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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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abgeschert. Schlimmer noch: Als der Mast dann zur Seite gestürzt war, hatte er die leewärtige tarotisianische Galeere getroffen, und die Überlebenden der Galeeren-Besatzung war über das Gewirr aus verflochtenen Spieren zum gegnerischen Schiff hinübergestürmt, um es zu entern.
    Dieser Versuch war gescheitert – unter entsetzlichen Verlusten, was nicht zuletzt den Steinschlossmusketen und Bajonetten der achtzig Marines an Bord der Taifun zu verdanken war. Doch dieser Angriff hatte auch zu weiteren Verlusten unter der Besatzung der Taifun geführt. Insgesamt waren an Bord der Galeone mehr als zweihundert Mann gefallen, mehr als die Hälfte der Gesamtbesatzung, und sie hatte auch den Kontakt zum Rest von Staynairs Kolonne verloren. Doch Captain Stvwyrt war immer noch auf den Beinen – trotz einer kleineren Verletzung, die er sich während des Versuchs des Gegners, die Galeone zu entern, zugezogen hatte –, und er hatte die Situation auch völlig im Griff. Trotz der Schäden an Mast und Takelage war sein Schiff immer noch seetauglich, und nun führte er die Galeone vorsichtig durch den Regen und den immer weiter auffrischenden Wind hindurch zu dem zuvor abgesprochenen Treffpunkt vor Samuel Island, an dem die beiden Versorgungsschiffe den Rest der Flotte erwarteten.
    Nur wenige von Caylebs Schiffen waren völlig unbeschädigt, doch kein anderes hatte es so schlimm erwischt wie die Taifun. Tatsächlich waren sogar die Schäden an der Dreadnought schlimmer als bei den meisten anderen − wahrscheinlich, weil sie diese Kolonne angeführt hatte.
    »Was könnt Ihr mir über Domynyk und die andere Seite verraten?«, fragte Cayleb nun und beugte sich näher zu seinem Vertrauten hinüber, bis ihre Köpfe nur noch wenige Zoll voneinander entfernt waren.
    Immer noch musste Cayleb die Stimme heben, um das Tosen von Wind und See zu übertönen, doch nicht einmal Ahrnahld Falkhan hätte ihr Gespräch jetzt noch belauschen können. Merlin blickte den Kronprinzen gleichmütig an. Er hob eine Augenbraue, und Cayleb ließ in einem breiten Grinsen die Zähne aufblitzen.
    »Es ist jetzt für uns beide ein bisschen zu spät dafür, dass Ihr weiterhin so tut, als müsstet Ihr Euch zunächst in Eure Kabine zurückziehen und meditieren, Merlin«, sagte er, und seine Augen funkelten.
    »Also gut«, stimmte Merlin zu, dann strich er sich nachdenklich den Schnurrbart.
    »Die Reisender und die Sommermond warten gemeinsam mit der Intrepid am Treffpunkt«, sagte er dann und begann somit seinen Lagebericht mit den Versorgungsschiffen und dem sie begleitenden Schoner. »Alle anderen Schoner sind noch in guter Verfassung; im Augenblick machen sie sich um die immer schwerer werdende See mehr Sorgen als um alles andere. Ich denke, die meisten werden ebenfalls versuchen, Samuel Island anzusteuern, sobald sie das können.
    Domynyks Kolonne ist weitestgehend intakt. Die Taifun, die Donnerkeil und die Mahlstrom haben den Kontakt zur Formation verloren – sie steuern jetzt unabhängig von den anderen Samuel Island an, genau wie die Maid und die Sturzbach –, aber alle anderen sind noch in Domynyks Nähe. Domynyk selbst ist immer noch mit den Nachzüglern von White Fords Formation beschäftigt, aber ich denke, mindestens zehn oder zwölf der Tarotisianer werden ihm bei diesen Bedingungen doch entkommen können.« Merlin vollführte eine ausladende Handbewegung, die das gesamte Wetter mit einschloss. »White Ford führt sie an, und für die gegebenen Wetterverhältnisse treibt er sie ziemlich heftig an. Und er hat Cape Ruin schon lange passiert. Ich denke, er wird im Augenblick Dexter Point ansteuern, aber ob er von da aus eher an die ›Dämonenstraße‹ denkt, oder ob er noch weiter flüchten wird, vermag ich nicht zu sagen.
    Im Osten befinden sich weitere fünf oder sechs Galeeren«, fuhr er dann fort und deutete in Richtung des fast pechschwarzen Osthorizonts; Merlins Miene war sehr grimmig. »Zwei von denen sind ziemlich schwer beschädigt; ich denke nicht, dass sie die Nacht überleben werden. Die anderen vielleicht schon, aber zwei von denen gehören zu Dohlar, und die haben schon jetzt Schwierigkeiten!«
    Kurz hielt er inne, starrte in die Finsternis hinaus, in Richtung der Galeeren, deren Besatzungsmitglieder ihr Leben gegen den unbändigen Hunger der See verteidigen mussten, doch auch mit seinen besonderen Augen konnte er sie nicht erkennen, und nun richtete er den Blick wieder auf Cayleb.
    »Graf Thirsk hat das Kommando dessen übernommen,

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