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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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prächtig, oder etwa nicht?
    Diese beiden Schiffe zu kapern – und ein drittes zu zerstören –, hatte ihn vier seiner eigenen Galeeren gekostet. Eigentlich sogar sechs, aber die Schäden, die zwei bei dem Gefecht davongetragen hatten, waren noch reparabel. Von den anderen vier war eines sofort versunken, und die anderen drei waren in so mitgenommene Wracks verwandelt worden, dass Black Water die Anweisung erteilt hatte, sie abzubrennen, sobald die Überlebenden der Mannschaften geborgen waren.
    Und danach war es auch noch fast zwei Dritteln der charisianischen Streitmacht gelungen, sich loszureißen und zu flüchten!
    Verluste von zwei zu eins, dachte er. Und wir werden wahrscheinlich niemals erfahren, warum das dritte einfach in Brand geraten und explodiert ist – und das bedeutet, wir sollten uns nicht darauf verlassen, das noch einmal zu schaffen.
    Was das bedeutete, gefiel ihm nun wirklich nicht. Natürlich hatte er auch mehr als zweimal so viele Galeeren wie Haarahld, aber vielleicht noch ein Dutzend schwer angeschlagene Schiffe nach Hause zu bringen, wenn die letzte charisianische Galeere erst einmal besiegt wäre, würde Prinz Hektor nun wirklich nicht gerade in Hochstimmung versetzen.
    »Guten Morgen, Euer Durchlaucht.«
    »Guten Morgen, Kehvyn.« Er drehte sich zu seinem Flag Captain um, dessen Hosen bis zur Taille durchnässt waren. »Hatten Sie heute Morgen schon ein Abenteuer?«, fragte der Herzog sanft und hob eine Augenbraue.
    »Ich habe mich nur verschätzt, als ich versuchte, auf die Leiter zu springen, über die man die Backbordluke erreichen kann, Euer Durchlaucht.«
    Myrgyn verzog die Lippen zu einem freudlosen Grinsen, und Black Water schnaubte kurz, auch wenn so etwas eigentlich nicht immer zum Lachen war. Wenn man den Übergang von einem kleinen Boot auf die leiterartigen Latten verfehlte, mit denen die Seitenwände der Galeeren ausgestattet waren, um daran bis zum Deck hinaufklettern zu können, konnte das durchaus fatale Folgen haben. Mehr als ein Mann war schon gegen die Seitenwand seines eigenen Schiffes gequetscht worden, wenn eine unerwartete Welle das Boot plötzlich gegen die Galeere spülte. Andere waren von ähnlichen Wellen einfach heruntergespült und unter den Kiel gedrückt worden und dabei ertrunken. Als er noch sehr viel jünger gewesen war, wäre das Black Water einmal beinahe selbst passiert.
    »Ich bin froh zu sehen, dass Sie nichts Schlimmeres abbekommen haben«, sagte er zu seinem Flag Captain und deutete dann mit dem Kinn auf die beiden Prisen. »Was halten Sie davon?«
    »Ich bin … beeindruckt, Euer Durchlaucht«, sagte Myrgyn ernst. »Und ich verstehe jetzt sehr viel besser, was Tanlyr Keep widerfahren ist. Die sind größer als unsere Schiffe – das hatte ich natürlich erwartet. Aber diese Kanonen da …« Der Flag Captain schüttelte den Kopf, seine Miene verriet Bewunderung und Kummer gleichermaßen. »Ich weiß nicht, warum sonst noch niemand auf diese Idee gekommen ist, Euer Durchlaucht. Deren Breitseitenbewaffnung ist viel kürzer als unsere, und auch leichter – viel leichter sogar. Die sind wie abgesägte ›Kraken‹, die man dort aufgestellt hat, wo sonst nur ›Falken‹ hinpassen. Und alle ihre Kanonen haben diese komischen … Drehzapfen an der Seite des Rohrs, sodass man sie schwenken kann.« Myrgyn bewegte die Hände, als wolle er irgendetwas Unsichtbares in der Luft vor sich verdrehen. »So können sie den Zielpunkt der Kanonen anheben oder absenken. Und auch an deren Schießpulver ist irgendetwas anders.«
    »›Anders‹? Wie ›anders‹?«
    »Das ist irgendwie … körnig, Euer Durchlaucht. Sieht aus wie Sandkörner. Oder vielleicht eher wie grob gemahlenes Salz.«
    »Hmmm.« Black Water legte die Stirn in Falten und versuchte sich vorzustellen, was Myrgyn ihm da gerade beschrieb.
    »Ich habe auch herausgefunden, warum sie so schnell haben schießen können, Euer Durchlaucht«, fuhr Myrgyn dann fort, und der Herzog kniff die Augen zusammen.
    »Das ist wieder so etwas, wo ich mich doch frage, warum sonst niemand auf diese Idee gekommen ist«, meinte der Flag Captain. »Sie haben einfach die Ladungen für ihre Kanonen schon vorher in kleine Stoffbeutel eingenäht. Und die schieben diesen ganzen Beutel dann mit einer einzigen Bewegung ins Rohr, statt das einzeln mit einer Kelle einzufüllen. Und sie haben noch … irgendetwas auf der Kanone selbst angebracht. Das ist wie ein kleiner Hammer mit einer Feder, an dem ein Stück Feuerstein befestigt

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