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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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und Häuser zur Herstellung von Zaumzeug, Filz, Steingut und Tuchen. Aber das werden wir nicht alles auf einmal bewältigen. Als Erstes brauchen wir ein Dach über dem Kopf und die gleiche Reinlichkeit wie in Outremer. Danach kümmern wir uns um alles andere in der Reihenfolge, die wir für die beste halten. Ein Dach über dem Kopf ist am dringlichsten, denn die Winter hier im Norden sind ganz anders als alles, was ihr je erlebt habt. Wenn der erste Schnee fällt und die Kälte hereinbricht, dann wird keiner von euch mehr klagen, weil er sich als einfacher Baumeister abrackern musste, obwohl sein Wissen ihn zu ganz anderen Dingen als zum Schleppen von Baumstämmen befähigt. Das Volk des Propheten, der Friede sei mit ihm, wird kein unreines Essen auf seinen Tellern sehen. Jetzt wartet harte Arbeit auf uns, aber auch die Belohnung dafür, wenn in weniger als einem halben Jahr der Winter kommt!«
    Sir Arn wiederholte wie immer seine Worte auf Fränkisch und führte danach die beiden Filzmacher Aibar und Bulent zu einem kleineren Haus, das direkt neben einem Bach lag.
    »Einige haben das Glück, dass ihnen von Anfang an die Plackerei mit dem Hausbau erspart bleibt«, brummte Jacob Wachtian. »Welche Künste beherrschen wir, die uns das ersparen könnten?«
    »Sicher das eine oder andere, mach dir nur keine Sorgen«, antwortete Marcus unbekümmert und nahm seinen Bruder beim Arm, um den Hof näher in Augenschein zu nehmen, der die kommenden Jahre ihr Arbeitsplatz sein sollte.

    Da sie Männer waren, denen es große Freude bereitete, Neues zu erlernen, solange es Dinge betraf, die man mit den Händen herstellen konnte, verfügten die Brüder bald über reichlichen Gesprächsstoff. Aus den vielen eben erst gefällten Baumstämmen, die an unterschiedlichen Stellen aufgestapelt lagen und immer noch mit Ochsenkarren aus dem nahe gelegenen Wald herangeschafft wurden, konnten sie schließen, dass einige neue Häuser gebaut werden sollten. Aber die Steinhaufen, die Fässer mit Kalk und der Sand ließen sofort vermuten, dass diese Häuser von anderer Beschaffenheit sein würden als die, die es bereits gab. Vermutlich sollten sie so aussehen wie die großen Holzhäuser auf Arnäs, wo der eine Giebel ganz aus Stein war und eine riesige Feuerstelle hatte. Wenn man so viel Stein erwärmte, dann ließe sich die unangenehme Winterkälte vielleicht aushalten, überlegte Marcus. Im Unterschied zu Outremer gab es hier Brennholz in Hülle und Fülle.
    Ihre Überlegungen wurden von Sir Arn unterbrochen, der ihnen mit langen eifrigen Schritten entgegenkam, ihnen seine Arme um die Schultern legte und verkündete, sie dürften nun bald mit der Arbeit beginnen, die sie am besten könnten, nämlich mit der Herstellung von Werkzeugen, die die Arbeit erleichtern würden. Doch vorher wolle er ihnen zeigen, was er sich vorstelle. Er wirkte so froh und schien sich seiner Sache so sicher zu sein, als sei dieser gottverlassene Ort am Ende der Welt bereits ein einziges großes, blühendes Serail.
    Erst führte er sie zu den beiden Stromschnellen und beschrieb, wie man aus dem Wasser so viel Kraft gewinnen könne, wie man wolle, und dass Wasser sich dazu viel besser eigne als der unbeständige Wind, da es die ganze Zeit fließe.

    An der kleineren Stromschnelle gab es bereits zwei Mühlräder. Arn nahm die Brüder Wachtian mit in die Mühle und zeigte ihnen, wie die rotierende Kraft auf die Mühlsteine übertragen wurde.
    »Das hier«, sagte er, »ist erst der Anfang. Wir können noch zehn weitere solcher Räder bauen, wenn wir wollen, auch größere. Dadurch verfügen wir über eine sehr langsame, aber dafür gewaltige Kraft, mit der man beispielsweise Kalkstein zu Mörtel zermahlen kann. Eine schwächere, aber dafür viel schnellere Kraft lässt sich mit kleineren Mühlrädern erzeugen. Denkt bitte darüber nach, was ihr für sinnvoller erachtet.«
    Munter führte er sie wieder ins Freie und zeigte ihnen, wo er ein Vorratshaus aus Ziegelsteinen bauen lassen wollte: neben den großen Stromschnellen, um so einen kühlenden Wasserstrom unter dem Fußboden hindurchund zurück in die Stromschnellen leiten zu können.
    Entlang der großen Stromschnellen sollte ein Kanal gegraben werden, um auch noch die Kraft zu zähmen, die jetzt verlorenging. Dort sollte eine Reihe von Werkstätten entstehen, da sich mit Wasserkraft auch Blasebälge und Schmiedehammer antreiben ließen. Um nicht ständig Kohle und Brennholz hin und her tragen zu müssen, sei es vermutlich

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