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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Soldat. »Wenn es Euch recht ist.«
    Originaltitel: Necromant
Copyright © 1983 by C. J. Cherryh
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    (3) Siehe ISCHADE von C. J. Cherryh in Die Rache der Wache , BasteiLübbe 20095.

Jubal
Wissen ist Macht
    Robert Lynn Asprin
    Eine große Amsel landete auf dem Vordach des kleinen Juwelierladens. Mit scharfem Blick beobachtete sie die drei Männer, die sich dem Laden näherten, als wüßte sie von den Geschehnissen, die sich hier abspielen sollten.
    »Hier ist es, Bantu, wie ich dir gesagt habe. Ich bin sicher, daß es letzte Woche noch nicht da war.«
    Der Anführer der Gruppe nickte kurz, seine Augen ruhten auf dem kleinen Symbol, das in einen der Pfosten geritzt war, die das Vordach trugen. Es war ein einfaches Zeichen: eine horizontale Linie, die sich an ihrer linken Seite nach unten bog, mit einem kleinen Kreis an ihrem unteren rechten Ende. Es ähnelte keiner Rune und keinem bekannten Zeichen irgendeines Alphabets, aber für die, welche es kannten, sprach es Bände.
    »Es war letzte Woche nicht da«, sagte Bantu entschieden. »Und es wird auch nächste Woche nicht mehr da sein. Kommt!«
    Die drei waren so beschäftigt mit sich selbst, daß sie den Tagedieb auf der anderen Straßenseite gar nicht bemerkten. Dieser musterte sie mit der gleichen Aufmerksamkeit, die sie dem Symbol gewidmet hatten. Als sie im Geschäft verschwanden, schloß er die Augen, um sich jedes Detail seiner Beobachtungen einzuprägen.
    Drei junge Männer - wohlhabend, nach dem Schnitt ihrer neuen Gewänder zu schließen - nur Schwerter und Dolche - keine Rüstungen -, ihnen fehlte die natürliche Wachsamkeit von Kriegern.
    Zufrieden damit, alle Einzelheiten genau in seinem Gedächtnis aufgenommen zu haben, öffnete der Beobachter die Augen, wandte sich ab und ging rasch die Straße hinunter. Er erkannte plötzlich, daß er sich keine Zeit mehr lassen durfte für die Erfüllung seiner Pflichten.
    Im Laden hielt sich ein Paar mittleren Alters auf, aber die jungen Männer kümmerten sich ebensowenig um sie, wie um die ausgestellte Ware. Sie gingen direkt auf den Juwelenhändler zu.
    »Kann - darf ich den Herren etwas zeigen?« erkundigte der Mann sich zögernd.
    »Wir wollen etwas über das Zeichen erfahren, das in den Pfosten draußen geritzt ist«, erklärte Bantu barsch.
    »Zeichen?« Der Händler runzelte die Stirn. »An den Pfosten ist kein Zeichen. Vielleicht haben die Kinder ...«
    »Erspare uns deine Heuchelei, du alter Narr«, schnitt ihm der junge Mann das Wort ab. »Als nächstes behauptest du, daß du Jubals Zeichen nicht kennst.«
    Bei der Erwähnung des Exverbrecherkönigs wurde der Händler blaß, er warf einen flüchtigen Blick auf seine Kunden. Das Paar hatte sich ein wenig zurückgezogen und schien nicht zu bemerken, daß etwas nicht in Ordnung war.
    »Sag uns, was das Zeichen bedeutet«, forderte Bantu. »Bist du einer seiner Mörder oder nur ein Spion? Ist die Ware, die du anbietest, gestohlen oder nur geschmuggelt? Wieviel Blut wurde für diese Waren vergossen?«
    Die beiden Kunden tauschten nur ein paar gemurmelte Worte aus und zogen sich langsam in Richtung Türe zurück.
    »Bitte«, flehte der Kaufmann. »Ich .«
    »Die Macht dieses schwarzen Bastards wurde schon einmal gebrochen«, wütete Bantu. »Denkst du, daß ehrbare Bürger ruhig zusehen werden, wie er erneut seine Fäden zieht? Dieses Zeichen .«
    Die Tür zum Geschäft flog krachend auf und schnitt den beiden Kunden den Fluchtweg ab. Ein halbes Dutzend Gestalten, kampfbereit mit gezogenen Schwertern, drängte in den kleinen Raum.
    Ehe Bantu sich umgedreht hatte, waren seine Begleiter von den Neuankömmlingen an die Wand gedrückt worden, wo diese sie mit blanken Klingen an ihren Kehlen festhielten. Der junge Mann wollte nach seiner eigenen Waffe greifen, besann sich aber eines Besseren und ließ die Hand sinken, weg vom Schwertgriff.
    Diesen Männern war die kalte, überlegene Sicherheit jener eigen, die ihr Leben mit dem Schwert in der Hand bestreiten. Ihre Bewegungen waren fast militärisch exakt, kein Söldner jedoch arbeitete so still und wirkungsvoll. So sicher er sich ja gefühlt hatte, als er den Juwelenhändler einschüchterte, so genau wußte Bantu jetzt, daß er keine Chance hatte. Er machte sich keine Illusionen darüber, was geschähe, wenn er oder seine Begleiter Widerstand leisteten.
    Ein kleinwüchsiger, dunkelhäutiger Mann kam mehr gleitend als gehend näher. Er lehnte sich lässig auf den Tresen vor dem Kaufmann, behielt aber Bantu im Auge.

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