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Der Krieg der Trolle

Der Krieg der Trolle

Titel: Der Krieg der Trolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Hardebusch
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Speer erledigt.«
    Es dauerte einen Moment, bis sie bemerkte, dass das von ihr gewählte Bild recht unpassend war. Sie errötete und murmelte eine Entschuldigung.
    Doch Natiole lächelte nur. » Zwei Keiler mit einem Speer. Die Wlachaken zum Krieg angestachelt und eine unliebsame Herrscherin aus dem Weg geräumt. Und bis Ionnis dann auch nur aus dem Mardew eingetroffen wäre, hätten die Masriden längst ihre Truppen in Stellung gebracht.«
    » Also deutet alles auf masridische Hintergründe hin«, fasste Mendrik zusammen. » Natürlich kann man ihnen nicht trauen. Sie weinen noch immer ihrem großen Ardoly nach und glauben, dass Zorpad ein Heiliger war! Der Schlächter von Teremi!« Er schlug mit der Faust auf den Tisch.
    Irinya lachte bitter. Auch Camila empfand den Gedanken, dass jemand Zorpad Dîmminu verehren konnte, im besten Fall als lächerlich, aber eigentlich eher abscheulich.
    » Phryges, wir setzen gleich eine Botschaft an Marczeg Ana auf und warnen sie. Ich denke, sie wird zu ähnlichen Schlüssen gekommen sein, aber dennoch ist es mir wichtig, dass sie auf jeden Fall vorsichtig ist. Da das Komplott gescheitert ist, könnten diese Bastarde auf die Idee kommen, nur sie zu ermorden und diese Tat uns anzulasten.«
    » Oder umgekehrt«, warf Camila leise ein. » Sie könnten versuchen, nur Euch zu ermorden.«
    Natiole blickte sie an.
    Doch bevor er etwas erwidern konnte, meldete sich Phryges zu Wort: » Ich werde mich sofort um die Botschaft kümmern, Herr. Und selbstverständlich sollten wir alle Maßnahmen ergreifen, die zu Eurem Schutz nötig sind. Aber wenn ich noch etwas sagen dürfte, Herr?«
    » Immer.«
    » Es könnte auch sein, dass jemand anders es nutzen will, dass das Land zwischen den Bergen in einem Krieg versinkt.«
    » Wer?«
    » Ich weiß es nicht«, gestand der Dyrier. » Jemand von außerhalb vielleicht?«
    » Du meinst … jemand aus dem Imperium?«
    » Ich denke nicht, Herr. Der ehrwürdige und weise Sargan Vulpon hätte sicherlich davor gewarnt, wenn dem so wäre …«
    » Das hat er das letzte Mal auch nicht«, gab Irinya zu bedenken; ihre Augen waren zu Schlitzen geworden. Die wenigsten Wlachaken mochten Phryges, aber sie schien eine besondere Abneigung gegen ihn zu hegen.
    » Wohl wahr, doch seitdem hat sich im Goldenen Imperium einiges verändert. Inzwischen wäre der ehrwürdige und weise Sargan Vulpon weitaus besser in der Lage, über solche Angelegenheiten als einer der Ersten informiert zu sein. Zudem wurde das Heer des Goldenen Imperiums geschlagen, wenn ich mich recht entsinne.«
    » Sie könnten Rache wollen.«
    » Sie hatten ihre Rache«, entgegnete Natiole. » Die verantwortlichen Personen wurden … zur Verantwortung gezogen.«
    » Die Dyrierin könnte nach Eurem Thron trachten.«
    » Ihr meint Artaynis? Das ist absurd«, gab Natiole scharf zurück. » Ihr solltet Euch künftig lieber zurückhalten, bevor Ihr die Bojarin von Désa beleidigt.«
    » Verzeiht mir«, bat Irinya und senkte den Blick, doch Camila glaubte kaum, dass Natioles Worte sie überzeugt hatten.
    » Die barbarischen Stämme im Osten regen sich«, fügte Phryges rasch hinzu. » Die Goldenen Legionen werden dort benötigt. Ich kann mir kaum vorstellen, dass in einer solchen Lage wichtige Ressourcen auf das Land zwischen den Bergen … verwendet werden.«
    Verschwendet wolltest du sagen, dachte Camila zornig, auch wenn Natiole den Ausführungen seines Kammerherrn Glauben zu schenken schien. Sie selbst rätselte über dessen Motive, und dabei kam ihr ein weiterer Gedanke: » Letztere Theorie würde auch nicht erklären, warum Wlachaken an dem Angriff beteiligt waren, und sie würde die Frage nach sich ziehen, warum wir keine Hinweise auf Kontakte zu Dyrien bei den Attentätern finden konnten. Ihre Motivation liegt noch vollkommen im Dunkeln.«
    » So vieles liegt im Dunkeln verborgen«, stimmte ihr Natiole zu. Er trat wieder an den Tisch. » Dennoch schreiben wir den Brief an Ana. Besser umsonst gewarnt als eine nötige Warnung nicht ausgesprochen. Sucht weiter, lasst alle befragen, findet heraus, woher sie kamen, wie sie gereist sind, mit wem, woher ihre Waffen stammen, einfach alles.«
    Die Berater antworteten mit einem fast einstimmigen » Ja, Herr.«
    Camila traf eine Entscheidung. Auch wenn nicht jeder hier es wahrhaben will, sollten sie wissen, was mir am Tag des Überfalls geschehen ist. » Es gibt noch etwas«, sagte die Geistseherin und wartete einige Augenblicke, bis die gesamte Aufmerksamkeit auf

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