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Der Krieg, der viele Vaeter gatte

Der Krieg, der viele Vaeter gatte

Titel: Der Krieg, der viele Vaeter gatte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerd Schultze-Rhonhof
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wie ihnen das vor ihrem Kriegseintritt versprochen worden war, und beide Länder sind jetzt keine Alliierten mehr. Japan und Italien kämpfen um Gleichberechtigung mit England, Frankreich und den USA, und sie ringen um Wohlstand, Lebensraum und Kolonien.

    Japan hat 1931 die Mandschurei erobert und in einen Vasallenstaat unter eigener Oberherrschaft umgewandelt. Italien schluckt 1936 Abessinien. Roosevelt beginnt nun, mit seinen Mitteln gegen beide Staaten vorzugehen. Er läßt die Zölle auf das Hauptexportgut Japans, die Textilprodukte, um 42 % erhöhen und er wirbt bei allen Staaten um ein Embargo gegen das Königreich Italien. Die Folgen sind, daß Japans Bemühungen um seine außenwirtschaftliche Unabhängigkeit vom Westen zunehmen, und daß sich Italien an das Deutsche Reich anschließt. Auch Deutschland erregt zu dieser Zeit des Präsidenten Argwohn. Der Austritt aus dem Völkerbund, der Wirtschaftsaufschwung, die Wiederaufrüstung und die Verlegung deutscher Truppen 1936 in das bis dahin ungeschützte Rheinland zeigen Roosevelt, daß hier eine neue Kraft im Kern Europas wächst, die eigenen Gesetzen folgt. Noch ehe Hitler sich nach außen mit irgendwelchen Forderungen regt, ist Deutschland für den Präsidenten zur Gefahr geworden.

    Obwohl die USA sich seit 1921 mit einer ganzen Anzahl von Gesetzen zur Neutralität verpflichtet haben, beginnt Roosevelt ab etwa 1936, Deutschland, Japan und Italien mit verschiedenen Mitteln und Methoden zu bekämpfen. Ab 1937 fä

    Congressional Record. House of Representatives Protokoll vom 9. Juli 1937, zitiert bei Hoggan, Seite
    813
    Forderung Roosevelts gegenüber Reichsbankpräsident Schacht am 6. Mai 1933. Siehe Tansill, Seite 63 Bavendamm, Roosevelts Weg zum Krieg, Seite 224
    delt er die Beteiligung der USA am nächsten Kriege ein, immer hart am Rande der Gesetze. Er bedient sich wirtschaftlicher Mittel, die ihm reichlich zu Gebote stehen: Strafzölle, Devisenbewirtschaftung, Einfrieren von Auslandsguthaben und Ausfuhrsperren auf lebenswichtige Güter. Und Roosevelt fängt an, die drei genannten Staaten öffentlich und „offiziell" zu ächten.

    Am 5. Oktober 1937 hält der Präsident in Chicago eine Rede, die als „Quarantäne-Rede" Nachhall und Bekanntheit findet. In dieser Ansprache klagt Roosevelt, daß „die Herrschaft des Terrors und der internationalen Gesetzlosigkeit" Formen angenommen habe, die die „Grundlagen der Zivilisation" bedrohten. Er bezieht sich dabei auf Japans Krieg mit China, auf Italiens Abessinien-Eroberung und auf Deutschlands einseitige Loslösung vom Versailler Vertrag. Der Präsident folgert, daß auch Amerika eines Tages das Ziel solcher Angriffe werden könnte. Um solches zu verhindern, müßten – so Roosevelt -:
    „alle friedliebenden Nationen eine konzentrierte Anstrengung denjenigen
    Nationen gegenüber machen, die einen Zustand der internationalen Anar
    chie und Instabilität schaffen, aus dem es keinen Ausweg gibt als durch
    bloße Isolation und Neutralität. Die Gegenwehr aller friedliebenden Na
    tionen müsse die Form einer Quarantäne annehmen, die die Friedenstörer
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    isoliert."
    Mit der „Quarantäne-Rede" zeichnet Roosevelt die Grundzüge seiner Politik der nächsten Jahre vor. Die sind die Unterscheidung der Völker in friedliebende und unfriedliche Nationen, die Ächtung und Isolierung dieser negativen Völker, die Verbreitung von Ängsten vor den Unfriedlichen, die Aufhebung der Neutralität der USA und der Anspruch an alle Friedliebenden, sich an die Seite Amerikas zu stellen. Eine differenzierte Sicht der Probleme der Deutschen, Italiener und Japaner hat in dieser Politik so wenig Raum wie die Neutralität von anderen Staaten. So beginnt Roosevelt recht früh damit, Deutschland in den Kreis der Schurkenstaaten einzuordnen und Amerika strategisch auf den nächsten Weltkrieg einzustellen.

    Das Verhalten der Japaner gibt ihm dazu einen Einstieg. Seit Juli 1937 dringen japanische Truppen wieder in Ostchina vor, wo sie auf amerikanische Interessen stoßen. Die USA unterhalten in China nicht nur Banken, Industrieanlagen, Missionen, Krankenhäuser, Schulen und Handels- und Schiffahrtsunternehmen, sondern auch Kriegsschiffe auf den Flüssen, und sie bauen den Chinesen moderne Luftstreitkräfte auf. Auch England hat in China Kanonenboote auf den Flüssen stationiert. Am 12. Dezember 1937 kommt es zu einem Zwischenfall, bei dem japanische Sturzkampffiieger amerikanische und britische Kanonenboote auf dem Jangtsekiang-Fluß

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