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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Mahlry angespannt zurück, und Khattyr verbiss sich einen lautstarken Fluch.
    Dann schaute er wieder zu den unerbittlich näher rückenden Galeonen der Gharisianer zurück. Die müssen bei dieser steifen Brise gut zehn oder elf Knoten fahren, dachte er und sah, wie sie unter dem Druck auf ihre gewaltigen Segeltuchberge krängten vielleicht waren sie sogar noch schneller, und sie schoben sich stetig weiter nach Osten. Noch fünfzehn Minuten – allerhöchstens fünfundzwanzig –, dann würden sie geradewegs vor dem Bug der Schwarzer Prinz stehen, und der Captain spürte, wie bei diesem Gedanken eine eisige Faust seinen Magen zusammenkrampfte. Er hatte gesehen, was Galeeren mit dieser neuen charisianischen Artillerie anzurichten in der Lage waren, und die nächstgelegene charisianische Galeone hatte mindestens fünfundzwanzig dieser Kanonen in ihrer Breitseite – das Vierfache dessen, was die Galeeren mit sich geführt hatten!
    »Sir!«, sagte Mahlry plötzlich und deutete auf das vorderste Schiff der Charisianer. »Das ist die Standarte des Kronprinzen!«
    »Sind Sie sicher?«, drängte Khattyr ihn. »Sie haben bessere Augen als ich … aber sind Sie sich wirklich sicher?!«
    »Jawohl, Sir!«, erwiderte Mahlry entschlossen.
    Khattyr schlug die Fäuste gegeneinander und wirbelte dann herum, um erneut die eigene Kolonne zu betrachten. Er hörte, wie die Trommeln die Mannschaften der anderen Schiffe auf ihre Posten riefen, schaute zu, wie Matrosen über die Decks der nächstgelegenen Schiffe eilten, doch er hatte immer noch kein Signal von Graf Mahndyr.
    Er wartete weitere fünf Minuten, dann holte er tief Luft und nickte entschlossen.
    »Segel beiholen!«, ordnete er mit rauer Stimme an. »Ruder einsetzen! Beidrehen!« »Da hat jemand tatsächlich einen Funken Verstand, Euer Hoheit«, merkte Captain Manthyr an, als die nördlichste Galeere der nächstgelegenen Kolonne plötzlich ihr Segel aufgeite. Sofort glitten die Ruder ins Wasser, das Schiff drehte scharf bei und scherte aus der Kolonne aus. Einige der Matrosen an Bord der Dreadnought stießen höhnische Rufe aus, doch diese Galeere wollte überhaupt nicht fliehen: Während die Besatzung der Dreadnought noch zuschaute, drehte die Galeere in den Wind und steuerte dann geradewegs auf die Dreadnought zu.
    »Die haben Eure Standarte gesehen, Euer Hoheit«, sagte Ahrnahld Falkhan leise, als die Galeere sich mit kräftigen Riemenschlägen immer weiter näherte.
    »Ja, das denke ich auch«, stimmte Cayleb zu.
    Kurz schaute er die feindliche Galeere an, schätzte mit dem erfahrenen Blick eines Seemannes die Bewegungen der Schiffe zueinander ab und schüttelte dann langsam den Kopf.
    »Die haben es gesehen, aber sie haben nicht schnell genug beigedreht«, sagte er.
    »Wenn Ihr gestattet, Euer Hoheit, würde ich ihr gerne ein wenig mehr Raum verschaffen«, sagte nun Manthyr. »Das Letzte, was wir gebrauchen können, das ist, dass Euer Flaggschiff schon so früh beschädigt oder gar kampfunfähig wird.«
    »Nein, das können wir wirklich nicht zulassen, Captain«, stimmte Cayleb zu, und angesichts der vorsichtigen Wortwahl seines Flag Captains funkelten seine Augen tatsächlich belustigt.
    »Ich bin froh, dass Ihr der gleichen Meinung seid, Euer Hoheit«, sagte Manthyr ernsthaft und blickte wieder zu seinem Rudergänger hinüber. »Bringen Sie sie einen weiteren Strich Backbord.« »Shan-wei soll sie holen!«, fauchte Khattyr, als die lange Kolonne der Galeonen geringfügig den Kurs änderte. Er konnte Bewegungen ebenso gut abschätzen wie Cayleb, und nun sah er schon deutlich, was geschehen würde.
    Er hatte zu lange gewartet – falls er überhaupt eine Chance gehabt hatte, hier erfolgreich zu handeln. Aber die unbedingte Notwendigkeit, auf jeden Fall die Formation zu halten, war jedem Captain aus Black Waters Flotte eingebläut worden. Darauf, aus der Formation auszuscheren, stand das Kriegsgericht, und so hatte Khattyr doch viel zu lange mit sich gehadert, bevor er schließlich gehandelt hatte.
    Bedauerlicherweise konnte er jetzt nicht mehr viel dagegen tun. Wenn er jetzt weiter herumschwenkte, würde das alles nur noch schlimmer machen, und es bestand ja zumindest immer noch die Chance, dass er vielleicht trotz all der Kanonen der Gegenseite bis zum gegnerischen Schiff vorstoßen konnte, um in den Nahkampf mit dem Flaggschiff des Thronerben von Charis zu kommen. Wenn ihm das gelänge, dann würde jedes Schiff unter charisianischer Flagge in Sichtweite sofort

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