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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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es.«

    »Da kann ich wirklich froh sein, solche Krieger an meiner Seite zu haben«, antwortete Cecilia, der die Antwort nicht ganz genügte. »Aber das kann doch nicht alles sein? Um mich gegen armselige Wegelagerer und Frauenräuber mit miserablen Waffen zu schützen, hätte doch eine kleinere Truppe gereicht und vermutlich sogar schon unser Wappen mit den drei Kronen?«
    »Ja, das ist wahr, edle Frau«, antwortete Adalvard. Und er fuhr, wie Cecilia gehofft hatte, gut gelaunt fort: »Ich gehöre zur Familie König Knuts und seines Vaters, des heiligen Erik. Aber meine älteren Brüder haben den Hof geerbt, und ich musste in die königliche Garde eintreten. Ich beklage mich nicht darüber, denn wenn man aus dem Erikschen Geschlecht stammt, dann weiß man, worum es im Reich geht, wenn um die Macht gekämpft wird. Und von Eurem Leben hängt vieles ab beim Kampf um die Macht im Reich.«
    »Ich verstehe nicht so viel von der Welt der Männer«, erwiderte Cecilia demütig. »Umso größer ist da meine Freude, dass ein Mann aus dem Erikschen Geschlecht mir etwas erklären kann, worauf wir Klosterfrauen uns nicht verstehen. Was hat mein Tod und was mein Leben mit dem Kampf um die Macht im Reich zu tun? Ich bitte dich, Adalvard, erklär es mir!«
    »Nun, Ihr werdet das alles früher oder später ohnehin erfahren«, erwiderte Adalvard und freute sich, dass er derjenige war, der die Wahrheit kannte. »Ihr hättet Äbtissin werden sollen. Als Äbtissin hättet Ihr etwas schwören müssen, damit König Knuts Ältester die Krone erben kann. Soweit wisst Ihr vermutlich Bescheid?«
    »Ja, all das weiß ich. Aber wenn es dazu nicht kommt, warum sollte einer aus der Sverkersippe mir da übelwollen?«

    »Wenn man uns alle erschlägt, Euch, mich und alle meine Männer, dann wird jeder im Reich glauben, dass die Sverkersippe hinter diesem Verbrechen steckt, auch wenn das nicht der Fall sein sollte«, antwortete Adalvard mit plötzlichem Unwillen. Das Gespräch hatte eine Wendung genommen, die er ganz offenbar bereute.
    »Wäre es in diesem Fall nicht das Klügste, Arn Magnusson zu erschlagen?«, fragte Cecilia mit fester Stimme.
    »Das wäre es in der Tat. Alle wissen, dass wir aus dem Erikschen Geschlecht von einem solchen Mord profitieren würden, denn dann würde es nicht zur Hochzeit zwischen Euch und Arn kommen. Ihr würdet umso schneller Äbtissin werden, da Trauer und Einsamkeit Euch ins Kloster treiben würden. Aber ich schwöre Euch, dass wir nicht so denken, denn das hieße, den Bund zwischen Erikern und Folkungern zu lösen, der mit vielen Eiden besiegelt ist. Ließen sich das Eriksche Geschlecht und die Folkunger auf eine Fehde ein, dann würden beide Geschlechter die gesamte Macht an die Sverkersippe verlieren.«
    »Also würden die Leute vom sverker’schen Geschlecht im Moment am liebsten Arn Magnusson ermorden und es hinterher so aussehen lassen, als hättet ihr Eriker euch dieser Tat schuldig gemacht?«, meinte Cecilia und wirkte äußerlich völlig ruhig, obwohl sie in dem Augenblick, als sie diese Worte aussprach, ein Pfeil ins Herz zu treffen schien.
    »Allerdings«, sagte Adalvard lächelnd. »Wenn es den Männern der Sverkersippe gelänge, Arn Magnusson zu töten und uns die Schuld zuzuschieben, hätten sie viel gewonnen. Aber wen sollten sie nach Arnäs oder Forsvik schicken, um dieses heimtückische Verbrechen zu verüben? Odin, der sich unsichtbar machen kann? Oder Thor, der
mit seinem Hammer die ganze Welt zum Dröhnen bringt? Nein, zu Arn Magnusson kommt kein Meuchelmörder in dunkler Nacht, da könnt Ihr gewiss sein, edle Frau.« Adalvard lachte lange über seinen Vorschlag mit Odin und Thor. Wie gottlos Cecilia dieser Scherz auch vorkam, so fand sie ihn doch recht tröstlich.
    Endlich zurück in Riseberga, ging Cecilia sofort in ihre Kammer und blieb eine ganze Weile dort stehen. Ihre Hand ruhte auf einem ihrer Rechenbretter, und sie atmete den Geruch von Pergament und Tinte ein. Ein Raum mit Schriftstücken hatte einen ganz besonderen Geruch, an den sie sich immer würde erinnern können.
    Was sie noch nicht ganz begriffen hatte, war, dass nun der Moment des endgültigen Abschieds gekommen war. So lange hatte sie mit diesen Rechnungsbüchern gelebt, dass sie sich in ihrem Innersten schon vorgestellt hatte, dass sie den Rest ihres Lebens so verbringen würde, während es Arn Magnusson nur in der Welt der Träume gegeben hatte.
    Der Abschied war schwer und verlief nicht ohne Tränen. Die beiden Jungfern aus

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