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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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denkt er, dass in Euch Adligen geheime Kräfte schmoren, haha?!“
    „Hmmm, ganz bestimmt denkt er das“, erwiderte der Prinz mit einiger Verzögerung. Seit dem Streitgespräch, das er mit Alva hatte, wirkte er ein wenig abwesend. Tatsächlich merkte er selbst, dass er noch immer wütend über die Standpauke war und überlegte, wie er es der aufgeblasenen und vorlauten Prinzessin heimzahlen konnte.
    Nach einer Weile kamen die Mucklins zurück. Jeder von ihnen hielt zwei Beutel, die prallgefüllt mit Grünzeug waren, in den Händen. „Wir haben alles bekommen!“, verkündete Hermeline freudig und nicht ohne einen mit Stolz behafteten Gesichtsausdruck. „Hoffentlich haben wir genügend davon gepflückt!“
    „Oh, das sollte ausreichen!“, frohlockte der Zauberer angesichts der reichen Beute, die seine Helfer nun vor ihm ausbreiteten. Seine Stimme klang dabei schon gar nicht mehr so hektisch und gestreng wie zuvor. Dabei strich er sich wieder einmal in routinierter Manie über den schlohweißen, mit Tintenflecken gepunkteten Bart. „Und wenn nicht, ist es auch nicht so schlimm – dann könnt Ihr ja schließlich noch einmal gehen.“
    Mit diesen Worten verlor er sich in seinen Gedanken, deren Mahlen er mit einem munteren Brummen begleitete, und ging ans Werk. Das sah dann so aus, dass er einen Teil der Kräuter zueinem sorgfältigen Mischverhältnis zusammenfügte und sie in einem großen Krug zerstampfte. Anschließend nahm er einen Kessel mit Wasser von der Feuerstelle und goss den Inhalt in das Gefäß hinein. Ungeduldig wartete er – unter den neugierigen Blicken der Mucklins, die irgendetwas Spektakuläres erwarteten – eine Zeitlang und kippte danach etwas von der Flüssigkeit in eine alte, zerschlissene Messingtasse. Nachdem er von dem Sud gekostet hatte, atmete er seinen Genuss lange und für alle hörbar aus. „Aaah! Herrlich! Es geht fürwahr nichts über einen starken Tee am Nachmittag! Da verflüchtigen sich augenblicklich alle Sorgen wie von selbst, nicht wahr, meine Lieben?“
    Hermeline und Fredi sahen sich an, als ob sie überhaupt nicht verstanden, wovon der alte Zauberer sprach. Schließlich kamen sie gedanklich überein, dass der Mensch sich einen verdammt mächtigen Zaubertrank gebraut haben musste, der seine geheimen Kräfte um ein Vielfaches verstärkte, und diesen nur zu Tarnzwecken als so etwas Profanes wie Tee bezeichnete.
    Nicht viel später fiel den Gefährten auf, dass Alva nicht mehr unter ihnen war. Natürlich war es nicht ungewöhnlich, dass einer von ihnen mal vorübergehend in die nächsten Büsche verschwand, doch waren sich alle einig, dass sie geradezu überfällig war. Und nach dem unerfreulichen Erlebnis mit den Panthern herrschte Einvernehmen darüber, dass man solcherlei nicht auf die leichte Schulter nehmen durfte. Also stoben sie zu ungeordneten Suchtrupps auseinander, liefen hierhin und dorthin und riefen die Prinzessin aus voller Kehle. Alle außer Lotan, der sich mittlerweile schon die dritte Tasse Tee eingeschenkt hatte, sich genüsslich seine Pfeife stopfte und einen so entspannten Eindruck machte, als ob ihn die Problemchen seiner Begleiter nicht das Allergeringste angingen.
    Sigurd stapfte gerade auf einen Hügel zu, hinter dem sich der Fluss versteckte, als ihm Fredi aufgeregt entgegen lief.
    „Ich habe die Prinzessin gefunden!“, rief er und gestikulierte in die Richtung, die hinter ihm lag. „Wie es scheint, planscht sie gemütlich im Fluss und ahnt nichts davon, dass wir uns ihretwegen Sorgen machen!“
    „Hast du mit ihr gesprochen?“
    „Aber nein!“ Allein bei dem Gedanken daran wirkte Fredi entgeistert. „Sie ist ... entkleidet, wie es scheint, – zumindest größtenteils – denn ihre Kleider liegen sauber aufgehäuft am Ufer herum. Wie könnte ich da an sie herantreten? So etwas gehört sich ganz sicher nicht!“
    „Ganz und gar nicht gehört sich so etwas. Hm.“ Der lemurische Prinz rieb sich das Kinn und dachte kurzerhand nach. Vielleicht ergab sich aus dieser Situation eine Gelegenheit, der Awidonerin ihr vorlautes Mundwerk heimzuzahlen.
    Und wie es der Zufall beschied, kam im nächsten Augenblick auch schon Monsegur Pandialo den Weg entlang geschlendert. „Frau Prinzessin! Eure Hoheit!“, gackerte er mit seiner hohen Stimme, während er seine schlanken Hände vor seinem Mund zu einem Trichter formte.
    „Pandialo! Was für ein Glück, dass wir dich gefunden haben! Rasch, komm her!“, sprach ihn Sigurd in einem ungeduldigen Ton an, der

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