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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Unerschütterlichkeit eines Ahrmahk ihre Grenzen.
    »Das ist ein ›Pager‹, Euer Majestät.«
    »Ein ›Pager‹?« Vorsichtig wiederholte Haarahld das bizarre Wort.
    »Jawohl, Euer Majestät.«
    Merlin hatte in Erwägung gezogen, dem König einen vollständig ausgestatteten Kommunikator auszuhändigen, aber dann hatte er sich doch dagegen entschieden. Nachdem er nun erlebt hatte, mit welchem Gleichmut Haarahld akzeptiert hatte, dass Merlin einfach so auf der Heckgalerie der Royal Charis erschienen war, wurde ihm bewusst, dass er sich keinerlei Sorgen hätte machen müssen, wie der König wohl darauf reagiert hätte, wenn plötzlich Stimmen aus einem kleinen Kästchen ertönt wären. Bedauerlicherweise hatte er sich für den Pager entschieden, bevor er das Schwebeboot verlassen hatte.
    »Er ist so eingestellt, dass er vibriert, wenn ich das wünsche«, sagte er nun. »Wenn ich demonstrieren dürfte?«
    »Natürlich«, gab Haarahld nur zurück.
    »Dann nehmt es bitte in die Hand, Euer Majestät. Nein, die flache Seite nach unten. Genau so. Und jetzt …«
    Merlin setzte sein internes Kom ein, um den Pager zu aktivieren, und dann zuckte die Hand des Königs, als das Gerät auf seiner Handfläche plötzlich heftig vibrierte. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Merlin an – und sein Blick verriet Überraschung und Entzücken gleichermaßen.
    »Habt Ihr das gespürt, Euer Majestät?«
    »Und ob ich das gespürt habe!«
    »Also, ich würde Euch bitten, das Gerät irgendwo unter Eurer Kleidung zu tragen«, fuhr Merlin nun fort. »Ich hatte mir gedacht, Ihr könntet vielleicht dieses Armband hier benutzen das ist verstellbar, Euer Majestät, einfach so …« – er zeigte es ihm – »… damit Ihr das an Eurem Unterarm tragen könnt, unter Eurem Kasack. Wenn Ihr das tut, dann kann ich Euch ein Signal geben, sobald wir Black Waters Schiffe sichten. Ich dachte, ich lasse es einmal vibrieren, wenn wir das erste seiner Aufklärer-Schiffe gesichtet haben, zweimal, wenn wir seine Hauptstreitmacht erkennen, und dreimal, wenn wir kurz von dem Angriff stehen.«
    »Das klingt für mich ganz so, als sollte das vernünftig funktionieren«, gab Haarahld zurück und betrachtete erneut diesen Pager, der jetzt an der Innenseite seines linken Unterarms befestigt war.
    »Beim nächsten Mal«, merkte Merlin an, »werde ich versuchen, Euch etwas zu geben, was ein bisschen … exotischer ist, Euer Majestät.«
    Ruckartig blickte Haarahld auf, dann lachte er.
    »Ich verstehe, was Ihr meint, Seijin Merlin. Ich verstehe!«
    Ein letztes Mal betrachtete er den Pager, dann streifte er den Ärmel seines Kasacks darüber.
    »Ich nehme an, es wird jetzt Zeit, dass Ihr wieder zu Cayleb kommt, Merlin.« Er streckte die Hand aus und legte sie Merlin auf die Schulter. »Sagt Ihm, dass ich stolz auf ihn bin, wirklich sehr stolz. Und dass ich ihn liebe.«
    »Das werde ich tun, Euer Majestät. Aber eigentlich braucht man ihm das wohl nicht zu sagen.«
    »Ja, vielleicht nicht, aber gelegentlich ist es ebenso wichtig, es zu sagen, wie es zu hören. Und …« Nun blickte Haarahld Merlin geradewegs in die Saphiraugen. »… Euch persönlich möchte ich meinen Dank aussprechen. Den Dank eines Königs – dafür, dass Ihr ihm helft, sein Volk zu beschützen, und den Dank eines Vaters, der weiß, dass Ihr alles in Eurer Macht Stehende tut, um seinen Sohn zu beschützen.«
    »Selbstverständlich tue ich das, Euer Majestät.« Erneut verneigte sich Merlin, tiefer denn je, dann richtete er sich wieder auf. »Und jetzt ist es, wie Ihr schon sagtet, an der Zeit, dass ich zu Cayleb zurückkehre.«
    Er kletterte auf die Reling der Heckgalerie und blickte auf das Wasser hinab.
    »Müsst Ihr wirklich auf diese Weise gehen?«, fragte Haarahld.
    »Wie bitte, Euer Majestät?«
    Überrascht blickte Merlin über seine Schulter hinweg den König an, denn Haarahlds Stimme hatte fast schon wehmütig geklungen.
    »Ich habe nur gerade gedacht, wie wunderschön es wäre, jemanden fliegen zu sehen«, erklärte Haarahld, und nun hatte sein Tonfall etwas geradezu Schmeichlerisches.
    »Ich wünschte, ich könnte Euch diesen Gefallen tun, Euer Majestät«, gab Merlin zurück, und es überraschte ihn fast selbst, dass er es tatsächlich ehrlich meinte. »Bedauerlicherweise sind Eure Offiziere und Eure Matrosen wohl noch nicht bereit für fliegende Seijin. Vielleicht ein anderes Mal. Aber wenn einer von denen jetzt und hier in genau dem falschen Moment in genau die falsche Richtung

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