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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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und Black Waters Lächeln wurde deutlich breiter. Niemand mit einem halbwegs vernünftigen Verstand würde die Royal Charisian Navy unterschätzen, aber dennoch war diesem allgemeinen Murmeln unverkennbare Zuversicht zu entnehmen. Wie gut die Charisianer auch sein mochten: Achtzig ihrer Galeeren und fünfzehn oder zwanzig dieser Galeonen konnten es unmöglich mit ihrer Streitmacht von einhundertsechzig Galeeren aufnehmen. Und dabei war noch nicht einmal berücksichtigt, was geschehen würde, wenn die Dohlaraner und die Tarotisianer mit weiteren einhundertsechzig Schiffen einträfen.
    Der deutlich erkennbare … Mangel an Eilfertigkeit, den Chisholm und Emerald hier an den Tag gelegt hatten, war, so ärgerlich er sein mochte, angesichts derartiger Kräfteverhältnisse doch recht unbedeutend.
    »Wenn wir davon ausgehen, dass diese Galeonen da tatsächlich eine leistungsstarke Breitseitenbewaffnung mit sich führen«, sagte nun Graf Sharpfield, »wäre es wohl ratsam, darüber nachzudenken, wie wir uns ihnen gegenüber verhalten sollen, bevor wir auf sie stoßen.«
    »Ich halte das für eine ausgezeichnete Idee, Mein Lord«, stimme Black Water zu. »Darf ich davon ausgehen, dass Sie sich bereits mit dieser Frage befasst haben?«
    »Das habe ich«, erwiderte Sharpfield und nickte.
    »Dann lassen Sie uns doch bitte an Ihren Gedanken teilhaben«, forderte Black Water ihn auf. »Ich bin mir sicher, dass dies zu weiteren Gedanken führen wird, die wir dann diskutieren können.«
    »Selbstverständlich, Euer Durchlaucht«, entgegnete Sharpfield. »Zunächst einmal will es mir scheinen, als ob …«
    Nachdenklich nickte Black Water, doch noch während er dem Admiral aus Chisholm lauschte, der gleich mehrere unterschiedliche Taktiken vorschlug, rasten ihm eigene Gedanken durch den Hinterkopf; er dachte über Shandyrs Bericht nach … und über dieses entsetzliche, nervenaufreibende Schweigen, in das sich seine eigenen Agenten in Charis hüllten.
    Über Maysahn und Makferzahn hatte er nicht das Geringste gewusst, bevor es Zeit wurde, in See zu stechen, doch Hektor und Graf Coris hatten dafür gesorgt, dass er noch vor seinem Aufbruch vollständig informiert worden war. Er war beeindruckt, in welchem Maße es Coris’ Agenten gelungen war, Informationen zusammenzutragen, doch er hatte auch damit gerechnet, hier in Eraystor noch weitere Informationen zu erhalten.
    Bedauerlicherweise war dem jedoch nicht so gewesen.
    Sehr unauffällig hatte ein Mitarbeiter seines Stabes Kontakt mit Coris’ Kontaktperson in Eraystor aufgenommen, und dieser Kontaktperson hatte er dann sämtliche Berichte von Maysahn oder Makferzahn vorlegen sollen. Doch von beiden hatte er kein einziges Wort gehört.
    Zweifellos würde Haarahlds Entscheidung, sämtliche charisianischen Gewässer für alle Fremden abzusperren, es deutlich erschweren, dass weitere Depeschen ihr Ziel erreichten, aber er hätte doch wenigstens irgendwelche neuen Informationen erhalten müssen! Black Water vermutete, es sei möglich, dass Maysahn nicht rechtzeitig informiert worden war und dass der letzte Bericht, den er hatte absenden können, bevor Haarahld Charis vollständig hatte abriegeln lassen, statt nach Eraystor nach Manchyr gegangen war. Doch das erschien ihm nicht sonderlich wahrscheinlich, und das machte das beharrliche Schweigen dieses Mannes nur umso ärgerlicher.
    Andererseits hatte Black Water sich nie so recht an die Vorstellung gewöhnen können, Geheimagenten mit wichtigen militärischen Informationen würden unbemerkt irgendwo herumschleichen. Auch wenn er selbstverständlich bereit war zuzugeben, dass Spione zu Friedenszeiten sehr nützlich sein mochten, nahm ihr Wert doch rapide ab, wenn die Kämpfe erst einmal begonnen hatten. Sobald die Schwerter gezogen waren, hing alles nur noch von den Informationen ab, die die eigenen Kundschafter oder die Vorhut liefern konnten, und nicht von irgendwelchen Berichten wildfremder Personen, deren Interesse daran, auch wirklich die Wahrheit zu übermitteln, sich nicht ermitteln ließ.
    Er verkniff sich ein höhnisches Grinsen, verdrängte die Sorgen über die stillschweigenden Spione wieder und konzentrierte sich jetzt ernstlich auf das, was Sharpfield hier darlegte.

.IV.
    Besprechungsaal des Hohen Rates, der Tempel
    Erzbischof Erayk mühte sich nach Kräften, sich seine Nervosität nicht anmerken zu lassen, als er in den Besprechungssaal des Hohen Rates geführt wurde.
    Er war sich sicher, dass es ihm nicht gelungen war.
    Der

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