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Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren

Titel: Der Kreuzritter - Verbannung - Tempelriddaren Kostenlos Bücher Online Lesen
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wenn sie etwas Freundliches sagten.
    »Ja, wir haben viel gegraben. Aber das musste getan werden«, erwiderte Armand vorsichtig.
    Arn warf ihm einen langen, forschenden Blick zu, ohne erkennen zu lassen, was er von dieser Antwort hielt. Aber bald wurde er ernster und deutete auf einen der Stühle. Armand nahm sofort Platz, während sein Herr zum überladenen Tisch ging, einige Pergamente beiseiteschob und sich dann auf die Tischplatte setzte, das eine Bein hin und her baumelnd und die rechte Hand aufgestützt.
    »Lass uns erst tun, was getan werden muss«, sagte er kurz. »Ich habe dich zu mir gerufen, um mit dir einige Fragen durchzugehen, die du wahrheitsgemäß beantworten musst. Wenn du deine Sache gut machst, spricht nichts dagegen, dass wir dich in unseren Orden aufnehmen. Im ungünstigsten Fall kannst du nie einer von uns werden. Hast du dich auf diesen Augenblick durch Gebet vorbereitet, wie es die Ordensregeln vorschreiben?«
    »Ja, Herr«, antwortete Armand und schluckte nervös.
»Bist du verheiratet oder mit irgendeiner Frau verlobt? Gibt es eine Frau, die Anspruch auf dich erheben kann?«
    »Nein, Herr, ich war der dritte Sohn und …«
    »Ich verstehe. Du brauchst nur mit Ja und Nein zu antworten. Nun zur nächsten Frage. Bist du ehelich zur Welt gekommen und als Sohn von Eltern, die vor Gott vereinigt worden sind?«
    »Ja, Herr.«
    »Sind dein Vater, dein Onkel oder dein Großvater Ritter?«
    »Mein Vater ist Burggraf in der Gascogne.«
    »Ausgezeichnet. Bist du einem Weltlichen, einem Bruder oder einem Knappen unseres Ordens Geld schuldig?«
    »Nein, Herr. Wie sollte man einem Bruder Geld schuldig sein?«
    »Danke!«, unterbrach ihn Arn und hob warnend die Hand. »Antworte einfach, argumentiere nicht und stelle auch nichts infrage!«
    »Verzeiht, Herr.«
    »Bist du gesund? Ich kenne die Antwort, aber ich muss die vorgeschriebenen Fragen stellen.«
    »Ja, Herr.«
    »Hast du jemanden mit Gold oder Silber für die Aufnahme in unseren Orden bezahlt? Hat dir jemand gegen Bezahlung versprochen, dich zu einem von uns zu machen? Es handelt sich dabei um das Verbrechen der Simonie. Wird es zu einem späteren Zeitpunkt aufgedeckt, so wird man dir deinen weißen Umhang abnehmen. Die Regel besagt, dass es besser ist, wenn wir das jetzt erfahren als später. Und?«
    »Nein, Herr.«
    »Bist du bereit, in Keuschheit, Armut und Gehorsam zu leben?«

    »Ja, Herr.«
    »Bist du bereit, vor Gott und der heiligen Jungfrau Maria zu geloben, dass du in jeder Lage dein Bestes tun wirst, um den Traditionen und Sitten der Templer zu folgen?«
    »Ja, Herr.«
    »Bist du bereit, vor Gott und der heiligen Jungfrau Maria zu geloben, dass du unseren Orden nie verlässt, weder in Zeiten der Not noch in Zeiten der Stärke, dass du uns nie verrätst und nur mit besonderer Erlaubnis des Großmeisters aus dem Orden ausscheidest?«
    »Ja, Herr.«
    Arn schien keine weiteren Fragen zu haben. Eine Weile lang saß er schweigend und in Gedanken versunken da, als habe er ganz andere Sorgen. Dann aber überzog ein Strahlen sein Gesicht, und er erhob sich energisch vom Tisch. Er trat auf Armand zu und küsste ihn auf beide Wangen.
    »Jetzt kennst du diesen Abschnitt unserer Regeln. Er ist dir offenbart worden, und du hast meine Erlaubnis, ihn noch einmal beim Kaplan nachzulesen. Komm, jetzt gehen wir auf den Balkon!«
    Armand war gänzlich verwirrt, tat aber, wie man ihn geheißen hatte. Er folgte seinem Herrn auf den Balkon und stellte sich dann nach einigem Zögern genauso hin wie dieser, beide Hände auf die steinerne Brüstung gestützt und den Blick auf den Hafen gerichtet.
    »Das war nur die Vorbereitung«, erklärte Arn müde. »Man wird dir diese Fragen auch bei der Aufnahme stellen, aber dann ist das eher eine Formalität, da wir deine Antworten bereits kennen. Das hier war das Entscheidende. Ich kann bereits mit Sicherheit sagen, dass du als Ritter aufgenommen wirst, sobald wir Zeit dafür finden.
Du darfst nun ein weißes Band um deinen rechten Oberarm tragen.«
    Armand schwindelte es einen Augenblick vor Glück, und es fiel ihm daher auch keine Antwort ein.
    »Zuerst müssen wir natürlich einen Krieg gewinnen«, fügte Arn nachdenklich hinzu. »Und das wird nicht leicht werden, wie du weißt. Wenn wir sterben, hat sich diese Sache ohnehin erledigt. Überleben wir, dann bist du bald einer von uns. Arnoldo do Torroja und ich werden die Aufnahmezeremonie leiten. Bist du glücklich darüber?«
    »Ja, Herr.«
    »Selbst war ich damals

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