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Der Krieg der Ketzer - 2

Der Krieg der Ketzer - 2

Titel: Der Krieg der Ketzer - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Bericht erstattet! Und wie auch immer Sie persönlich über den jungen Wylsynn denken mögen, ich kann einfach nicht glauben, dass er einen derartigen Angriff gegen die Autorität von Mutter Kirche gestatten würde, ohne darüber Bericht zu erstatten.«
    »Ach, das können Sie nicht, ja?« Clyntahns Lachen war ebenso gehässig wie sein Blick. »Also, Pater Symyn hat zweifellos bestätigen können, dass Ahdymsyn Staynair nach einer seiner ketzerischen Predigten zu sich hat rufen lassen – und er hat ihm eine gewaltige Standpauke gehalten! Ganz offensichtlich war sich also Dynnys’ Bischof-Vollstrecker dieses Problems voll und ganz bewusst. Und Dynnys hatte ebenfalls ein kurzes Gespräch mit Staynair, bei dem Pater Symyn anwesend war. Weder Dynnys noch Staynair haben offen ausgesprochen, was genau dort vor sich ging, aber es war ganz offensichtlich, dass Dynnys ihn warnte, sich darüber nicht zu äußern … und ebenso, dass Staynair nicht gerade … bußfertig war. Aber Dynnys hat mir gewiss keinerlei Berichte darüber zukommen lassen, dass er mit Staynair dieses ›ernsthafte Gespräch‹ hatte führen müssen. Und ich denke, wir können uns alle darauf einigen, dass es durchaus bedeutsam ist, wenn weder er noch Wylsynn uns selbst bis jetzt noch kein einziges Wort über diese Vorfälle haben zukommen lassen.«
    Trynair legte die Stirn in Falten. Selbst wenn man berücksichtigte, wie sehr Clyntahn alles verabscheute, was auch Charis kam oder mit Charis zu tun hatte, klang das durchaus überzeugend.
    »Es gibt da noch etwas Erwähnenswertes«, meldete sich kurz darauf Magwair zu Wort, und alle Anwesenden drehten sich zu ihm herum.
    »Was wäre denn da noch ›erwähnenswert‹, Allayn?«, fragte Duchair nach.
    »Ich habe eine Handvoll Berichte über die Charisian Navy erhalten.« Der Captain-General des Tempels zuckte mit den Schultern. »Die meisten davon stammen aus Emerald und Corisande, also bin ich geneigt, ihnen gegenüber immer eine gewisse Skepsis an den Tag zu legen. Aber angesichts dessen, was Zhaspyr gerade gesagt hat, und vor allem angesichts der Möglichkeit, dass Wylsynn bei der Erfüllung seiner Pflichten deutlich weniger gründlich vorgegangen ist, als wir bislang immer gedacht haben, sollte ich das vielleicht lieber nicht tun.«
    »Was sind das für Berichte?« Es gelang Trynair, nicht allzu ungeduldig zu klingen, doch leicht fiel es ihm sichtlich nicht.
    »Anscheinend haben die Charisianer einige beträchtliche Veränderungen an ihrer ganzen Flotte vorgenommen«, gab Magwair zurück. »Es gibt noch nicht allzu viele Einzelheiten darüber, doch es läuft immer darauf hinaus, dass neben diesen neuen Segelrissen, die sie jetzt verwenden, und dieser Entkörnungsmaschine und diesen anderen … Neuerungen, die sie eingeführt haben, auch noch irgendetwas anderes bei der Navy umgesetzt wurde, wovon wir noch nichts wissen. Das ist die einzige Erklärung dafür, warum sie in letzter Zeit eine derartige Geheimhaltung an den Tag legen, oder auch, warum sie in letzter Zeit plötzlich Galeonen bauen lassen, und nicht Galeeren.«
    Angespanntes Schweigen breitete sich aus, dann rülpste Clyntahn lautstark. Das Geräusch war so unerwartet, dass Trynair sichtlich zusammenzuckte.
    »Also«, sagte der Großinquisitor, ohne sich die Mühe zu machen, sich zu entschuldigen, »was haben wir denn jetzt hier? Wir haben einen Bischof, der zum Aufruhr anstachelt. Wir haben diese gewaltigen Mengen an Veränderungen und neuen Vorgehensweisen und Techniken. Außerdem haben wir ein Königreich, das hier gerade ganz im Geheimen das Militär aufstockt, und wir haben einen König, in dessen Familie offener Widerstand Mutter Kirche gegenüber schon zur Tradition gehört und dessen eigenen politischen Entscheidungen kaum dazu angetan waren und sind, die berechtigten Forderungen von Mutter Kirche zu erfüllen. Ferner haben wir einen Bischof, der in seiner eigenen Kathedrale Ketzerei und Aufruhr predigt, sowie einen Erzbischof, der uns Informationen vorenthält – wahrscheinlich nur, um seinen eigenen Arsch zu retten, aber ich wäre nicht bereit, mein Seelenheil darauf zu verwetten. Und wir haben einen sogenannten Intendanten, der uns über nichts von alledem Berichte hat zukommen lassen! Wie hört sich das für Sie alle an?«
    »Nicht gut«, gestand Magwair mürrisch ein. Duchairn und Trynair schwiegen, doch Clyntahns giftige Zusammenfassung hatte auch sie sichtlich erschüttert.
    »Ich bin immer noch nicht davon überzeugt, dass die

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