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Der Krieg, der viele Vaeter gatte

Der Krieg, der viele Vaeter gatte

Titel: Der Krieg, der viele Vaeter gatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schultze-Rhonhof
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Zahl der großen Kampfschiffe am 1. September 1939

    Schiffsklasse GB USA F D

    Schlachtschiff

    15
    15
    7
    5 Flugzeugträger
    7
    5
    1
    - schwere Kreuzer
    17
    18
    7
    1 leichte Kreuzer
    48
    18
    12
    6 Zerstörer

    183

    214
    58
    21 Summe pro Flotte 270 270 85 33

    Dreessen, Seite 132 und 144

    Nur an Zahl der U-Boote hat die Kriegsmarine zur Royal Navy aufgeschlossen.

    70
    Zahl der U-Boote am 1. September 1939

    Schiffsklasse SowjU USA F GB D U-Boote 165 95 77 57 57

    Mit Kriegsbeginn im September 1939 haben die Flotten Amerikas und Großbritanniens ihre maximale Stärke noch nicht erreicht. Die Aufrüstung schlägt in der britischen und amerikanischen Marine nach langen Schiffbauzeiten erst ab 1940 und 1941 zu Buche. Trotz aller deutschen Anfangserfolge zur See wird der Krieg der Flotten ein Kampf mit ungleichen Waffen werden.

    Fazit

    Nach dem Kriege dient der Z-Plan dem Nürnberger Gericht der Sieger über die Besiegten als Hauptbeweis der Schuld des Chefs der Marineleitung Großadmiral Raeder und seines Nachfolgers Großadmiral Dönitz, einen Angriffskrieg geplant und mit der großen Flotte nach der Weltherrschaft gestrebt zu haben. Neben jenem Z-Plan sind es noch dienstliche Stellungnahmen und Ansprachen der Generaladmirale Carls und Boehm, die diesen Beweis und Vorwurf stützen sollen. Die letztgenannten beiden Admirale schreiben und sprechen 1938 und 39 darüber, daß „Deutschland den Weg zum Ozean erobern" müsse und daß die „bisher von der Geschichte Begünstigten zum Zusammenrücken und zum Freimachen eines weiteren Platzes an der Sonne zu bewegen" seien 71 . Beide, Carls wie Boehm, sind nicht die Marineleitung. Und so wie Cunningham, der Chef des Stabes der britischen Admiralität, nicht offiziell für England spricht, so sprechen die zwei Admirale nicht für Deutschland, auch wenn alle drei wahrscheinlich die Meinung vieler Briten und vieler Deutscher wiedergeben. Außerdem gilt es, den Unterschied zwischen „Weltherrschaft" und deutscher „Gleichberechtigung unter den Weltmächten" wahrzunehmen. Auch wenn das Gesamtbild von Rüstung und Außenpolitik im Deutschen Reich Hitlers Expansionsabsichten nach Osteuropa belegen, ist das Flottenrüsten kein Indiz für ähnliche Ambitionen in Richtung Übersee und Weltherrschaft. Hitler läßt schon in seinem Buch „Mein Kampf erkennen, daß er weder Sinn für Seeherrschaft noch Kolonien hat. Hitlers Streben ist nicht gegen England und Amerika und auch nicht auf deren überseeische Besitzungen gerichtet. Für ihn hat Marinerüstung nur den Sinn, sich damit auf den Meeren einen „Flankenschutz" für seine Osteuropa-Ambitionen aufzubauen. Das gilt sowohl für die Zeit des deutschen Angriffs auf den Nachbarn Polen als auch danach für den Blockadekrieg mit England, das sich selbst in den Krieg mit Po

    Dreessen, Seite 145 Rahn, Seiten 92 f
    len eingeschaltet hat. Es gilt auch später für den Versuch, die Flut der amerikanischen Kriegsgüter für die Sowjetunion auf dem Nordatlantik abzufangen. Vorstellungen, sich am Kolonialreich Englands zu bedienen, kommen Hitler erst im Kriege, als er eine Chance sieht, die Briten zu besiegen.

    Mit Englands und Frankreichs Kriegserklärung an das Deutsche Reich am 3. September 1939 wird aus Deutschlands Land- und Luftkrieg gegen Polen unversehens auch ein Seekrieg auf den Meeren. Wo Englands Flotte hinreicht, kann sie Heerestruppen und Luftstreitkräfte landen. Das wird sie dann erstmals im April 1940 in Norwegen praktizieren und damit Deutschland zwingen, auch Truppen dorthin zu entsenden. Das tut sie später wiederholte Male in Griechenland und in Nordafrika, um den von Italien angegriffenen Staaten und Kolonien Unterstützung zu gewähren. Auch hier wird Hitler abseits aller eigenen Ziele dem von der Seemacht England ausgeübten Zugzwang folgen und deutsche Truppen zur Verstärkung des erfolglosen italienischen Bundesgenossen schicken. So bestimmt die Seemacht durch mittelbare Strategie, wohin die Landmacht folgt. Auf Dauer wird die Bedrohung aller Küsten in Europa durch die Marinen Englands und Amerikas im Zweiten Weltkrieg die Präsenz von deutschen Kräften vom Nordkap bis Sizilien erfordern. So ist der Wert des Z-Plans und die Kündigung des Flottenabkommens für Deutschland minimal, der politische Schaden zu Beginn und im Kriege aber groß.

    Deutsche Flottenpläne und -verträge

    Zeitpunkt Plan oder Vertrag geplante Zieldatum

    Gesamttonage
    1919 Bestimmungen von 144.000 auf Dauer Versailles
    1931 1.

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