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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Tagesmarsch ähnlich leichtfüßig wie die Elben gemeistert hatten. So tollten Hermeline und Frederikus noch zwischen den benachbarten Bäumen und Hängen herum, beobachten kleine Tiere oder liefen ihnen hinterher und unterhielten sich mit lauten, vergnügten Stimmen über allerlei Kram, den manchereins als kindischen Unsinn abgetan hätte.
    Plötzlich verwandelten sich die hellen, lachenden Stimmen der Mucklins in einen spitzen Schrei, der wohl Hermeline entfleucht war, und in einen scharfen und dringlichen Hilferuf, den der Mund des männlichen Mucklins ausgestoßen hatte.
    „Die Kleinen sind in Not!“, rief Lemdred, der der Stelle, von der aus die Rufe kamen, am nächsten saß. Sogleich hatte er sein Schwert bei der Hand und hastete, von Sigurd und Cord gefolgt, in diejenige Richtung, aus der der Lärm zu ihnen drang.
    Als die Menschen auf eine baumbewachsene Hügelkuppe hinaustraten und in eine flache, ausgedehnte Mulde hinabsahen, erschraken sie fürchterlich. Zwei groß gewachsene Panther mit im dämmerigen Licht aufblitzenden Fangzähnen machten in der Ebene Jagd auf ihre beiden Freunde. Einen ungleicheren Kampf hätte man sich kaum ausdenken können, zumal die Mucklins nicht einmal bewaffnet waren. Die schwarzen Raubkatzen brüllten, fauchten und tobten, doch unglaublicherweise war es ihnen bislang nicht gelungen, ihre an sich wehrlosen Opfer zur Strecke zu bringen. Denn so sehr sie mit ihren kraftvollen, geschmeidigen Körpern auch hin und her sprangen und ihre weit aufgerissenen Mäuler zuschnappen ließen – ihre Fänge schlugen jedes Mal in Leere, denn kaum hatten sie mit ihren vier Pfoten einen Satz gemacht, da waren die Mucklins auch schon ganz woanders, mit einer solch außerordentlichen Flinkheit waren sie gesegnet. Nichtsdestotrotz schrieen Hermeline und Fredi geradezu panisch bei ihren Sprüngen, die sie beim einen Mal nach links oder nach rechts und beim anderen Mal einfach nur in eine immense Höhe katapultierten. Wenn diese Jagd noch lange anhielt, wäre es auch für sie unvermeidlich, dass sie früher oder später eine Beute ihrer hungrigen Häscher wurden.
    Die drei Krieger jagten in die Mulde hinab und hielten erst kurz vor dem lautstarken Tumult an. Ihre Schwerter reckten sie nach vorne, um für einen Angriffssprung der großen Katzen gewappnet zu sein.
    „Kommt hinter uns! Schnell!“, rief Sigurd den Mucklins zu, und diese gehorchten nur zu gerne.
    Während die Panther innehielten und fauchend und mit zu Buckeln aufgerichteten Rücken ihre neu hinzugekommenen Gegner anvisierten, hüpften die kleinen Geschöpfe über ihre Gefährten hinweg und verschanzten sich hinter deren starken Leibern und der Reihe stählerner Spitzen, die sie nunmehr von den Raubtieren trennten. „Gottlob, dass Ihr gekommen seid! Ich dachte schon, unser letztes Stündlein hätte geschlagen!“, keuchte Fredi, dessen Herz so laut pochte, dass man es vermutlich in der ganzen Ebene noch hören konnte.
    „Wenn wir den Biestern erst einmal die Pfoten abgehackt haben, werden sie sich schon beruhigen!“, knurrte Lemdred, während die drei Gefährten weiterhin ebenso geduldig wie angespannt darauf warteten, was die beiden Katzen als nächstes zu tun gedachten.
    Vorsichtig traten die Panther einen Schritt nach vorne, wobei sie ihre Gegner nicht aus den Augen ließen. Nur noch vier oder fünf Schritt trennten die beiden Parteien nun. Ein Funkeln wie von kaltem Sternenlicht legte sich auf die kleinen Augen der Katzen, und ihre Fänge, die sie immer wieder entblößten, um sich drohend zu gebärden, zeigte, dass sie es ernst meinten. Ein paar Mal duckten sie sich, und jeden Augenblick konnten sie sich nach vorne abstoßen und ihr Glück in einem Angriff versuchen. Und wer gesehen hatte, wie schnell sie sich zu bewegen verstanden, der wusste, dass es dann selbst für die kampferprobten Menschen verdammt eng werden konnte.
    Zwei Pfeile surrten in geraden, wie mit Federstrichen gezogenen Linien herbei und bohrten sich unmittelbar vor den Pranken der Raubtiere in die Erde. Sofort darauf folgten noch weitere zwei, woraufhin alle vier in jeweils gleichem Abstand zitternd zur Ruhe kamen und eine Trennlinie absteckten.
    Faramon und Hamafin waren, mit Bogen und mit Pfeilen beladenen Köchern bewaffnet, auf dem Grat erschienen. Mit ihren nächsten beiden Geschossen, die sie bereits in die Bogensehnen gespannt hatten, nahmen sie unübersehbar die beiden Katzen ins Visier. Zugleich kamen nun auch Alva und Pandialo herbei, nahmen das

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