Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
kontrollierte alles genauestens, so dass sich niemand einen höheren Rang zusprechen konnte, als er besaß.
Anschließend kamen die Gäste, die mit dem König zu Tisch saßen und immer die buntesten Kleider trugen, so dass alle anderen die Hälse reckten, um die Pracht besser bewundern zu können. Oder um darüber zu klagen, dass ein Nachbar oder Widersacher unverdientermaßen mit einem Platz an der Tafel des Königs geehrt worden sei.
Arn befand sich unter den Ehrengästen, ebenso Harald, der sich bei seinem Freund darüber beschwerte, dass er bisher weder beim Jarl noch beim König Vortritt erhalten habe, als seien die norwegischen Bundesgenossen nicht gut genug. Arn flüsterte ihm zu, dass es dafür Gründe gebe, die nichts mit Haralds Ehre zu tun hätten; die schweren Verhandlungen hätten sich nämlich in die Länge gezogen.
Als Nächstes traten die Mitglieder der Königsfamilie und der Jarl ein, und sie alle trugen eine Goldkrone auf dem Haupt. Der König und die Königin waren in die prächtigsten ausländischen Kleider gehüllt, die in allen Farben des Regenbogens glänzten. Darüber trugen beide hermelinverbrämte blaue Mäntel, ebenso wie die drei jungen Königssöhne, die sich munter miteinander unterhielten, während sie an die Tafel traten, als sei dies eine alltägliche Mahlzeit.
Nachdem die Königsfamilie sich gesetzt hatte, kam das Gefolge des Erzbischofs, dessen Kleiderpracht sich beinahe mit der der königlichen Familie messen konnte. Der Erzbischof segnete erst die Königsfamilie und nahm dann zusammen mit den übrigen Bischöfen Platz.
Von weitem sah Arn Cecilia und versuchte, ihren Blick auf sich zu ziehen, aber es hatte den Anschein, als würde sie sich zwischen den Zofen verstecken und nicht wagen, in seine Richtung zu sehen.
Als alle Plätze außer dem laubgeschmückten am einen Ende der königlichen Tafel besetzt waren, stand die Königin plötzlich auf und hielt zwei Zweige hoch über den Kopf. Das eine war der Zweig einer Birke, das andere der einer Eberesche. Ein erwartungsvolles und zustimmendes Gemurmel breitete sich im Saal aus, und die Königin begann mit den beiden Zweigen um den Tisch zu gehen und sie scherzhaft dem einen oder anderen hinzuhalten, nur um sie sofort wegzuziehen, sobald sich eine Hand nach ihnen ausstreckte. Über dieses Schauspiel freuten sich alle und begannen mit wilden Spekulationen, wie dieses Spektakel wohl enden würde.
Als die Königin bei Cecilia Rosa stehen blieb, die errötend auf die Tischplatte blickte, verstanden alle zumindest die halbe Wahrheit, und frohe Rufe und Glückwünsche
strömten Cecilia entgegen, als sie mit gesenktem Blick den Birkenzweig entgegennahm und der Königin zu dem laubgeschmückten Platz folgte.
Aufs Neue erhob sich erwartungsvolles Gemurmel, als die Königin den Ebereschenzweig hoch über den Kopf hielt und langsam die königliche Tafel entlangging. Als sie neben Arns Platz stehen blieb, brauste Beifall auf und hallte von den Steinwänden wider, die nur von den Fahnen des Erikschen Geschlechts mit den drei goldenen Kronen auf blauem Grund geschmückt waren.
Arn wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Aber Königin Blanka zischte ihm zu, nur schnell den Zweig in Empfang zu nehmen und ihr zu folgen, ehe es zu spät sei. Er stand auf, und Königin Blanka führte ihn zu seiner geliebten Cecilia.
Als sich Arn neben sie setzte, war sein Lächeln unsicher, und sein Herz klopfte wie vor einer Schlacht. Die Gäste schlugen mit den Händen auf den Tisch, und es brach ein solcher Lärm los, dass weder König noch Jarl etwas hätten unternehmen können. Als der Jubel langsam in Gemurmel überging, hatte sich das Interesse der Gäste bereits der kommenden Mahlzeit zugewandt und galt schon nicht mehr der Überraschung, die sie gerade erlebt hatten.
Der Jarl saß mit geballten Fäusten da und sah aus, als wolle er sich gleich erheben, aber der Erzbischof kam ihm zuvor. Als Stille eingetreten war, nahm er seinen weißen Bischofsmantel, das heilige Zeichen seiner Würde, legte ihn über Rücken und Brust und ging die Tafel entlang, bis er bei Cecilia und Arn war. Dort blieb er stehen und legte seine rechte Hand auf Cecilias Schulter und seine linke auf die von Arn.
»Schaut das Wunder des Herrn und das Wunder der Liebe!«, rief er laut, und dabei wurde es vollkommen still,
denn das, was jetzt geschah, war etwas ganz Neues. »Diese Liebenden haben wahrhaftig die Gnade der Heiligen Jungfrau empfangen, sie waren füreinander
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