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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Worte waren gehaucht wie mit dem Atem einer Kreatur, der man besser nicht allein in der Dunkelheit begegnete. Zu allem Überfluss bewegte sich der Busch nun auch noch. Er begann zu beben und etwas vor und wieder zurück zu hüpfen wie eine lebende Gestalt, während seine Blätter erzitterten und raschelten. Ein Schauder legte sich über die Angehörigen der Gemeinschaft und ließ sie für einen Moment ratlos innehalten.
    „Habt Ihr das auch gehört?“, fragte der Graf und trat einen Schritt hinter die Prinzessin. „Ich bin für Euren Schutz verantwortlich, Eure Hoheit, und meine, dass es vielleicht ratsam wäre, einen anderen Weg zu bevorzugen. So ein paar Dutzend Meilen in die andere Richtung sollten genügen.“
    Dann gab es unmittelbar hinter dem Gestrüpp einen lauten Knall, und Rauch stieg auf wie von einem großen Lagerfeuer. Der graue Dunst formte die Umrisse einer mehrere Schritt großen Wesenheit, die Hut und Bart und in der rechten Hand einen langen Stock trug.
    „Wer wagt es, sich an unserer Stelle als die Geister der Nalën auszugeben? Wer lässt sich hin zu solchem Frevel? Wisset Ihr nicht, Ihr Unglückseligen, dass wir Bewohner der Totenwelt Rache üben an jenen, die uns verleumden und unseren Namen missbrauchen für ihre eigenen Zwecke?“, sprach die Stimme der rauchigen Gestalt mit einer dröhnenden, in höchsten Maße Furcht einflößenden Stimme.
    „Aaaaah!“, kreischten sogleich darauf mehrere, helle Stimmen durcheinander. „Wir haben es doch nicht böse gemeint!“ „Bitte verschont uns, das passiert auch nie wieder!“, riefen die drei zu Tode erschrockenen kleinen Wesen anschließend, die nacheinander aus dem Busch purzelten und sich furchtsam zusammen kauerten.
    „Na, wen haben wir denn da? Mucklingeister etwa? Auf jeden Fall wollen wir heute ’mal nicht so sein und Euch Euren kleinen, vermeintlichen Spuk nachsehen“, sagte Lotan der Heiler, der inmitten des Rauchs, der sich so rasch verzog, wie er gekommen war, wieder auf seine normale Größe schrumpfte. Auch seine Stimme gelangte zu ihrer gewohnten Harmlosigkeit und Wärme zurück.
    Endlich hat er seine wahre Macht einmal angedeutet
, dachte Sigurd. „Das also sollen Mucklins sein?“, fragte der Prinz dann, während er sich die drei kleinen Kerle mit den zierlichen Leibern und den freundlichen Gesichtern näher anschaute. „Und von denen habt Ihr Elben Euch bestehlen lassen? Dann muss an ihnen wohl mehr dran sein, als man von außen sehen kann.“
    „Ich finde es auf jeden Fall ungeheuerlich, dass sie sich in einem Busch verbergen und harmlose Wanderer mit irgendwelchen Lausbubenstreichen erschrecken! Bestrafen sollte man sie dafür, jawohl!“, meinte Pandialo.
    „Ihr vergesst, dass wir uns in ihrem Land befinden, Herr Graf“, sagte Faramon. „Und eines ist gewiss: man sollte ein Wesen keinesfalls allein nach seinem Äußeren beurteilen.“
    „Zuallererst sollten wir nun ein zweites Kennenlernen versuchen, denn aller Anfang ist bekanntlich schwer“, sagte Hamafin und trat einen Schritt vor. „Guten Tag, Ihr drei! Wir kommen aus Aím Tinnod, der Heimat der Elben, und führen nichts als unsere besten Grüße und lauter gute Absichten mit uns! Und vielleicht erkennt Ihr mich sogar als einen, der bereits früher in Eurem Land zu Besuch weilte und der mit einigen von Euch freundschaftliche Bande knüpfte.“
    „Dich haben wir hier in der Tat schon einmal gesehen“, sagte eines der drei kleinen Geschöpfe nun und richtete sich mit einem beherzten Sprung auf. „Und du scheinst wahrhaftig ein Elb zu sein. Nichts für ungut, Ihr lieben Leute, aber mit Fremden und Besuchern haben wir Mucklins hier nicht allzu viel Erfahrung, müsst Ihr wissen!“
    „Nun, es käme auf einen Versuch an, und außerdem heißt es landläufig, dass Ihr Mucklins vorzügliche Gastgeber seid“, erwiderte der Elb, der halb Lindar und halb Nalën war. „Wir kommen nämlich, um einem der Euren einen Besuch abzustatten, und es ist sehr wichtig, dass wir ihn finden können. Neimo heißt der Mucklin, dem unser Besuch gilt, wenn ich mich nicht irre, und soweit ich mich erinnern kann, wohnt er hier in dieser Gegend, was ja auf die meisten von Euch zutrifft.“
    „Also haben wir Neimoklas das alles zu verdanken! Ist wieder ’mal typisch!“, sagte ein anderer der Mucklins nun in einem geübt erscheinenden Meckerton.
Also sind Mucklins nicht ausschließlich so freundlich und fröhlich wie kleine Kinder,
dachte Sigurd.
Ich hatte schon Angst davor, denn das

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