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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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ist. Sie ziehen den Hammer zurück, und wenn sie dann feuerbereit sind, dann zieht die Feder den ruckartig hinunter, sodass er Funken schlägt, die dann den Zündsatz erreichen, statt eine langsame Zündschnur oder ein glühendes Eisen zu verwenden.«
    Black Water verzog das Gesicht. Er hatte immer gewusst, dass die Charisianer in geradezu lästigem Maße innovativ waren. Schließlich war das ein Großteil der Dinge, die den Großinquisitor an diesem Reich so störten. Doch selbst schon nach dem, was er bislang aus Myrgyns Erklärung verstanden hatte – und das war beileibe nicht alles –, begann er zu verstehen, wie acht Galeeren derart viel Schaden hatten anrichten können, bevor es gelungen war, sie zurückzutreiben.
    Nein, korrigierte er sich selbst harsch. Nicht ›zurückzutreiben‹! Die anderen fünf haben sich ganz bewusst zurückgezogen, nachdem sie das erreicht hatten, was sie hatten erreichen wollen.
    »Das ist ja alles sehr interessant, Kehvyn. Ich meine das ganz ehrlich, und ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie einige der Dinge, die Sie mir gerade erklärt haben, auch noch kurz aufschreiben würden, sodass ich sie mir während des Abendessens ansehen könnte. Aber im Augenblick lautet die Frage: Was tun wir gegen den Rest von Haarahlds Schiffen?«
    »In etwa das, was Ihr bei Sonnenaufgang vorgeschlagen habt, Euer Durchlaucht«, erwiderte Myrgyn, und nun war es an ihm, das Gesicht zu verziehen. »Ihr hattet recht: Es war ein Ablenkungsmanöver, und während wir alle nach Osten geschaut haben, ist Haarahld an uns vorbei nach Westen gezogen. Seine Hauptstreitkräfte sind jetzt etwa zwanzig Meilen südlich von unseren Hauptstreitkräften, und bei diesen Windverhältnissen vergrößert sich der Abstand – langsam aber stetig.«
    »Shan-wei soll diesen Mann holen«, sagte Black Water, sehr viel sanfter, als er es eigentlich meinte, und schüttelte in widerwilliger Bewunderung den Kopf. »Jetzt werden wir ihn wieder bis ganz nach Darcos Island verfolgen müssen.«
    »Wollen wir das wirklich, Euer Durchlaucht?«, fragte Myrgyn schüchtern, und Black Water bedachte ihn mit einem scharfen Blick. »Was ich meine, Euer Durchlaucht, ist das, was Ihr selbst schon angemerkt habt, als wir mit der Verfolgung begonnen haben: Wenn die damit rechnen, dass Cayleb aus dem Süden zurückkehrt, und wenn es denen gelingt, uns dazu zu bringen, sie wieder so lange zu verfolgen, dann werden wir sie vielleicht nicht einholen, bis er hier eintrifft.«
    »Oder bevor Herzog Malikai hier eintrifft«, sagte Black Water. »Er sollte schließlich aus der gleichen Richtung kommen, wie Sie sich vielleicht noch erinnern werden.«
    »Bei allem Respekt, Euer Durchlaucht, Herzog Malikai ist bereits fast einen Monat überfällig. Vielleicht kommt er ja tatsächlich noch, aber wenn es denen gelungen ist, so viele der Kanonen, wie ich sie gerade begutachtet habe, an Bord ihrer Galeonen zu schaffen – und genau das haben unsere Spione ja auch gemeldet –, dann muss der Herzog wirklich ernstzunehmende Verluste erlitten haben. Diese Galeeren …« Er deutete auf die beiden Prisen, »… haben nur sechs Kanonen auf jeder Breitseite. Laut unseren Spionen haben diese Galeonen manchmal sogar zwanzig.«
    »Ich weiß.«
    Kurz war in Black Waters Miene eine Freudlosigkeit zu erkennen, die er sonst niemanden zu bemerken gestattet hätte. Dann holte er tief Luft und riss sich sichtlich zusammen.
    »Ich weiß«, wiederholte er. »Aber es ist uns gelungen, vergangene Nacht ein Drittel ihrer Galeonen zu kapern oder zu versenken, und Cayleb muss Herzog Malikai gegenüber noch deutlich weiter in der Unterzahl gewesen sein als diejenigen, die hier unsere Kolonne angegriffen haben. Wahrscheinlich hatten Sie recht, was die Frage betrifft, wie viel diese Galeonen mit dieser enormen Feuerkraft bewirken können, aber sie werden doch zweifellos ebenfalls Verluste hingenommen haben müssen, und so viele Galeonen hatten sie ja schon am Anfang nicht.«
    »Bei allem Respekt, Euer Durchlaucht, ich hoffe, dass Ihr damit recht habt«, merkte Myrgyn an und verzog die Lippen zu einem schiefen Grinsen.
    »Das hoffe ich auch«, gab Black Water zu. »Aber wie auch immer diese Galeonen denn nun aussehen, sie können diese neuen Kanonen nicht auch auf all ihren Galeeren eingesetzt haben. Wenn dem so wäre, dann hätten sie letzte Nacht weitaus mehr davon geschickt. Was das betrifft, kann man nur sagen: Wenn wirklich alle ihre Galeeren diese Bewaffnung hätten, dann hätten sie

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