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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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letzteren Bemerkung schüttelte er sich wie vor Entsetzen und drückte seinen eigenen Bart ganz fest an sich, wie wenn er ihn davor bewahren wollte, dass ihm das gleiche Schicksal blühte.
    Dwaris Gedanken begannen unterdessen zu mahlen, und vor lauter Wut lief er ganz rot an. Wenn der angebliche Zwerg, den er gerade zum Ausgang geschickt hatte, gar nicht Ombo war, dann – ... war er einer plumpen Verkleidung aufgesessen und hatte sich wie ein Idiot austricksen lassen!
    „Du nimmst sofort die Beine unter den Arm und rennst nach oben in die Große Halle! Dort schlägst du Alarm, bläst zum Appell und machst, was dir sonst noch einfällt, um alle verfügbaren Wachen aus ihren Betten zu holen! Sie sollen sofort die Aussichtspunkte besetzen und Ausschau halten nach dem Dieb und außerdem Patrouillen nach außerhalb des Reiches schicken und die Wege nach Westen und Süden besetzen! Vielleicht ist es noch nicht zu spät, uns den dibilnâla zurück zu holen!“
    „Zu Befehl, Herr König!“, bellte Plimbi pflichtbewusst und eilte davon, wobei er sich das schmerzende Kreuz hielt.
    Der Zwergenherrscher vermutete jedoch sehr stark, dass alle Anstrengungen höchstwahrscheinlich eine vergebliche Liebesmüh sein würden. Er hatte sich diesen mysteriösen, kleinen Kerl durch die Lappen gehen lassen und war dafür verantwortlich, dass sein Volk nach so langer Zeit den Engelsstein verloren hatte. Diese Nacht hatte es wahrhaftig in sich: zuerst hatte ihn seine Frau aus seiner eigenen Wohnhöhle geworfen (was allerdings nicht das erste Mal gewesen war) und dann die Sache mit dem Stein. Womit hatte er das nur verdient?
    Seufzend trottete Dwari ebenfalls in Richtung des Thronsaals zurück.

Drittes Kapitel: Der Streit um den Zwergenthron
    Am nächsten Morgen hatte sich in der Halle des Königs eine beachtliche Runde eingefunden. An der großen Tafel saßen reichlich Vertreter der drei großen Zwergenfamilien und darüber hinaus einige weitere Persönlichkeiten, die in dem Reich eine mehr oder minder wichtige Stellung innehatten. So waren selbstverständlich der König und Bloîn, sein Freund und Stellvertreter, anwesend für die Familie von Borgin dem Großen, die für ihre Fähigkeiten in der Steinmetzkunst und ihr großes Kämpferherz gerühmt wurde. Für die Familie des vor einigen Jahren verschiedenen Mellwin, der man ein ausgesprochenes Geschick in der Edelsteinschleiferei und im Handelswesen nachsagte, war unter anderem Mellwins Sohn Gorin gekommen. Gorin war mittlerweile auf einem guten Weg, in so mancher Hinsicht in die Fußstapfen seines Vaters zu treten, der über Jahre hinweg der engste Berater von König Bragi Stahlhammer gewesen war, denn er wurde von Dwari immer öfter um Rat gefragt und bei heiklen Anlässen und stittigen Angelegenheiten als gerechter Vermittler geschätzt.
    Die dritte höchst einflussreiche Familie im Bunde war das mächtige Geschlecht von Umbur Silberzahn, dessen Angehörigen sich seit jeher der Schmiedekunst und dem Schürfen nach Gold und Edelsteinen verschrieben hatten. Ihr gegenwärtiges Oberhaupt war Boîmbur, der Sohn Bolomburs, der bei der legendären Schlacht auf dem Feld der Speere von einem Ghul getötet worden war. Boîmbur war es lange Zeit gelungen, sich dem gierigen und selbstherrlichen Wesen seines Vaters zu verwehren und sich ohne Aufhebens unter die Herrschaft Dwaris zu fügen. Tatsächlich hatte er seinerzeit, als er mit der Armee Zwergenauens nach dem Sieg über Utgorth in seine Heimat zurückgekehrt war, alle mit seiner Herkunft verbundenen Verpflichtungen vorerst ruhen lassen und sich stattdessen bodenständigen Handwerksarbeiten gewidmet. So übte er sich unter der Anleitung der besten Meister, die zu finden waren, und mit einer großartigen Geduld im Schmiedehandwerk und schuftete über Jahre hinweg in den tiefliegenden Minen unter dem Lômbur-Âchbad und den Milômbur-Roril. Dabei erarbeitete er sich mit der Zeit den Ruf außerordentlicher Zähigkeit, und man nannte ihn einen Zwerg, der sich für keine anstrengende und schmutzige Arbeit zu schade war und der keine noch so gefahrvolle Aufgabe mied. Gleichzeitig wuchs seine Körperkraft zu einem ungeahnten Maß, und schließlich verglich man ihn in dieser Hinsicht gar mit Bragi Stahlhammer, der dem Schwarzen Drachen Meloro mit einem gewaltigen Hieb die Pranke zerschmettert hatte, und hieß ihn fortan
Boîmbur Eisenarm
.
    In der jüngsten Zeit jedoch, und daraufhin hatte Bloîn seinen Freund Dwari wiederholt hingewiesen, hatte

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