Der Kreuzritter - Rückkehr - Riket vid vägens slut
Torgils, meine beiden Enkel!«
»Es war wahrhaftig nicht unsere Absicht, Euch zu verärgern, lieber Großvater«, sagte Magnus Månesköld höflich.
»Ach, du missverstehst mich! Ich meinte nur, dass ich gerne eure erstaunten Gesichter beim Hochzeitsfest gesehen hätte. Da hätten alle erwartet, dass ich vollkommen hilflos in irgendeiner Ecke in meinem eigenen Dreck liege, und ich hätte alle überrascht. Nun werde ich beim Fest einen Trinkspruch auf das Wohl der Braut ausbringen, denn es ist lange her, dass ich dieses Vergnügen hatte. Allerdings muss ich euch bitten, dass ihr über diese Sache den Mund haltet, damit ich doch noch zu meiner Überraschung komme.«
Er redete flüssig und ohne zu lallen, höchstens etwas langsamer als früher. Magnus Månesköld und der junge Torgils, die ihn schon über ein Jahr nicht mehr gesehen hatten, glaubten beide, dass sie es mit einem Wunder zu tun hatten. Herr Magnus durchschaute mühelos ihre Gedanken.
»Es ist nicht so, wie ihr beide glaubt«, fuhr er fort und drehte eine Runde um die Zinne, um noch einmal vorzuführen, dass er fast so gut gehen konnte wie früher. »Dieser fränkische heilkundige Mann hier hat mir den Weg gezeigt und natürlich auch unser Herrgott!«
»Ihr solltet Euch heute nicht überanstrengen, Vater«, sagte Arn, nachdem er sich mit dem fremdländisch aussehenden Mann ausgetauscht hatte. »Ihr könntet sonst Schwierigkeiten bekommen, und die morgige Nacht wird sicher lang. Wir versprechen, dass wir kein Wort über Eure Überraschung ausplaudern werden, oder?«, meinte er zu den beiden Enkeln gewandt, die feierlich nickten. »Am besten ruht Ihr jetzt zwei Stunden, Vater, übt dann
eine Stunde lang und ruht dann zwei weitere Stunden. Wir wollen Euch jetzt nicht länger stören.«
Die drei verbeugten sich und traten drei Schritte zurück, ehe sie sich umdrehten und den Wehrgang entlanggingen. Arn wollte den Jungen zeigen, was gerade gebaut wurde.
Aber es hatte den Anschein, als seien Magnus und Torgils etwas zu schüchtern. Bald hatten sie den gleichen Wunsch wie Erik Jarl, sie wollten vor den Anstrengungen des Abends etwas ausschlafen.
Enttäuscht über ihr geringes Interesse und beunruhigt, weil es bei ihnen etwas gab, was er nicht verstand, ging Arn auf die Vänerseeseite der Burg hinüber. Hier knarrten Flaschenzüge, und es ertönte der Klang von Steinhämmern. Er war ehrlich erstaunt darüber, wie schnell die Arbeit vorangeschritten war und wie gleichmäßig alle Quadern zusammengefügt waren. Ausführlich lobte er die sarazenischen Baumeister, ehe er erklärte, dass es jetzt wegen der Hochzeit drei Feiertage geben würde. Sie seien alle eingeladen und sollten sich entsprechend kleiden.
Dann suchte Arn seinen Bruder auf, der in vielen Sprachen gleichzeitig mit einer Gruppe von Spielleuten, Pfeifern und Trommlern anscheinend vergeblich zu verhandeln suchte, die gerade mit vier Ochsenkarren aus Skara eingetroffen war. Es ging um die Bezahlung und Unterbringung, und in solchen Fragen taten manche gerne so, als würden sie weit weniger verstehen, als es eigentlich der Fall war. Aber da es sich zeigte, dass der Anführer der Spielleute aus Aix-en-Provence kam, konnte Arn seinem Bruder schnell zu Hilfe eilen, und bald hatten sie sich über jede Silbermünze geeinigt wie über das Recht auf freies Bier und Fleisch, aber auch die Vereinbarung getroffen,
dass sie ihr Lager in einiger Entfernung von der Burg aufschlagen sollten. Beide Parteien schienen schließlich zufrieden mit dem Geschäft zu sein, und die Gaukler wendeten sofort ihre Karren, um sich an den angewiesenen Platz zu begeben.
Eskil führte seinen Bruder in die Hochzeitskammer, die etwas abseits im Dach des westlichen Teils des Langhauses lag und von zwei Seiten über Treppen zu erreichen war, eine für den Bräutigam und eine für die Braut. In der Kammer hingen die Kleider, die Arn zu unterschiedlichen Zeitpunkten am Hochzeitstag tragen sollte, denn wie ein Krieger sollte er nur beim Abholen der Braut gekleidet sein, anschließend musste er sich umziehen. Beim abendlichen Hochzeitsfest würde er ausländische Kleider aus blauem und silbernem Stoff anlegen, wie sie sonst fast nur von Frauen getragen wurden. Zum bevorstehenden Junggesellenabend sollte er einen weißen Mantel überziehen, dessen Ärmel nur bis zu den Ellbogen reichten, und darunter ein langes blaues Lederhemd, helle Hosen aus ungefärbtem Leder und weiche Lederstiefel, die an den Waden geschnürt waren. Und natürlich
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