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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Majestät?«
    »Ich werde meinen Hauptstützpunkt von der Rock Shoal Bay nach Süden verlegen, in den Darcos-Sund. Darcos Keep ist nicht ganz so gut dazu geeignet, als Flottenstützpunkt zu dienen wie Lock Island, aber die Festung wird dazu ausreichen. Wenn es Black Water gelingt, seine Offensive zu starten, dann werde ich herumtänzeln und Zeit zu schinden versuchen, und ich werde mich nach Süden zurückziehen, fort von der Bay. Black Water ist helle genug, um zu begreifen, dass er eigentlich an meiner Navy interessiert ist; so lange diese Flotte noch existiert, sind sämtliche weiteren seiner Möglichkeiten zumindest deutlich eingeschränkt. Falls ich mich nicht also völlig täusche, wird er so glücklich darüber sein, mich aus einem äußerst gut befestigten Schlupfloch wie Lock Island und dem ›Schlund‹ herausgelockt zu haben, dass er mir folgen wird.«
    »Ihr plant, ihn in den Süden der Charis-See zu locken!«, begriff Merlin. »Und so seinen kürzestmöglichen Rückzug zu verhindern!«
    »Exakt.« Haarahld nickte. »Ich bin mir sicher, dass er sich den Rückzug mit Vorposten sichern wird – aber das geht natürlich nicht über unbegrenzte Strecken hinweg. Wenn ich ihn weit genug in den Süden locken kann und dabei dafür sorge, dass er sich immer weiter schön auf mich konzentriert – und die Tatsache, dass meine persönliche Standarte an diesem Schiff flattern wird, dürfte dazu beitragen –, dann werdet ihr, wenn Cayleb sich ihm schließlich von Norden her nähert, zwischen ihm und seinem Rückweg stehen.«
    »Das wird Cayleb nicht gefallen, Euer Majestät.«
    »Das ist bedauerlich«, gab Haarahld ruhig zurück. »Aber zufälligerweise bin ich nun einmal König, und er ist der Kronprinz. Also werden wir genau so vorgehen, wie ich das sage.«
    »Aber wenn Ihr Eure Flotte nach Süden verlagert«, merkte Merlin nun an und suchte nach einem guten Gegenargument, »dann werdet Ihr den ›Schlund‹ preisgeben. Der Nordkanal ist breit genug, dass sie ihre Galeeren einfach hindurchschicken könnten, wenn Ihr nicht dort seid, um sie aufzuhalten.«
    »Nicht mehr.« Leise lachte Haarahld. »Ich stelle fest, dass Ihr doch nicht alles im Auge habt behalten können, Seijin Merlin.«
    »Euer Majestät?«
    »Baron Seamount und Sir Dystyn waren während Eurer Abwesenheit nicht untätig. Das war Seamounts Idee. Die beiden haben etwas ersonnen, was Seamount als ›schwimmende Batterien‹ bezeichnet. Im Prinzip sind das nichts anderes als große Flöße – wirklich ziemlich groß, aber eben doch nur Flöße –, auf denen fünf Fuß dicke, massive Schanzkleider mit Geschützpforten errichtet wurden. Von denen haben sie fünfzehn Stück, jede mit dreißig Karronaden und einem halben Bataillon Marines besetzt, um jegliche Enterer abzuwehren. Diese Batterien sind schwenkbar quer über den Nordkanal verankert, unmittelbar zwischen Lock Island und den Hafenbatterien von North Key.«
    Der König zuckte mit den Schultern.
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemand an denen vorbeikommen kann. Ihr vielleicht?«
    »Nein, aber …«
    »Dann werden wir so vorgehen, wie ich das vorgeschlagen habe, nicht wahr?«, fragte Haarahld unbeugsam.
    Lange blickte Merlin den König nur schweigend an, dann nickte er schließlich, doch es war eindeutig, dass es ihm schwerfiel.
    »Jawohl, Euer Majestät.«
    »Das Einzige, was ich gerne hätte«, sagte Haarahld dann nachdenklich, »das wäre eine Möglichkeit für Cayleb und mich, unser Vorgehen zu koordinieren. Wenn das, was ich mir gedacht habe, wirklich funktioniert, dann wird Black Water genau zwischen Caylebs Galeonen und meinen Galeeren stehen, wenn ihr von hinten aufrückt. Das bedeutet, dass er euch sehen wird – und dass er es vorher weiß, bevor ich davon Kenntnis habe. Wenn es irgendeine Möglichkeit gibt – außer natürlich einem weiteren dieser dramatischen persönlichen Auftritte Eurerseits –, mich wissen zu lassen, wann genau Cayleb ihn nun fast erreicht, dann wäre das eine enorme Hilfe.«
    Wieder neigte er den Kopf zur Seite und schaute Merlin mit dem Blick eines hoffnungsfrohen kleinen Jungen an. Unwillkürlich musste Merlin lächeln.
    »Tatsächlich, Euer Majestät, habe ich über diese Möglichkeit bereits nachgedacht. Hier!«
    Er streckte ihm einen kleinen Gegenstand entgegen. Kurz schaute Haarahld ihn nun skeptisch an, dann nahm er, ein wenig zögerlich, das kleine Objekt entgegen, und nun fiel es Merlin schwer, nicht laut aufzulachen. Anscheinend hatte selbst die

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