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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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hatten und die, als sie genug hatten, heimgekehrt waren - und zwar, wie sie glaubten, mit der Vergebung aller ihrer Sünden.
    Ab und zu legte Arn, während er die schlimmsten Sünden der Christen aufzählte, den Stein erneut in die linke Hand seines Vaters. Aber als sich der Sündenkatalog zu wiederholen begann, fuchtelte sein Vater ungeduldig mit seiner gesunden Hand, um dem Elend ein Ende zu machen. Dann holte er tief Luft und sammelte sich zu einer neuen Frage.
    »Wo warst du … mein Sohn … als Jerusalem fiel?«
    Diese Frage brachte Arn aus dem Konzept. Er war in Zorn geraten, als er von den bösen Menschen gesprochen hatte, die andere aus einer Laune heraus oder um ihre Eitelkeit zu befriedigen in den Tod schickten wie der Großmeister der Tempelritter Gérard de Ridefort, und von törichten Heerführern wie dem Hurenbock Guy de Lusignan.
    Dann antwortete er wahrheitsgemäß, dass er als Gefangener des Feindes in Damaskus gewesen sei. Jerusalem sei nicht in einem tapferen Kampf verlorengegangen, sondern durch eine törichte Schlacht bei Tiberias, in der die gesamte christliche Armee von Toren und Hurenböcken, die nichts vom Krieg verstanden hätten, in den Tod
geführt worden sei. Nur wenige Gefangene hätten überlebt, von den Tempelrittern nur zwei.
    »Trotzdem … bist du … reich heimgekehrt?«, wandte Herr Magnus ein.
    »Ja, das ist wahr, Vater. Ich bin heimgekehrt, und ich bin reich, reicher als Eskil. Aber das liegt daran, dass ich mit dem König der Sarazenen befreundet war«, antwortete Arn wahrheitsgemäß, was er jedoch bereute, sobald er den Zorn in den Augen seines Vaters aufflammen sah.
    Da hob Herr Magnus den Stein in einer einzigen Bewegung von seiner linken in die rechte Hand und legte ihn dann eilig in seine kranke Hand zurück, um seine gesunde heben zu können und seinen Sohn, der durch Verrat reich geworden war, zu verurteilen.
    »Nein, nein, so war es nicht«, log Arn hastig, um ihn zu beruhigen. »Ich wollte nur sehen, ob Ihr den Stein wirklich von der einen Hand in die andere heben könnt. Der Zorn gab Euch unerwartete Kräfte, verzeiht mir diesen kleinen Streich!«
    Herr Magnus wurde sofort wieder ruhig. Dann blickte er verblüfft auf den Stein, der bereits wieder in der kranken Hand lag. Schließlich lächelte er und nickte.

II
    E SKIL WAR NICHT SONDERLICH GUTER LAUNE, das war nicht zu übersehen, obwohl er sich alle Mühe gab, es nicht zu zeigen. Das lag nicht daran, dass er zu den Steinbrüchen reiten musste, was ihn den ganzen heißen Sommertag und einen gut Teil des Abends kosten würde, er hatte außerdem das Gefühl, nicht mehr Herr im eigenen Haus zu sein, wie er es seit mehreren Jahren gewohnt war.
    Alles war so schnell gegangen. Man hatte bereits Baugerüste vor den Mauern von Arnäs aufgerichtet und weiteres Holz aus dem Wald geholt, ohne dass Eskil gefragt worden wäre. Arn war ihm in vielem fremd geworden. Er schien nicht zu begreifen, dass ein jüngerer Bruder nicht die Stelle des älteren einnehmen durfte und warum ein Folkunger aus dem Rat des Königs immer in Begleitung einer ansehnlichen Leibwache reiten musste, obwohl im Reich Friede herrschte.
    Hinter ihnen ritten zehn schwer bewaffnete Männer, die wie Arn einen Ringpanzer unter ihren Mänteln trugen, unter denen es unerträglich heiß wurde. Eskil selbst war mit seinem kurzen Mantel und der Feder am Hut so gekleidet, als würde er auf die Jagd oder zu einem Gastmahl reiten. Der alte Mönch trug sein Mönchshabit aus dicker weißer Wolle, das ihm den Ritt schwer erträglich machen musste, obwohl ihm davon nichts anzumerken war. Er sah jedoch etwas lächerlich aus, da er gezwungen gewesen war, sein Mönchsgewand bis zu den Knien aufzukrempeln,
so dass seine nackten Waden zu sehen waren. Wie Arn ritt er eines der fremdländischen kleinen und flinken Pferde.
    Am ersten Hang des Kinnekulle ritten sie unter hohen Buchen in angenehmem Schatten. Eskil bekam sofort bessere Laune und fand es an der Zeit, darüber zu sprechen, ob diese Bautätigkeit vernünftig sei oder nicht. Er hatte in langen Jahren als Geschäftsmann gelernt, dass es unklug war, auch nur über Kleinigkeiten zu streiten, wenn es einem zu warm war oder wenn man Durst oder schlechte Laune hatte. Unter den kühlen Bäumen würde das besser gehen.
    Er trieb sein Pferd an und zog mit Arn gleich, der mit seinen Gedanken weit weg zu sein schien, ganz sicher viel weiter weg als bei irgendwelchen Steinbrüchen.
    »Du bist sicher schon an heißeren Sommertagen

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