Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
er sofort, denn die Königin erklärte ihm ohne die geringste weibliche Milde im Tonfall, was es für das Reich bedeute, wenn Cecilia Rosa getötet oder auch nur verwundet würde. Das würde nämlich die Folkunger sofort spalten: Eskil und Arn Magnusson stünden auf der einen und Birger Brosa mit dem Bjälbozweig der Familie auf der anderen Seite. Und für wen würde sich Magnus Månesköld, der Birger Brosas Pflegesohn und zugleich Arn Magnussons leiblicher Sohn sei, in dieser Auseinandersetzung entscheiden? Und wenn die Folkunger die Krone nicht mehr unterstützten, was solle dann aus der Macht im Reich werden?
Nachdenklich und ohne die Härte, mit der viele andere Männer auf eine solche Zurechtweisung durch ihre Frau reagiert hätten, gab König Knut ohne weiteres zu, dass ihm der Gedanke einer Spaltung der Folkunger Alpträume verursache. Da würden er selbst und das Eriksche Geschlecht in den Mittelpunkt eines Streits geraten, bei dem nicht nur in Zweifel gezogen würde, ob ihr Sohn Erik die Krone erben könne, sondern bei dem, was noch schlimmer war, auch seine eigene Krone ins Wanken geriete. Er musste einräumen dass sie eher im Recht war als er. Allerdings meinte König Knut, dass die Spaltung bereits bestehe, da Birger Brosa völlig außer sich nach Bjälbo zurückgekehrt sei und harte Worte über Arn und Eskil geäußert habe.
Königin Blanka meinte, dass die Zeit auch diese Wunden bald heilen werde. Wichtig sei, dass Cecilia Rosa wohlbehalten den langen Weg zu Arn Magnusson zurücklege. Nach der Hochzeit würde sich die Aufregung bald legen. Aber wenn es nicht dazu käme oder Cecilia Rosa gar vor der Hochzeitsnacht ein Unglück widerführe, dann bekämen sie mit Arn Magnusson einen schrecklichen Feind.
König Knut musste ihr auch hier Recht geben. In einer Welt, in der so viel mit dem Schwert entschieden werde, gelte es, Männer wie Arn Magnusson auf seiner Seite zu haben. Deswegen sei es umso schlimmer, dass Birger Brosa im Zorn geschworen habe, lieber auf die eigene Jarlswürde zu verzichten, als Arn zum Marschall im königlichen Rat zu machen. Wie man diese Fragen auch drehte und wendete, verschwanden sie ebenso wenig wie ein schmerzender Zahn.
Doch da entgegnete die Königin lediglich, dass die einzig sichere Kur gegen Zahnschmerzen sei, den Zahn möglichst schnell auszureißen.
Für Cecilia Rosa gestalteten sich die folgenden Wochen so, als habe man ihr nicht nur ihre Freiheit, sondern auch ihren freien Willen genommen, als triebe sie wie das Laub in einem Frühlingsbach, ohne auch nur das mindeste selbst entscheiden zu können. Nicht einmal bei einer so einfachen Sache wie einer Reise von Näs zum Kloster Riseberga durfte sie selbst entscheiden, obwohl sie diese Reise schon oft gemacht hatte.
Da zwölf Männer der Garde sie begleiten sollten, dauerte die Reise zwei Tage länger als sonst. Hätte sie selbst entscheiden dürfen, wäre sie durch den Vättersee nach Norden bis Åmmeberg gesegelt und hätte von dort einen Flusskahn durch den Åmmelången und die folgenden Seen bis zum Östansjö genommen. Von dort aus wäre es bis nach Riseberga nur noch ein Tagesritt gewesen.
Aber mit den zwölf Gardesoldaten, deren Pferden und dem Gepäck konnten sie nicht den Wasserweg nehmen, sondern mussten bereits ab Åmmeberg reiten.
Normalerweise wäre sie mit einem oder höchstens zwei Männern geritten, über die sie selbst den Befehl geführt hätte. Jetzt war es umgekehrt, und die Männer der königlichen Garde sprachen von ihr wie von einem Gegenstand, obwohl sie direkt neben ihnen stand oder zu Pferde saß. Sie nannten sie ein Frauenzimmer, sie besprachen, was für die Sicherheit des Frauenzimmers das Beste sei, was das Frauenzimmer wohl aushalten werde und wo das Frauenzimmer am besten die Nacht verbringen solle. Die Reise verzögerte sich ständig dadurch, dass der Anführer der Garde einigen Männern befahl, vorneweg zu reiten, um ein Waldstück zu erkunden, ehe sie selbst hindurchritten, oder die gegenüberliegende Seite einer Furt, ehe sie sie durchquerten. Mit all diesen Verzögerungen dauerte die Reise nach Riseberga mehr als vier Tage.
Anfänglich hatte sie versucht, nicht zuzuhören und sich ihren Träumen, all dem Wunderbaren und ihrer Dankbarkeit der Heiligen Jungfrau gegenüber hinzugeben, der sie einmal pro Stunde ein Gebet widmete. Aber schon am zweiten Tag konnte sie die Augen nicht länger davor verschließen, dass man von ihr wie von einer Ladung Silber sprach und sie auch so
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