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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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auf einhundervierundachtzig … und das entsprach der ›Kraken‹-Bewaffnung von fast fünfzig Galeeren.
    Doch die Lage war nicht ganz so aussichtslos, wie diese Zahlen zunächst einmal nahezulegen schienen, da schließlich mehr als ein Drittel der Gesamtartillerie dieses Geschwaders bereits aus den neu entwickelten, frisch gegossenen Karronaden bestand – doch Merlin, Cayleb und Seamount hatten dennoch den vollständigen ›Kraken‹-Reservebestand der gesamten Navy aufgebraucht.
    Die achtzig Galeeren, die von der Royal Navy stets seetüchtig gehalten wurden, lieferten ›Kraken‹ für weitere sieben oder acht Galeonen, und dann gab es auch noch die fünfzig Galeeren, die als Reserve-Flotte unterhalten wurden – und Merlin und Cayleb hatten bereits geplant, deren gesamte Bewaffnung für ihre Zwecke zu nutzen. Doch fünfzehn oder sechzehn vollbewaffnete Galeonen würden bei Weitem nicht ausreichen, um es mit der kombinierten Flotte sämtlicher Feinde von Charis aufnehmen zu können.
    Es war ein echter Glücksfall, dass Charis sowohl über Kupfer, als auch über beträchtliche Zinnvorkommen verfügte. Merlin wusste sehr wohl, dass ihnen früher oder später – wahrscheinlich eher früher – keine andere Wahl mehr bleiben würde, als auch Eisen einzusetzen (vor allem angesichts des gewaltigen Kupferbedarfs, der sich alleine wegen der Kupferbeschichtung ergab, mit denen sie die Schiffe vor Bohrern und Fäulnis schützen wollten), doch Bronze war nun einmal eine bessere Legierung, wollte man Artilleriegeschütze mit glatten Rohren gießen. Das Material war zu weich, um mit Zügen ausgestattet zu werden, aber es war flexibler und weitaus weniger brüchig als Eisen, und das bedeutete, dass Waffen aus Bronze deutlich seltener platzten – und platzende Geschosse führten nun einmal für sämtliche Personen in der Umgebung zu katastrophalen Folgen.
    Unglücklicherweise mussten selbst Bronzekanonen erst noch hergestellt werden, und das dauerte nun einmal seine Zeit. Howsmyns geschweißte Lafetten hatten bei den bereits existierenden Kanonen ausgezeichnete Dienste geleistet, und er hatte einen Teil der eingesparten Zeit dazu genutzt, auch sein Projekt mit neuen Geschützbohrungen voranzutreiben. Das hatte letztendlich zu einem tatsächlich standardisierten Kanonen-Kaliber geführt, und indem er die teilweise deutlich unregelmäßig geformten Rohre der ›Kraken‹ nachgebohrt hatte, war es ihm gelungen, auch den Spielraum im Rohr zu minimieren – was gleichzeitig sowohl die Schussgenauigkeit als auch die Mündungsgeschwindigkeit und das mögliche Gesamtgewicht der Kugel erhöhte. Zugleich ermöglichte ihm dies auch, die gleichen Kugeln sowohl für die langen Kanonen als auch für die neuen Karronaden mit deutlich kürzeren Rohren zu verwenden, und das vereinfachte natürlich die Vorratshaltung der Munition immens.
    »Wir müssen einige Entscheidungen treffen«, sagte Merlin nun zu Gray Harbor. »Wir haben den bestehenden Vorrat an ›Kraken‹ so gut wie erschöpft, und wir können es uns nicht leisten, die bestehende Flotte herbeizurufen und dort sämtliche Kanonen auszubauen, um weiteres Material zu erhalten. Selbst wenn das Hektor und Nahrmahn nicht misstrauisch machen würde – was ich sehr bezweifle! –, werden wir die bestehenden Schiffe als Verstärkung für den neuen Schiffstypus benötigen, was auch immer geschehen mag.
    Aus dem Material, das zum Gießen einer einzelnen ›Krake‹ erforderlich ist, können wir fast drei Karronaden fertigen lassen, und wir haben zahlreiche leichtere Geschütze – und auch ein paar schwerere –, die wir einschmelzen und neu gießen können. Tatsächlich sind wir damit sogar schon beschäftigt – zum Teil auch, weil uns die Bronze, die wir dabei zurückgewinnen können, ermöglicht, mehr von dem anderweitig verfügbaren Kupfer für die Verkupferung der Schiffsrümpfe einzusetzen. Aber selbst wenn Karronaden schneller gegossen und gebohrt werden können als Kanonen mit längeren Rohren, dauert es immer noch halb so lange, oder vielleicht sogar zwei Drittel so lange, wie bei einer großen Kanone. Und ihre Reichweite ist geringer.«
    »Um die Reichweite würde ich mir deutlich weniger Gedanken machen als um vieles andere – vorerst zumindest«, gab Gray Harbor nachdenklich zurück. »So wie ich das verstanden habe, treffen diese ›Karronaden‹ auf mindestens zwei- oder dreihundert Schritt ihr Ziel, richtig?«
    »Eigentlich sogar über die fast doppelte Entfernung«, meldete

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