Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
welch einer guten Welt die Menschen doch leben würden, wenn alle stets dies Ziel vor Augen hätten! Daher fiel es Cecilia umso schwerer, zu verstehen, dass all diese Bemühungen für sie und Arn geschahen, für zwei arme Sünder, die nicht besser waren als andere.
Nein, irgendetwas an der ganzen Sache war merkwürdig. Nicht die Güte des Menschen und sein ständiger Wille, den Weg des Herrn zu beschreiten, hatten dazu geführt, dass sie jetzt in der Begleitung von zwölf Kriegern dahinritt, die sie kaum einmal eine Armeslänge von sich fortließen. Es musste eine Gefahr geben, die sie selbst nicht verstand, die die Männer um sie herum aber umso besser begriffen.
Sie löste sich aus dem Glied, ritt erneut zu Adalvard und tat so, als würde sie die Umstände nicht bemerken, die sie verursachte, weil die Männer nun die ganze Gruppe neu formieren mussten, damit sie wieder Reiter vor, neben und hinter sich hatte. Aber sie wollte die Wahrheit wissen, und ihr war ein neues Verfahren eingefallen, mit dem sie Adalvard dazu bringen konnte, etwas mehr über die Geheimnisse zu verraten, von denen sie nicht einmal etwas ahnte.
»Ich habe viel über das nachgedacht, was du mir gesagt hast, Adalvard, nämlich, dass ihr alle für mich mit eurem Leben haftet«, begann sie. »Ich hätte dankbarer und weniger mürrisch sein sollen, und das bitte ich dich zu entschuldigen.«
»Es gibt nichts zu entschuldigen, edle Frau. Wir haben geschworen, dem Befehl des Königs bis in den Tod zu folgen, und bis dahin leben wir nicht schlecht«, antwortete Adalvard.
»Für mich war es eine gewöhnliche Reise, bis du mir gesagt hast, wie ernst deine Aufgabe ist, und ich muss zugeben, dass ich mich geehrt fühle, in der Stunde der Gefahr solche Krieger bei mir zu haben«, fuhr Cecilia unschuldig fort.
»Wir sind die Garde des Königs«, erwiderte Adalvard. »Nun ja, einige von uns stammen aus der Garde der Königin, aber deswegen sind sie auch keine schlechteren Krieger«, fügte er mit einem feinen Lächeln hinzu. Das erste übrigens, das er ihr auf dem ganzen bisherigen Ritt geschenkt hatte.
»Du siehst, dass ich wie ein Mann mit zwei Steigbügeln reite«, sprach Cecilia weiter. »Ist dir das noch nicht aufgefallen?«
»Doch, allerdings«, meinte Adalvard. »Ich verstehe jedoch nicht ganz, wie Ihr das macht und trotzdem wie eine Frau im Sattel ausseht. Und es gehört sich schließlich nicht, dass ich Euch genauer in Augenschein nehme, während Ihr aufsitzt oder vom Pferd steigt.«
»Ich bin im Auftrag von Riseberga viel mit dem Pferd unterwegs, wahrscheinlich reite ich ebenso viel wie ein Mann der Garde«, fuhr Cecilia in unbekümmertem Ton fort, als wolle sie sich über harmlose Dinge unterhalten. »Deswegen habe ich mir ein besonderes Kleid genäht,
das eigentlich aus zwei Röcken besteht, einem für jedes Bein. Darüber trage ich noch eine Schürze. Meine Kleidung sieht aus wie die einer Frau, dabei kann ich aber reiten wie ein Mann. Deswegen sollst du eins wissen: Wenn die Gefahr kommt, die Gefahr, von der du gesprochen hast, dann kann ich schneller fliehen als die meisten von euch mit euren schweren Pferden.«
Endlich hatte Cecilia etwas gesagt, was sie in Adalvards Augen als Menschen mit eigenen Gedanken erscheinen ließ und nicht nur als eine Ladung Silber. Nachdem er sich höfisch entschuldigt hatte, ritt er beiseite und sprach wild gestikulierend mit einigen seiner Männer, die die neue Botschaft sogleich an die übrigen weitergaben.
Wieder neben Cecilia schien er zufriedener und gesprächiger zu sein als auf ihrer gesamten bisherigen Reise. Da hielt Cecilia die Zeit für gekommen, nach dem zu fragen, was sie eigentlich wissen wollte.
»Sag mir, Adalvard, mein treuer Verteidiger, du lebst auf der Königsburg Näs und weißt so viel mehr als eine einfache Frau aus dem Kloster - warum sollte ausgerechnet ich, die ich aus dem armen und schwachen Pålsgeschlecht stamme, einem Anschlag zum Opfer fallen?«
»Arm!«, lachte Adalvard und warf ihr einen forschenden Blick zu, als wolle er sehen, ob sie ihn vielleicht verspottet hatte. »Im Moment mag das noch der Fall sein«, brummte er. »Aber bald ist Hochzeit, und als Ehefrau eines Folkungers gehört Euch ein Drittel seines Besitzes. Bald seid Ihr reich, edle Frau. Wem ein solcher Brautraub gelingt, der würde schon durch das Lösegeld reich werden. So etwas soll schon vorgekommen sein, obwohl ich nicht weiß, ob jemals jemand eine solche Missetat überlebt hat. Aber vorgekommen ist
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