Füße und Arme gebunden waren, umarmte ihn und küsste ihn auf beide Wangen. Um sie herum wurde es vollkommen still.
Die Wut der Jungherren, die inzwischen fast vollzählig versammelt waren, war verflogen, und sie schauten sich fragend an.
»Bedenkt das Wort des Herrn, ihr Forsviker!«, sagte Arn. »Was ihr seht, ist nicht immer, was ihr meint, und verurteilt nie jemanden wegen seiner Kleider. Dies ist euer wahrer Bruder Sune Folkesson, der in unseren Diensten steht und als Kundschafter bei Sverker auf Näs gewesen ist. Er hat sein Leben aufs Spiel gesetzt und durch seine Worte Erik Jarl und seinen Brüdern das Leben gerettet. Deswegen sind sie zu uns gekommen, und deswegen nur sind sie bei diesem falschen König dem Tode entronnen. Alle, die schlecht von Sune denken, sollen erst Gott um Vergebung bitten und dann Sune selbst!«
Die Ersten, die Sune umarmten, waren Bengt Elinsson und Sigfrid Erlingsson. Danach kamen alle anderen.
Arn befahl, im Badehaus einzuheizen und neue Folkungerkleider zu bringen. Die roten Lumpen, die Sune trug, solle man verbrennen. Sune versuchte einzuwenden, er habe eilige Neuigkeiten und keine Zeit zum Baden, aber da schüttelte Arn nur lächelnd den Kopf und meinte, nichts sei so eilig, dass man nicht erst noch nachdenken könne. Dass es keine Kleinigkeit gewesen sein konnte, die Sune veranlasst hatte, seinen Dienst auf Näs zu verlassen, war ihm durchaus bewusst.
Sune beeilte sich beim Baden und stürmte dann zu Arns und Cecilias Haus, noch während er sich die Folkungerkleider überzog. Dort warteten das frische Morgenbrot der
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