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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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fürwahr überraschend.
    Dwari besah sich die Gestalt, die ihm auf der anderen Seite der Höhle gegenüber stand, für einige Augenblicke genauer. Jetzt würde sich entscheiden, ob die Verkleidung hielt, was sie versprach. „Ach, du bist es nur, Ombo“, sagte der Zwerg schließlich. „Alles in Ordnung bei dir?“
    „Hmmm ...“, gab sein Gegenüber zur Antwort.
    „Ja, ja, schon gut. Aber was schreit dieser Plimbi denn so rum?“
    „Herr König! Dwari! Wo seid Ihr denn nur?“, hallte die Stimme der anderen Zwergenwache neuerlich durch das dunkle Gewölbe, dieses Mal noch näher als zuvor.
    „Muss man denn alles alleine machen?“, schimpfte Dwari vor sich hin. „Ich geh mal nachsehen, was dieser Kerl so treibt! Du wartest inzwischen hier – oder nein, du gehst besser zum Höhlenausgang und bewachst ihn gut, sodass dieser kleine Schuft nicht entwischen kann! Und wenn du ihn schnappen solltest, hältst du ihn schön fest und übergibst ihn mir, damit ich ihm persönlich den Bart langziehen kann!“
    Bart? Welchen Bart denn bitte schön?,
dachte das kleine Geschöpf in der Ombomaskerade bei sich. Mit einem weiteren „Hmmm ...“, das es so tief und grollend klingen ließ, wie ihm möglich war, stimmte es dem echten Zwerg dennoch zu.
    „Du musst dort entlang gehen“, sagte Dwari dann und zeigte zu dem Durchgang hin, aus dem er zuvor heraus gekommen war. „Und danach immer geradeaus. Und pass gut auf, wo du hintrittst – zum Schluss fällt der Stollen steil ab, nicht, dass du noch einen weiteren spektakulären Sturz hinlegst, Ombo! Das vorhin auf der Treppe war schon genug Ungeschicklichkeit für einen Tag!“ Mit diesen Worten verschwand der Zwergenherrscher und rannte mit dem stählernen Hammer, den er über seine rechte Schulter gehievt hatte, in Richtung der Königsgruft zurück.
    Perplex darüber, dass sein Schwindel nicht aufgeflogen war, verharrte der Eindringling noch ein wenig an der Stelle, an der man ihn allein gelassen hatte. Dann entledigte er sich endlich der Rüstung und des widerlich riechenden Bartes, schlang sich seinen Kapuzenmantel wieder um und hopste einigermaßen vergnügt dem Ausgang entgegen.
    Nicht viel später war es dann auch soweit: der Tunnel verengte sich zu einem schmalenSchacht und fiel immer steiler ab. Gleichzeitig schimmerte Mondlicht von der anderen Seite in das Dunkel des Berges hinein und verhieß die Nähe des freien Himmels. Das kleine Wesen schlitterte die Röhrenrutsche, die sich über eine längere Zeit in engen Bahnen in die Tiefe wand, vorsichtig hinab. Der Schacht war vor langer Zeit der Abfluss eines Gebirgsbaches gewesen und war deshalb glatt gespült und von allen Kanten und Vorsprüngen befreit. Aus diesem Grund war er ideal dafür beschaffen, den Bewohnern Zwergenauens als Fluchtweg für mögliche Notfälle zu dienen.
    Schließlich gelangte es bis auf einen Felsvorsprung, der vom nächtlichen Himmel beschienen wurde, und setzte auf dem Hosenboden auf. Die Öffnung, durch die es ins Freie geschlittert war, wurde von zahlreichen Schlingpflanzen umsäumt, deren grüne Ranken und purpurne Blüten den nackten Fels und den geheimen Ausgang nahezu perfekt verbargen.
    Der Dieb kletterte rasch und geschickt die schräge Felswand hinunter, die ihn noch von der Ebene südwestlich des Milmondo Aurons trennte, und machte sich anschließend auf nach Westen. Nun galt es, seine kostbare Fracht abzuliefern. Sein Auftraggeber würde bestimmt stolz auf ihn sein und hatte schon angekündigt, dass er im Falle seines Erfolges schon sehr bald einen neuerlichen, ähnlich wichtigen Auftrag für ihn hätte. Wenn das kein mächtig spannendes Abenteuer war!
    Zur gleichen Zeit stießen zwei Zwerge wie zwei Felsbrocken, die bergab aufeinander zu rollten und sich in einer Senke krachend trafen, aus vollem Lauf zusammen. Eher wütend als erschrocken kippte Dwari nach hinten und fiel auf den Hintern, während Plimbi, der der leichtere der beiden Prellböcke war, gleich mehrere Schritt nach hinten geschleudert wurde und sich Hals über Kopf überschlug.
    „Was soll das, Soldat? Zuerst schreist du nach mir wie ein Zwergensäugling nach der Mutterbrust, und dann rennst du mich über den Haufen!“, sagte Dwari.
    „Es ist wegen Ombo, Herr König“, entgegnete der Wächter, während er sich stöhnend zu erheben versuchte. „Er liegt bewusstlos in König Borgins Kammer! Man hat ihm seine Rüstung geklaut und außerdem – Ihr werdet’s nicht glauben – seinen Bart abrasiert!“ Bei der

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