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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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die wir vorhin gehört haben, völlig überein, und somit sind wir nun alle immerhin im Bilde über das Unglück, das letzte Nacht über unser Reich hereingebrochen ist“, sagte Gorin. „Das Rad der Zeit kann nicht zurückgedreht werden, und was sich einmal ereignet hat, können wir nicht ungeschehen machen. Vielmehr ist es jetzt unsere Aufgabe, herauszufinden, wer es war, der uns einen solch schlimmen Schaden zufügte, und wie es uns gelingen kann, den dibil-nâla zurück zu gewinnen.“
    „Vielleicht brauchen wir nicht lange zu warten, und es gibt Forderungen, die man uns stellt und die man an eine Rückgabe des Steines knüpft“, sagte einer der Anwesenden mit zaghafter Stimme.
    „Wenn es um Lösegeld geht, dann waren es sicherlich Menschen – die sind immer nach einem schnellen Zugewinn aus, ohne dass sie dafür viel arbeiten müssen! Piraten höchstwahrscheinlich, übles Volk aus dem Süden, das schon seit jeher nichts als Schändlichkeiten im Sinn hat!“, meinte eine andere Stimme.
    So oder so ähnlich ging es weiter, man machte dem einen oder dem anderen Volk einen (zumeist völlig aus der Luft gegriffenen) Vorwurf, man rätselte über den Grund der Tat, und wilde Spekulationen schossen darüber ins Kraut. Dwari, der nach wie vor nicht so ganz bei der Sache war und der es vorzug, sich im Stillen eigene Gedanken über den mysteriösen Diebstahl zu machen, wusste aus Erfahrung, dass solche Zusammenkünfte in großer Runde ohnehin in neun von zehn Fällen keine brauchbaren Ergebnisse hervorbrachten. Dazu waren die Streitlust, der Stolz und die Unbeherrschtheit der Zwerge einfach zu groß.
    Um sich abzulenken, blickte er zu der Tür in dem Alkoven hin, hinter der die Grabkammern lagen. Von dort aus war der Eindringling in den Thronsaal gelangt. Nunmehr wäre ihm dies sicherlich nicht mehr so leicht möglich, dachte er sich, denn bereits heute morgen hatte man an der Innenseite der eisernen Pforte eilig insgesamt acht Riegel angebracht und noch dazu zwei Wachen auf beiden Seiten der Türschwelle postiert. Zu dumm, dass ihnen solch glorreiche Einfälle nicht schon früher in den Sinn gekommen waren und sie die Gefahr eines fremden Eindringens sträflich unterschätzt hatten. Trotzdem sah der Aufwand irgendwie lächerlich aus, vor allem jetzt, wo es hier nichts Wertvolles mehr zu holen gab. Jedenfalls nichts so Wertvolles wie das Tigereisen, den Stein, den der Eine den Zwergen einst zum Geschenk gemacht hatte.
    „In meinen Augen gibt es nicht den geringsten Zweifel, was die Herkunft des Täters angeht!“, hörte Dwari plötzlich eine Stimme sagen, die so hart und unverrückbar wie ein roh behauenes, steinernes Monument klang. Er kehrte mit seiner Aufmerksamkeit zu der Beratschlagung zurück und wand sich Boîmbur zu, der soeben das Wort ergriffen hatte. „Dwari hat es bereits ausgesprochen, und Ihr habt es alle gehört, wenn Ihr aufmerksam wart: es war ein Elb gewesen, der uns diese Herausforderung erklärte! Einzig sie verfügen über die Leichtfüßigkeit und das Geschick, die zu dieser frevlerischen Tat erforderlich waren, und nur sie haben ihre spitzen Ohren überall und hätten von dem geheimen Fluchtweg, durch den der Dieb eingedrungen ist, erfahren können!
    Ein Elb handelt jedoch selten allein und ohne die Duldung seines eigenen Volkes, und so sage ich Euch, dass niemand anderes als Thingor und seine Frau Nimroël, der man so einige üble Zauberei nachsagt, für die Tat verantwortlich sind! Sie haben bereits einen der drei Steine Aldus in ihrem Gewahrsam, wie man weiß, und womöglich dürsten sie danach, alle drei in ihre Finger zu bekommen und damit die Herrschaft über Arthilien und Orgard zu gewinnen! Für mich jedenfalls gibt es keine einzige Erklärung, die wahrscheinlicher erscheint!“
    „Moment mal, ich habe niemals gesagt ...“, begann Dwari zögerlich und beinahe sprachlos vor Überraschung, als er hörte, dass man ihm Worte in den Mund legte, die er so zu sagen gar nicht beabsichtigt hatte. Hatte er bei seinen Ausführungen die Elben erwähnt? Vermutlich ja, aber ohne jede böse Absicht auf jeden Fall, denn gerade er, der den klein gewachsenen Eindringling gesehen hatte, war sich ziemlich sicher, dass dieser eben keiner vom Stamm der Nolori war, die als einzige des Elbenvolkes in Arthilien zurückgeblieben waren.
    Alles, was er nunmehr sagen wollte, ging jedoch unter in einem aufziehenden Stimmengewitter, das noch lauter und konfuser als das vorherige geriet und selbst die Kerzen auf

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