Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
viele der Höfe bei Husaby gehörten demnach ihr?
All diese Fragen hatte Cecilia sich nie gestellt. Sie hatte sich stets nur als Verwalterin des kirchlichen Eigentums gesehen, nicht als Besitzerin weltlicher Güter.
Die anderthalb Mark Silber, die sie in der Hand hielt, würden für einen guten Mantel reichen. Doch es gab in Riseberga einen wunderschönen Folkungermantel, an dem sie drei Jahre lang gearbeitet hatte. Er war mit einem Futter aus Marderpelz und einem Löwen versehen, der aus Gold- und Silberfäden aus Lübeck gestickt war und dessen Maul und Zunge aus einem roten Faden bestanden, der aus dem Frankenreich stammte. Dieser Mantel war das schönste Stück, das sie in ihrem gesamten Klosterleben je genäht hatte. Nie hatte sie vor ihrer Umgebung verbergen können, geschweige denn vor sich selbst, dass es ihr großer Traum war, diesen Mantel eines Tages auf den Schultern von Arn Magnusson zu sehen.
Ein solcher Mantel, das wusste sie sehr gut, war so viel wert wie ein Hof einschließlich Vieh und Gesinde. Der Mantel gehörte dem Kloster Riseberga, auch wenn sie ihn mit eigenen Händen genäht hatte. Doch er konnte nur von einem Folkunger getragen werden, und zwar von keinem anderen als Arn.
Lange saß sie mit der Schreibfeder in der Hand da, bis sie ihre Zweifel überwunden hatte. Dann schrieb sie
einen Schuldschein über fünfzehn Mark Silber, fächelte so lange, bis die Tinte trocken war, und legte das Pergament dann in das richtige Fach.
Anschließend ging sie in die Kühlkammer, suchte den Mantel hervor, schmiegte ihn gegen ihre Wange und atmete den starken Duft ein, der einem nicht etwa verliebte Gedanken eingeben, sondern die Motten fernhalten sollte, faltete ihn zusammen und klemmte ihn unter den Arm.
Bei der Abschiedsmesse empfing sie die heilige Kommunion.
Für den jungen Sune Folkesson und seinen Pflegebruder Sigfrid glich der Ritt von Arnäs nach Forsvik der Erfüllung ihrer kühnsten Träume.
Sie ritten jetzt je eines der fremdländischen Pferde: Sune einen Schimmel mit schwarzer Mähne und schwarzem Schweif und Sigfrid einen Fuchs mit heller, fast weißer Mähne und weißem Schweif. Herr Arn hatte die beiden jungen Hengste sorgfältig ausgesucht und erprobt, er hatte sie geritten und mit ihnen gespielt, ehe er entschieden hatte, welcher der beiden Jungen welches Pferd bekommen sollte. Er hatte ihnen erklärt, die beiden Pferde seien ebenso wie ihre neuen Besitzer noch jung, denn es sei wichtig, mit seinem Pferd gemeinsam zu altern. Dies sei der Beginn einer Freundschaft, die bis in den Tod dauern könne, denn nur durch den Tod dürfe man sich von einem Pferd aus Outremer trennen.
Arn hatte nicht viel Zeit darauf verwendet, den Unterschied zwischen diesen Pferden und denen aus dem Norden zu erklären. Im Unterschied zu den erwachsenen Männern im Westlichen Götaland verstanden die beiden
Jungen intuitiv, dass diese Pferde fast so etwas wie Fabelwesen waren, wenn man sie mit den Pferden aus Götaland verglich, die die Männer der Garde ritten.
Sune und Sigfrid hatten wie fast alle Gleichaltrigen, die aus einer adligen Familie stammten, gleichzeitig reiten und laufen gelernt, und sie beherrschten es hervorragend.
Doch nun mussten sie umlernen. Der erste Unterschied war die Geschwindigkeit: Wenn sie diese Pferde so antrieben wie nordische Pferde, dann wurde das Tempo bereits nach zwei Sprüngen so schwindelerregend, dass ihnen die Augen tränten und der Wind ihr langes Knabenhaar nach hinten riss. Der zweite Unterschied war die Lebhaftigkeit: Wenn ein nordisches Pferd drei Schritte machte, um sich zur Seite zu bewegen, machten diese Pferde zehn. Das gab dem Reiter das Gefühl, sich auf Wasser zu bewegen, er spürte weniger die Bewegung als die Veränderung der Lage. Während sich ein nordisches Pferd vorwärts bewegte und dabei immer der Richtung seines Kopfes folgte, schwebten diese Pferde seitlich oder schräg dahin. Es war, als würde man mit einem Boot in Stromschnellen geraten, ohne richtig steuern zu können, wo jede noch so kleine und unvorsichtige Bewegung ganz andere Auswirkungen hatte, als man beabsichtigte. Die beiden Jungen hatten das Gefühl, als müssten sie noch einmal reiten lernen, da es tausend neue Möglichkeiten gab, die sie erst in den Griff bekommen mussten.
Ab und zu betrachteten Sune und Sigfrid die fremden Männer in ihrer Umgebung. Sie sprachen eine Sprache mit Herrn Arn, die vollkommen unverständlich war. Ein Teil dieser dunkeläugigen Fremden schien mit der
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