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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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pflichtete Tryvythyn seinem Regenten bei.
    Dann verneigte sich der Flag Captain kurz und wandte sich ab, sodass der König sich wieder seinen Gedanken widmen konnte. Und die waren, so stellte Haarahld fest, deutlich weniger schwermütig, nachdem Tryvythyn ihn nun unterbrochen hatte.
    Dann holte der König tief Luft und machte sich daran, über die letzten elf Tage nachzudenken.
    Black Water hatte ganz offensichtlich die Absicht, ihn festzunageln und seine Flotte ein für allemal zu zerstören. Um ehrlich zu sein, war Haarahld ein wenig überrascht ob der Hartnäckigkeit, die sein Gegner an den Tag legte, und auch darüber, wie fest er seine ganze, zusammengewürfelte Flotte im Griff hatte. Nachdem Haarahld im Schutze der Nacht seine gesamte Flotte an Black Waters rechter Flanke vorbeigelotst hatte und nun im Norden des Herzogs wieder zurückfuhr, hatte Black Water einfach wenden lassen und war ihm in Richtung Rock Shoal Bay gefolgt.
    Er hatte sich geweigert, seine Einheiten ausschwärmen zu lassen, um ein breiteres Fangnetz zu erhalten – und genau darauf hatte Haarahld insgeheim gehofft. Doch statt weitere isolierte Geschwader bilden zu lassen, die sich die Charisianer dann hätten vornehmen können, hatte Black Water die Truppen eng zusammengehalten – von seinen Aufklärerschiffen abgesehen –, und war seinem Ziel einfach immer weiter gefolgt. Ganz offensichtlich legte er es auf eine Entscheidungsschlacht an, aber ebenso offensichtlich war es auch, dass er nicht bereit war, eine Niederlage zu riskieren, nur um diese Entscheidungsschlacht möglichst rasch herbeizuführen.
    Und allen Manövern zum Trotz, die Haarahld hatte durchführen lassen, trotz aller List und Tücke, die er nur anwenden konnte, hatten die Corisandianer den Abstand zwischen ihren beiden Flotten langsam aber stetig immer weiter verringert.
    Jede einzelne von Haarahlds Galeeren war größer als die seiner Gegner, und sie waren auch besser für das offene Meer ausgelegt. Doch das bedeutete auch, dass sie unter Riemen selbst unter Idealbedingungen ein wenig langsamer waren, und sie befanden sich mittlerweile seit fast drei Monaten ununterbrochen auf See, abgesehen von kurzen Abstechern einzelner Schiffe zum Hafen, um die Wassertanks wieder aufzufüllen. Die Rümpfe begannen zu faulen, und damit wurden die Galeeren noch langsamer.
    Wenn sie Segel setzen konnten, war das Problem ein wenig geringer, denn auch ihre Segel waren größer und leistungsstärker. Doch wenn sie sich luvwärtig unter Riemen fortbewegen mussten, dann war es eben ein Problem. Und genau deswegen war Black Waters Flotte bei Sonnenuntergang nur noch weniger als fünfundzwanzig Meilen von Haarahlds Flaggschiff entfernt gewesen.
    Ich muss wieder südlich von ihm kommen, sodass ich wieder vor dem Wind segeln kann, sagte sich Haarahld erneut und beobachtete, wie das Mündungsfeuer der Kanonen immer weiter zunahm. Aber es sollte jetzt auch das letzte Mal sein, dass das erforderlich ist.
    Am liebsten wäre er unter Deck gegangen, hätte sich in seine Kabine zurückgezogen, um diese lautlosen ›Hitzegewitter‹ nicht mitansehen zu müssen, doch das konnte er nicht tun. Dort draußen stand jetzt Commodore Kohdy Nylz mit seinem Geschwader; er griff eine Streitmacht an, die ungleich stärker war als seine eigene – und das einzig und allein mit dem Ziel, Black Water davon zu überzeugen, dass Haarahld die Absicht hatte, sich an ihm vorbei nach Osten vorzukämpfen, nicht nach Westen.
    Und das Mindeste, was der König tun konnte, der sie dorthin geschickt hatte, das war, ihnen dabei zuzusehen.

.IX.
    Galeere Corisande, im Darcos-Sund
    Nach einem äußerst kurzen Frühstück stand Herzog Black Water wieder an Deck und spähte mit säuerlicher Miene über das Schanzkleid hinweg.
    Unter normalen Umständen, das gab er zu, hätte ihn der Anblick, der sich ihm hier bot, durchaus erfreut. Zwei große Galeeren lagen backbord achtern zur Corisande. Über dem nähergelegenen Schiff flatterte die Standarte von Charis, Gold auf Schwarz, unter dem Weiß-auf-Orange von Corisande; die andere Galeere fuhr unter dem silbernen Todeswal auf Königblau von Chisholm. Es waren die ersten beiden Prisen, die Black Waters Flotte gekapert hatte, und es war schon nach den ersten Berichten ganz offenkundig, dass irgendetwas an der Art und Weise, wie an Bord dieser Schiffe die Geschütze aufgestellt waren, äußerst sonderbar war.
    ›Sonderbar‹ oder nicht, dachte er grimmig, offensichtlich funktionieren sie ja

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