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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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zurückkehren, als auch Truppen herbeiholen, die dann die Keys von der Landseite aus belagern.«
    »Diese Zahlen lassen vermuten, dass Charis tatsächlich noch nicht die Galeeren-Reserve mobilgemacht hat, Euer Durchlaucht«, merkte White Castle an, und der Herzog stieß ein verächtliches Schnauben aus.
    »Wenn ich schon bereit bin zu glauben, dieser Informant, den Sie da gerade erwähnt haben, kenne sich wirklich aus, und wenn ich schon bereit bin, anhand dessen, was er über diese Galeonen gesagt hat, ein Risiko einzugehen, dann kann ich ihm auch glauben, was er über die Galeeren berichtet!« Black Water zuckte mit den Schultern. »Und um ehrlich zu sein, haben wir noch keinerlei Anzeichen der Galeeren-Reserve von Charis gesehen. Wir sind die ganze Zeit davon ausgegangen, dass er, nachdem er diese ganzen Galeonen bemannt hat, nicht mehr in der Lage war, auch noch die Galeeren zu bemannen. Also bin ich durchaus geneigt, Ihrem Informanten in dieser Hinsicht Glauben zu schenken.«
    »Und was, wenn ich fragen darf, beabsichtigt Ihr nun zu tun, Euer Durchlaucht?«, erkundigte sich White Castle daraufhin. Fragend hob der Herzog eine Augenbraue, und nun war es am Baron, die Achseln zu zucken. »Ich bin nun einmal der Botschafter im Dienste Prinz Nahrmahns, Euer Durchlaucht. Wenn das, was Ihr zu tun beabsichtigt – was auch immer es sein mag –, die Unterstützung seitens Prinz Nahrmahn erfordert, könnte ich mich durchaus in einer Position befinden, ihn zumindest ein wenig in die Richtung zu drängen, die Euch genehm wäre.«
    »Das wohl«, gab Black Water zu. »Was aber nun die Frage betrifft, was ich zu tun beabsichtige, so hängt das auch sehr davon ab, zu was ich meine geschätzten Verbündeten werde überreden können.«

.III.
    HMS Dreadnought, im ›Kessel‹
    In seiner kistenartigen Koje, die von der niedrigen Decke in seiner Kajüte herabhing, richtete sich Kronprinz Cayleb auf, als er hörte, dass irgendjemand kräftig gegen die Kajütentür klopfte.
    »Was denn?«, fragte er und rieb sich die Augen, bevor er durch das geöffnete Heckfenster in die warme, sternenklare Nacht hinausblickte. Der Mond war noch nicht einmal aufgegangen, und das bedeutete, dass Cayleb noch nicht einmal eine Stunde im Bett gelegen haben konnte.
    »Ich bedaure, Euch wecken zu müssen, Cayleb«, sagte eine tiefe Stimme. »Aber wir müssen unbedingt etwas Wichtiges besprechen.«
    »Merlin?« Cayleb schwang die Beine über die Seitenkante seiner Koje. In Merlins Stimme schwang etwas mit, was Cayleb noch nie zuvor gehört hatte, und nun durchquerte er in zwei Schritten die Kabine und riss die Tür auf. »Was ist denn? Was ist passiert?«
    »Darf ich hereinkommen?«
    »Was?« Cayleb schüttelte den Kopf, dann grinste er schief, als er begriff, dass er die Tür geöffnet hatte, ohne sich vorher geziemend anzukleiden. Tatsächlich war er splitternackt – so pflegte er in derart warmen Nächten stets zu schlafen –, und nun trat er einen Schritt zurück und lachte leise, trotz der unverkennbaren Anspannung in Merlins Stimme.
    »Natürlich dürft Ihr hereinkommen«, sagte er.
    »Ich danke Euch.«
    Merlin trat an Sergeant Faircaster, dem Gardisten, der vor Caylebs Tür aufgestellt war, vorbei, senkte den Kopf, um nicht gegen den Decksbalken zu stoßen, und schloss dann leise die Tür hinter sich.
    »Was gibt es denn?«, fragte Cayleb und wandte sich ab, um den Kasack vom Deck aufzulesen, den er dort einfach hatte zu Boden fallen lassen, bevor er zu Bett gegangen war, und zog ihn sich jetzt über den Kopf.
    »Ich hatte gerade … eine Vision«, sagte Merlin nur, und hastig drehte sich Cayleb zu ihm herum und sog scharf die Luft ein.
    »Was für eine Vision?«
    »Eine Vision von Herzog Black Water in der Eraystor Bay«, erklärte Merlin; seine Stimme klang fast tonlos, während er sich in den Sessel sinken ließ, auf den Cayleb gedeutet hatte. »Es sieht so aus, als wären Bynzhamyn und mir mindestens einer von Hektars Spionen entgangen, und der hat gerade Black Water gemeldet, dass …« »… und ungefähr so sieht die Lage nun aus«, schloss Merlin einige Minuten später.
    Cayleb saß auf der Kante seiner Koje; seine Miene war fast völlig ausdruckslos, während er sich ganz auf das konzentrierte, was ihm Merlin gerade berichtet hatte.
    »Was glaubt Ihr, wird er tun?«, fragte der Prinz nun, und Merlin schüttelte den Kopf.
    »Ich denke, er hatte recht, als er White Castle gesagt hat, das hänge ganz davon ab, zu was er seine Verbündeten

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