Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
günstig, die Werkstätten der Brüder neben den Schmieden und Glashütten zu errichten. Auf Marcus’ Bemerkung, er könne, wenn er scharf über Zahnräder und Federn nachdenke, keine dröhnenden Schmieden und Glashütten neben sich gebrauchen, erwiderte Sir Arn lachend, dass er diesen Nachteil tatsächlich noch nicht bedacht habe. Aber im Winter könne es große Vorteile haben, unmittelbar neben den Schmieden und Glashütten arbeiten zu dürfen, denn dort sei es immer warm.
Und doch gab es für die Brüder Wachtian vorher zahlreiche andere Aufgaben zu bewältigen. Während des langen Winters und Herbstes mit Regen und Morast sei es schwer, sich selbst und seine Wohnung sauber zu halten, wenn man nicht rechtzeitig mit der Herstellung von flüssiger und fester Seife beginne, meinte Sir Arn und entschuldigte sich lachend, als er die beleidigte Miene seiner beiden armenischen Brüder bemerkte. Eine solche Arbeit mochte sich gewiss besser für weniger kenntnisreiche Männer eignen, räumte er ein. Aber hier im Norden gebe es überhaupt keine Seife, ja, nicht einmal ein Wort dafür. Wer auch im Winter Wert auf Sauberkeit lege, müsse Asche brennen, Knochenfett sammeln und seine eigenen Reinigungsmittel herstellen. Öl ließe sich im Übrigen aus den nordischen Tannen ebenso gut gewinnen wie aus den Zedern und Pinien des Libanon. Sir Arn hatte bereits eine Menge Bäume in der Nähe einkerben lassen, um aus ihnen Harz abzapfen zu können.
Arn unterbrach seinen munteren Bericht und versicherte, dass er seine eigenen Arbeiter mit der schmutzigen Tätigkeit des Harzsammelns betrauen werde, aber wenn dieser erst einmal in die Eisenkessel gelangt sei, dann müssten sich die armenischen Herren Wachtian wohl bequemen, diese einfache Arbeit zu übernehmen.
Eine andere solche Tätigkeit, die jetzt zu Beginn gerade Marcus und Jacob besser könnten als alle anderen, sei das Sammeln von Wasserpflanzen im Schilfgürtel des Seeufers, die sich zu einer bestimmten Art Asche für Glasmasse verbrennen ließen. Diese werde sehr nützlich sein, wenn der Winter erst einmal da sei.
Die Brüder Wachtian waren vollkommen sprachlos, als sie hörten, welche niederen Arbeiten ihr Herr von ihnen
erwartete. Er schien ihre Gedanken zu lesen und setzte zu einer langen Entschuldigung und Erklärung an.
Man müsse sich klarmachen, dass es von dem, was in Outremer selbstverständlich sei, hier fast nichts gebe. Das gelte beispielsweise für die Seife, die nicht nur das Volk des Propheten zu schätzen wisse, sondern auch jeder Christ in Outremer. Dies gelte aber auch für den Filz, weshalb die beiden türkischen Filzmacher, Aibar und Bulent, sofort mit ihrer Arbeit begonnen hätten.
Zu Anfang sei also viel zu tun, was sehr einfach erscheine. Erst danach könne man mit dem Bau von Armbrüsten und dem Verfertigen von Pfeilen für die Langbögen, mit dem Schmieden von Schwertern und Helmen und dem Herstellen von Draht, dem Brennen von Tonwaren und dem Blasen von Glas beginnen.
Außerdem, meinte Arn mit einem Lächeln, müssten alle, die bei diesen einfachen und kleinen Dingen von Anfang an nicht mithelfen wollten, beim Hausbau und bei den Maurerarbeiten zupacken. Dieser kurze Hinweis überzeugte die Brüder Wachtian sofort, denn sie wollten gleich mit der Herstellung von Seife beginnen und mit dem Einsammeln der Wasserpflanzen, die für die Asche zum Glasbrennen benötigt wurden.
Arn bat sie jedoch, sooft sie Zeit und Lust dazu hätten, über die Wasserkraft nachzudenken und über den Nutzen, den sie aus ihr ziehen könnten.
Als Sir Arn sie verlassen hatte, um mit den anderen ähnliche Gespräche zu führen, gingen die Brüder Wachtian erneut zu den Mühlrädern. In den Mühlenhäusern betrachteten sie die kreisenden Steine und Achsen und dachten dabei laut nach.
Eine Säge, dachten sie bald. Hier im Norden wurden die Baumstämme gespalten und dann mit einem Beil, so
gut es ging, geglättet. Wenn man sie nun von vornherein glatt zersägen könnte?
Kraft gab es mehr als genug, genau wie Sir Arn gesagt hatte. Doch wie sollten sie es anstellen, diese Kraft auf Sägen zu übertragen?
Dieses Problem war nicht ganz einfach zu lösen, aber als die beiden Brüder darüber nachdachten, bekamen sie sofort bessere Laune. Sie gingen Tinte und Pergament holen, denn beide konnten am besten nachdenken, wenn sie ein Problem bildlich vor sich hatten.
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B EI IHRER HEIMKEHR NACH HUSABY hatte Cecilia bald bemerkt, wie unwillkommen sie war, und wenn jemand sie noch
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