Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
Vom Netzwerk:
gleichen Sicherheit zu reiten wie Herr Arn, sie wirkten mit ihren Pferden wie zusammengewachsen. Selbst im dichtesten
Wald kamen sie mühelos vorwärts, wo der Sturm des Frühsommers viele Bäume umgelegt und Wege versperrt hatte. Doch die übrigen Fremden sahen verbissen und konzentriert aus und mussten sich genauso wie Sune und Sigfrid sehr anstrengen.
    Dreizehn Mann ritten durch den Wald, wenn man Sune und Sigfrid mitzählte. Auf Arnäs hatte Herr Eskil den beiden Jungen je einen kleinen ausgeblichenen blauen Mantel geschenkt, die er und sein Bruder als Jungen getragen hatten und für die er keine Verwendung mehr hatte. Drei Männer ritten somit in blauen Folkungermänteln, Herr Arn an der Spitze.
    Die Fremden hatten sich in mehrere Kleidungsstücke gehüllt und trugen Kopfbedeckungen: entweder dicke Stoffbündel oder spitz zulaufende, fremdartige Helme mit einem Stoffbesatz an der Unterkante. Die Besitzer dieser Helme waren die besten Reiter und hatten auch ein seltsames Krummschwert, einen Bogen auf dem Rücken und einen Köcher.
    Die Reiter bildeten einen lockeren Ring, in dem sich die Pferde befanden, die keinen Reiter hatten. Den Jungen war nicht klar, wie das eigentlich zuging, aber bereits nach einiger Zeit war deutlich zu erkennen, dass diese freilaufenden Pferde dem kleinsten Wink von Herrn Arn folgten.
    Dieser Pferdetransport war auf direktem Wege durch den Wald nach Forsvik. Wie Herr Arn sich in diesem weglosen Terrain der Richtung so sicher sein konnte, war schwer zu begreifen. Ab und zu warf er einen Blick auf die Sonne, das war alles. Und doch zeigte es sich am Ende des Tages, dass sie direkt zur Furt Uttervadet am Tidan geritten waren, oberhalb des Thingplatzes von Askeberga. Als der Buchenwald lichter und das Land offener wurde,
sahen sie den Fluss wie eine funkelnde Schlange unter sich und kamen genau zu dem Platz, wo ihn die Pferde ohne Schwierigkeiten überqueren konnten.
    Als sie sich gegen Abend Askeberga näherten, überholten sie einen Flusskahn nach dem anderen, die vollbeladen von Arnäs kamen. Auch die Fremden, die nicht hatten reiten wollen, fuhren auf ihnen mit. Es hatte außerdem den Anschein, als seien die Güter dieser Fremden zu wertvoll, um sich von ihnen zu trennen. Misstrauisch saßen die Menschen auf ihren mit Lederriemen festgezurrten Holzkisten. Sune meinte, es müsse sich Gold oder Silber darin befinden, da sie so sorgfältig bewacht würden, aber Sigfrid war nicht seiner Meinung, da solche Schätze in der Turmkammer von Arnäs besser aufgehoben gewesen wären. Bei der Ankunft in Forsvik würden sie es schon noch erfahren, trösteten sie sich.
    In Askeberga wurden die Pferde abgesattelt, gestriegelt und getränkt. Herr Arn ging zu Sune und Sigfrid und zeigte ihnen, mit welcher Sorgfalt und Liebe sie sich ab jetzt um ihre Pferde zu kümmern hätten. Jede noch so kleine Klette musste aus Schweif und Mähne entfernt und jeder Daumenbreit des Pferdekörpers in Augenschein genommen werden. Außerdem sollte jeder Huf saubergekratzt und daraufhin untersucht werden, ob sich vielleicht ein Stein oder eine Wurzel verkeilt hätte. Und währenddessen sollten sie sich mit ihren Pferden wie mit einem Freund unterhalten, denn je größer die Freundschaft zwischen Pferd und Reiter sei, desto besser würden sie miteinander auskommen. Wichtiger als die Kommandos, die man mit Schenkeln und Händen gebe, sei die Freundschaft als Grundlage jeder Reiterkunst.
    Obwohl das, was Herr Arn gesagt hatte, in den Ohren anderer Menschen eher verrückt als klug klingen mochte,
durchströmte Sune und Sigfrid eine große Gewissheit, dass er ihnen damit ein Geheimnis verraten hatte.
    Im Laufe des Abends kam ein Flusskahn nach dem anderen aus Arnäs, und der Pächter Gurmund hatte alle Hände voll zu tun, für Bier und Schlafplätze zu sorgen.
    Eine Stunde, bevor es Zeit zum Beten war, holte Arn seinen Bogen hervor, legte eine Sehne auf und nahm einen Köcher Pfeile mit, um schießen zu üben. Er lebte nicht mehr nach der strengen Ordensregel der Templer, die so viele Jahre lang seine Richtlinie gewesen war, hatte aber auch gewisse Mühe, sich an sein Leben vor der Templerzeit zu erinnern. Bald würde er die von Gott gesegnete fleischliche Vereinigung von Mann und Frau eingehen. Doch die Ordensregel verurteilte den Müßiggang ebenso wie den Hochmut: Wenn man sich nicht in der Waffenkunst übte, konnte man Gott in der Stunde der Gefahr nicht angemessen dienen, und es zeugte von Hochmut, sich einzubilden, auch

Weitere Kostenlose Bücher