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Der Krieg Der Diebe

Titel: Der Krieg Der Diebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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»Belästigen dich diese Knaben, Bürger?«
    »Nein, diese - Männer fragen nur nach dem Zeichen draußen am Pfosten. Sie - waren der Meinung, es wäre Jubals Zeichen.«
    »Jubal?« wiederholte der dunkle Mann und hob die Brauen, seine Miene verhöhnte die Überraschung in seiner Stimme. »Weißt du es noch nicht, Bürschchen? Der schwarze Teufel von Freistatt ist jetzt tot, zumindest sagt man das. Das ist auch ein Glück für dich.«
    Ein Messer blitzte plötzlich in der Hand des Mannes auf, als er sich Bantu näherte, ein Blitzen, das sich in den zu Schlitzen verengten Augen widerspiegelte.
    ». denn, wenn er lebte, wenn dieses Geschäft unter seinem Schutz stünde und wenn seine Männer dich erwischten, wie du zwischen ihn und seine zahlende Kundschaft kämst, dann würde er an dir und deinen Freunden ein Exempel statuieren müssen!«
    Der Mann war nun sehr nahe gekommen, und Bantu fühlte, wie sich seine Kehle zusammenschnürte, als das Messer die Luft zwischen ihnen durchschnitt, um den Worten des Sprechers noch mehr Nachdruck zu verleihen.
    »Vielleicht würden deine Ohren abgeschnitten, dann könntest du keine lästigen Gerüchte mehr hören - oder die Zunge, dann könntest du sie nicht mehr weitererzählen . Am besten jedoch die Nase - ja, wer keine Nase mehr hat, kann sie auch nicht in anderer Leute Angelegenheiten stecken.«
    Bantu begann sich sehr schwach und unbehaglich zu fühlen. So etwas konnte doch nicht geschehen. Solche Dinge mochten im Labyrinth vorkommen, aber nicht hier! Nicht mit ihm! Nicht am hellichten Tag im Ostviertel!
    »Bitte, Sir«, unterbrach der Kaufmann. »Wenn in meinem Geschäft etwas geschieht .«
    »Natürlich«, fuhr der dunkle Mann fort, als hätte er nichts gehört. »Das sind alles Vermutungen. Jubal ist tot. Also braucht nichts getan werden - oder gesagt . Richtig?«
    Er wandte sich abrupt um, und mit einer Bewegung seines Kopfes bedeutete er seinen Männern, zur Tür zu gehen.
    »Ja, Jubal ist tot«, wiederholte er. »Und seine Falkenmasken. Also braucht sich niemand mit dummen Symbolen befassen, die an Geschäftseingängen eingeritzt sind. Ich hoffe, daß wir eure Geschäfte nicht unterbrochen haben, Bürger, denn sicher seid ihr alle hier, um von der ausgezeichneten Ware dieses Geschäftsmannes zu kaufen - und jeder von euch wird etwas kaufen, ehe er geht.«
    Jubal, der ziemlich lebendige Exverbrecherkönig von Freistatt, stapfte in dem kleinen Raum auf und ab wie ein eingesperrtes Tier. Die Zeit, in der seine schrecklichen Wunden heilten, die er davongetragen hatte, als sein Landhaus überfallen wurde, hatte ihn körperlich altern lassen. Geistig jedoch war er noch äußerst rege. Eben diese geistige Beweglichkeit ließ ihn gegen die Einschränkung seiner körperlichen Bewegungsfreiheit rebellieren. Das war jedoch nur ein geringer Preis für die Wiedererrichtung seiner verlorenen Macht.
    »Ist das Bündnis nun geschlossen?« fragte er. »Wir werden die Stiefsöhne warnen und schützen, wann immer es möglich ist, dafür stellen sie die Jagd auf die noch übrigen Falkenmasken ein.«
    »Wie Ihr befohlen habt«, bestätigte sein Gehilfe.
    Jubal war der Tonfall in dessen Stimme aufgefallen, und er blieb einen Augenblick stehen.
    »Du schätzt diesen Vertrag nicht, Saliman. Habe ich recht?«
    »Tempus und seine Hurensöhne haben unsere Besitztümer überfallen, Euch fast umgebracht, unsere Macht zerschlagen, und seitdem verbringen sie ihre Zeit damit, unsere alten Kameraden umzubringen. Warum sollte ich mehr dagegen haben, mich mit ihnen einzulassen, als mit einem wahnsinnigen Hund ins Bett zu gehen, der mich nicht nur einmal, sondern mehrmals gebissen hat.«
    »Aber du hast selbst geraten, nicht an ihm Rache zu nehmen!«
    »Einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen ist eine Sache, einem Feind Hilfe zuzusagen ist etwas anderes. Die Allianz war Eure Idee, Jubal, nicht meine.«
    Jubal lächelte, und einen Moment lang sah Saliman den alten Verbrecherkönig vor sich, der vormals Freistatt nahezu allein beherrscht hatte.
    »Alter Freund, die Allianz ist zur Zeit das Beste«, murmelte der Exgladiator. »Vielleicht wird es irgendwann eine Abrechnung geben. In der Zwischenzeit werden wir unseren Feind studieren, und wo ginge das besser, als in seinem eigenen Lager?«
    »Tempus ist nicht dumm«, entgegnete sein Gehilfe. »Meint Ihr, er vertraut Euch so sehr, daß er unvorsichtig wird?«
    »Natürlich nicht«, erwiderte Jubal. »Aber Tempus ist in den Norden gezogen, um am Hexerwall zu

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