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Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut

Titel: Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Guillou
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Anschließend öffnete eine der Jungfern die Tür des Badehauses, und kreischend und kichernd sprangen alle in den Wasserdampf.
    Drinnen standen große Holzbottiche mit heißem und kaltem Wasser sowie Schöpfeimer. Nachdem sie die Temperatur erst mit dem nackten Fuß geprüft hatten, zeigte es sich, dass sie noch etwas kaltes Wasser in den großen Heißwasserzuber schöpfen mussten, in dem mindestens zwei Schlachtochsen Platz gehabt hätten. Sie bespritzten sich mit kaltem Wasser, was zu erneutem Gekreische und Gelächter führte.

    Eine von ihnen stieg mutig in das Becken, holte einige Male hastig Luft und gab den anderen ein Zeichen, dass die Hitze jetzt erträglich sei. Da kletterten die übrigen hinter ihr her, setzten sich im Kreis, nahmen sich an der Hand und sangen weitere gottlose Lieder, deren Inhalt Cecilia bisweilen unter ihren ohnehin heißen Wangen weiter erröten ließ. Die Lieder waren derb und handelten meist davon, was bis zur Hochzeitsnacht verboten war und danach erlaubt, viele Strophen liefen jedoch darauf hinaus, dass verbotene Früchte am besten schmeckten.
    Cecilia dachte sich, wenn sie hier schon wie ein Huhn in der heißen Suppe saß, dann machte eine saure Miene auch nichts besser. Das war ein tröstlicher Gedanke, und bald stieg ihr alles seltsam zu Kopf, und ihr war heiß wie in einem Fieber, als ob die Zauberkraft, die die Lieder verströmten, auch auf sie ihre Wirkung nicht verfehlten.
    So saßen sie, bis das Wasser zu kühl war, es draußen hell wurde und die Kienspäne nach und nach erloschen. Da hatten sie es eilig, auch noch das Letzte zu erledigen, ehe sie endlich mit dem Trinken anfangen durften. Sie liefen hinaus zum Bach, tauchten kreischend im eiskalten Wasser unter und liefen dann wieder ins Badehaus, in dem es ihnen jetzt wunderbar warm vorkam. Dort zündeten sie neue Fackeln an und wuschen sich dann gegenseitig, auch an den unreinen Stellen.
    Anschließend trockneten sie sich mit großen Leinentüchern ab und schlichen zu ihren Kleiderstapeln hinaus. Sie zogen die weißen Gewänder über, die sie auf dem Weg vom Langhaus vor sich hergetragen hatten, kämmten ihr nasses Haar und setzten sich die Kränze auf. Aus dem hinteren Teil des Badehauses kamen eine Reihe kleiner Bierkrüge und eine Tonne mit frisch gebrautem Bier zum Vorschein, und bald tranken sie sich zu wie die Männer,
ahmten diese nach und gingen breitbeinig, schwadronierend und barfuß über den Holzfußboden.
    Sie mussten das Fass leeren, ehe sie zum Hof zurückkehren durften, denn sonst, erklärte eine der Jungfrauen namens Ulrika, würde es der Braut Unglück bringen. Aber sie bräuchten sich keine Sorgen zu machen, denn in dieser Nacht dürften die Jungfern so viel trinken, wie sie wollten.
    Das Bier war warm und mit Honig gesüßt, damit es besser dem Geschmack von Frauenzimmern entsprach, und bald tranken sie alle wie die Männer und redeten immer lauter.
    Jetzt verschwand auch die große Scham, die Cecilia und ihre jüngeren Verwandten voreinander empfunden hatten, obwohl alle so getan hatten, als sei nichts. Eine meinte, Cecilia solle nur nicht glauben, dass sie eine schlechte Meinung von ihr hätten, bloß weil sie so alt geworden sei, ehe sie das Brautbier trinken dürfe. Eine andere meinte, dass sich das lange Warten sicher gelohnt habe.
    Auch wenn diese Worte sicher als Aufmunterung gemeint waren, machten sie Cecilia plötzlich von neuem befangen. Diese jungen Frauen waren so viel schöner als sie, ihre Brüste waren fest und ihre Hüften weich gerundet, während Cecilia, die ihren Körper an diesem Abend mit weniger Scham berührt hatte als je zuvor, wusste, dass ihr Busen schon etwas hing und ihr Körper mager und kantig war.
    Die anderen bemerkten diese Andeutung von Unruhe in Cecilias Augen sofort, und die Verwandte, die Katarina hieß, nahm ihren Mut zusammen und sprach etwas aus, wovon sie glaubte, dass alle es im Stillen dachten. Auch für sie als junge Frauen sei heute ein großer Tag, denn
Cecilia habe bewiesen, dass eine Frau selbst Entscheidungen treffen könne. Sie habe sich nämlich geweigert, ins Kloster einzutreten, auch wenn dabei die Macht auf dem Spiel stehe. Außerdem sei es möglich, mit dem Mann die Hochzeitsnacht zu verbringen, den man liebe, anstatt mit dem, den die Familie im Sinn hätte.
    Wütend wurde sofort eingewandt, dass es doch keine Rolle spiele, wen man heirate, solange man damit seiner Familie Ehre mache. Darauf folgte ein hitziger Streit, der damit endete, dass sich

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