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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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auf. „Und selbst wenn es so wäre – soll er es doch versuchen! Glaubst du, ich habe Angst vor dem Kerl? So einfach werde ich ihm sein Geschäft auf jeden Fall nicht machen!“
    „Das will ich hoffen, und mich hast du ja auch noch dabei!“, meinte der Rhodrim, zufrieden darüber, dass man seine Geschichte ernst genommen hatte. „Aber diese Prinzessin Alva, bei der meine ich, äh ..., da solltest du deine Meinung noch einmal überdenken. Sieh sie dir doch nur einmal an, sie hat Liebreiz, Temperament und kommt aus bestem Hause! Eine richtig gute Partie also. Na ja, sie ist ein bisschen schwierig, aber die Frauen sind eben auch nicht mehr das, was sie ’mal waren, und eine Beziehung ist schließlich kein Wunschkonzert. Irgendwo muss man halt Abstriche machen.“
    „Warum machst
du
ihr dann nicht den Hof? Ich habe momentan sowieso keine Lust auf ein Frauenzimmer, das gleich nach einer festen Bindung schreit, und alles andere käme bei einer Prinzessin ja wohl kaum in Frage, oder? Und außerdem hat sie einen flachen Hintern und ist einfach nicht mein Typ, das hab ich dir schon ’mal gesagt, Lemdred!“
    „Nun, ich finde überhaupt nicht, dass sie einen flachen Hintern hat – was soll darauf flach sein, bitte schön!? Aber lassen wir das vorerst ’mal. Dann ist da nämlich noch der alte Lotan, über den wir einmal nachdenken sollten. Schräger Vogel und schwer zu durchschauen, wenn du mich fragst!“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich gefragt habe.“
    Lemdred überhörte die Bemerkung und fuhr ungerührt fort, den Blick auf den Zauberer gerichtet, der gerade im östlichen Teil der Senke auf und ab spazierte und sich hin und wieder nach manchen Kräutern bückte und sie pflückte. „Wahrscheinlich überlegt er gerade wieder, mit welchem Tee er uns neuerlich quälen kann, oder er ist wieder ’mal so zerstreut, dass er irgendwelche seiner Sachen nicht finden kann und verzweifelt versucht, darauf zu kommen, wo er sie hingelegt hat. Erinnerst du dich daran, als er bei der Hinreise in der Ered Fuíl nach dem Wassertreten in diesem Teich seine Socken nicht mehr finden konnte? Der Barbar hat sie schließlich gefunden, zerknüllt unter einem Stein, und ich bin sicher, allein der Geruch hat ihn dorthin geführt!“
    „Du vergisst, dass der gute Lotan einst unsere Länder vor dem Ansturm der dunklen Mächte rettete, als er den bösen Zauber Utgorths zerbrach und die Feinde verzagen ließ. So hat es mir zumindest mein Vater erzählt.“
    „Trotzdem finde ich, du solltest dich etwas in Acht nehmen vor ihm. Einem Zauberer ist meiner Meinung nach nicht zu trauen. Wer weiß schon, was so in deren Köpfen so vorgeht?“
    „Sag mal –“ Der Prinz wandte sich nun zu Lemdred um und sah ihn ernstlich an. „Wer hat dich eigentlich zum Stellvertreter meiner Mutter ernannt? Deine guten Ratschläge in Ehren, aber ich glaube, ich kann ganz gut selbst auf mich aufpassen!“
    „Ich denke nur daran, wie es mit Aidan dem letzten lemurischen Prinzen ergangen ist, der in den Osten Arthiliens reiste! Und da Königin Merian nicht hier ist, muss eben ein anderer auf ein Adelssöhnchen wie dich Acht geben!“, ätzte Lemdred in einem eingeschnappten Tonfall, nahm seine Nase hoch und zischte einstweilen ab.
    Soll er doch ruhig den Beleidigten spielen
, dachte Sigurd,
das vergeht schon wieder!
    „Aua, könnt Ihr nicht aufpassen, Ihr Trampel? Das war mein Finger! Seht her, was Ihr angerichtet habt, er blutet! Und ich habe keine passende Salbe dabei, das ist ja ganz reizend, Herr Graf!“, schrie die Prinzessin plötzlich auf. Ein winziger Blutstropfen war auf ihre rechte Hand getreten, soweit man sehen konnte. Nicht zu fassen, dass sie sich darüber aufregte! Trotzdem wirkte sie ernsthaft säuerlich, denn sie ließ den erschrockenen und irgendetwas vor sich hin stotternden Pandialo achtlos zurück und marschierte schnurstracks zu ihrem Lager hin.
    In einer Sache musste Sigurd seinem Freund recht geben: in Wahrheit fand er ihren Hintern auch nicht flach, wenn er ihn so betrachtete. Ganz im Gegenteil schien er genau richtig geformt zu sein. Aber das würde er mit Sicherheit für sich behalten.
    Während der nächsten Tage marschierten die Angehörigen der Gemeinschaft weiter in Richtung Südwesten und hielten auf das Milmondo Mirnor zu. Bald pflegte die Sonne schon am Nachmittag im Westen hinter dem Gebirgsrücken zu verschwinden, sodass das Land, in dem sie gingen, in dunkle Schatten getaucht war. Die Pfade, auf denen sie wanderten,

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