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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Signaloffiziere würden sie überhaupt als Signale erkennen!
    Er seufzte und schüttelte den Kopf. Zweifellos hatte das alles während der gemütlichen Planungssitzungen irgendwo im Tempel deutlich einfacher gewirkt. Graf Lock Island stand im Kartenraum und dachte über die Positionen der verschiedenen Schiffe nach, die auf der vor ihm liegenden Karte verzeichnet waren, während er sich nachdenklich den Bart kratzte. Neben ihm stand schweigend sein Adjutant, Lieutenant Tillyer; er schaute zu und wartete.
    Noch einige Sekunden lang betrachtete der Graf die Karte, den Blick auf irgendetwas gerichtet, was nur er alleine sehen konnte, dann nickte er.
    »Ich denke, es wird Zeit, an Deck zu gehen, Henrai.«
    »Jawohl, Mein Lord.« Tillyer erreichte den Ausgang des Kartenraumes vor dem Grafen, trat nun zur Seite und öffnete seinem Vorgesetzten die Tür. Lock Island lächelte ihn an und schüttelte den Kopf, als er hindurchschritt, doch das Lächeln schwand schnell wieder, als er die kurze Leiter hinaufgeklettert war, die auf das Achterkastell führte.
    »Mein Lord!«
    Captain Sir Ohwyn Hotchkys, der Kommandant der Tellesberg, salutierte, als Lock Island an Deck trat. Der Graf erwiderte den Gruß, etwas weniger förmlich, dann blickte er zum Wimpel am Mars hinauf.
    »Irgendwelche Veränderungen an der Formation unserer Freunde?«, fragte er.
    »Nein, Mein Lord. Zumindest nicht laut den Meldungen der Schoner.«
    »Gut.« Lock Island wandte den Blick vom Wimpel ab und warf dem Captain ein äußerst gehässiges Lächeln zu. »Unter diesen Umständen, Ohwyn, denke ich, ist es an der Zeit, Ihre Signalgeber ans Werk schreiten zu lassen. Ich habe Folgendes vor …« »Verzeiht, wenn ich Euch unterbreche, Euer Durchlaucht, aber ich denke, Baron Tanlyr Keep hat noch etwas anderes geortet.«
    Black Water blickte von seinem verspäteten Frühstück auf, als Sir Kehvyn Myrgyn in die Große Kabine der Corisande trat.
    »Was meinen Sie damit: ›noch etwas anderes‹, Captain?«, fragte der Herzog, die Tasse mit der heißen Schokolade fast schon an die Lippen geführt.
    »Ich bin mir nicht sicher, Euer Durchlaucht«, erwiderte Myrgyn, und es war offenkundig, dass ihm die Lage unangenehm war. »Er hat sein Geschwader alle Segel setzen lassen und setzt dazu auch noch Riemen ein.«
    »Hat er überhaupt keine Signale gegeben?«, fragte Black Water ungläubig nach und setzte die Tasse ab.
    »Keine, die wir hätten erkennen können, Euer Durchlaucht. Natürlich ist er uns weit genug voraus, dass er durchaus etwas signalisiert haben könnte, ohne dass wir es gesehen hätten.«
    Verdrießlich verzog Black Water das Gesicht und schob seinen Stuhl zurück. Er hatte gewusst, dass Tanlyr Keep langsam, aber stetig immer weiter vorrückte, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass das Geschwader des Barons so weit vorausfahren würde.
    Mit großen Schritten trat er an Deck und kletterte dann auf das Achterkastell hinauf, Myrgyn folgte ihm dichtauf.
    Tanlyr Keeps Schiffe waren jetzt so weit am Horizont verschwunden, dass Black Water von seiner Position an Deck der Corisande die Rümpfe nicht mehr erkennen konnte. Nur die Segel konnte der Herzog noch sehen, und auch diese versanken langsam hinter dem Horizont, der sich wie eine scharfe, gerade Linie vor ihnen abzeichnete; doch es war unverkennbar, dass der Baron tatsächlich die volle Fläche des Rahsegels gesetzt hatte. Der Nordwestwind kam so achtern von Steuerbord, und offensichtlich nutzte Keep das in jeder Hinsicht aus.
    »Und die Riemen setzt er auch ein?«, fragte Black Water nach.
    »Jawohl, Euer Durchlaucht«, bestätigte Myrgyn, und der Herzog verzog das Gesicht. Das bedeutete, dass Tanlyr Keep wahrscheinlich fast doppelt so schnell vorankam wie der ganze Rest dieser Verbündeten-Streitmacht.
    »Geben Sie ihm Signal, er soll sofort auf Position zurückkehren!«
    »Sofort, Euer Durchlaucht«, erwiderte Myrgyn und wandte sich dann ab, um die entsprechenden Befehle auszugeben.
    Ein weiterer Lieutenant des Flaggschiffs machte sich sogleich daran, die Anweisungen auszuführen, doch Myrgyns Miene verriet nicht gerade allzu große Hoffnung, als er sich nun wieder Black Water zuwandte.
    »Er ist uns weit genug voraus, dass ich nicht weiß, ob er dieses Signal überhaupt sehen wird, Euer Durchlaucht.«
    »Ich weiß.« Hinter dem Rücken verkrampfte Black Water die Hände und wippte leicht auf den Fußballen auf und ab, während er angestrengt nachdachte. Dann blickte er über das Heck des Schiffes

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