Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)
Gefälle und stellten sich neben Sigurd, Lemdred und Cord, während Lotan der Heiler an der Seite der Elben verblieb.
„Überlegt es Euch!“, sagte Sigurd leise und eindringlich, wie wenn er die Aussage, die die Elbenpfeile getroffen hatten, für die wilden Tiere in deren Sprache übersetzen wollte.
Die schwarzen Katzen verstanden. Mit einem letzten, Protest erhebenden Fauchen wandten sie sich um und sprangen davon, bis sie schon sehr bald mit den dichter werdenden Schatten der heraufziehenden Nacht verschmolzen. Bedauerlicherweise hatten sie sich ihr Abendessen entgehen lassen und mussten sich nun anderweitig nach Ersatz umsehen.
„Das sollte Euch eine Lehre sein!“, maßregelte Pandialo die Mucklins. Offenbar hatte er sich von dem jüngsten Zwischenfall wieder einigermaßen erholt. „Ab jetzt bleibt Ihr eng bei uns – wir haben keine Lust, Eure unverdaulichen Knochen auf irgendeinem Baum oder in einer schmutzigen Tierhöhle aufzulesen!“
„Ja, darüber würde sich Tante Petronella gar nicht freuen“, ergänzte Sigurd.
„Das wird nie wieder vorkommen! Großes Ehrenwort!“, erwiderte Hermeline.
„Versprecht nichts, das Ihr nicht halten könnt!“, sagte Cord daraufhin. „Unsere Reise hat gerade erst angefangen, und in den Marschen werden solch possierliche Kätzchen eines unserer geringsten Probleme sein!“
Neuntes Kapitel: Die Spur führt in die Marschen
In den nächsten Tagen gelang es Hamafin im weichen Grund tatsächlich, Spuren zu finden, die durchaus von einem Mucklin stammen konnten und die noch nicht sehr alt aussahen. Währenddessen hielten sie sich weiter nach Südosten, passierten den östlichen Rand des namenlosen Gebirges, das sich auf einer horizontalen Linie dahinzog und die Ostpassage nachGebirges, das sich auf einer horizontalen Linie dahinzog und die Ostpassage nach Norden hin beschirmte, und ließen es schließlich hinter sich. Dafür erreichten sie kurz danach eben die große Straße, die die Menschen als die Ostpassage bezeichneten und die vom rhodrimischen Luth Golein aus in Richtung Zwergenauen führte. Die Straße schlug an dieser Stelle eine Kehre nach links, um der weiter im Norden gelegenen großen Furt über den Filidël entgegen zu streben. Sie jedoch gingen stattdessen über den geräumigen Pass hinweg und tauchten ein in ein unwegsames, von dichtem Wuchs und einer ungezähmten Wildheit gezeichnetes Land.
In den Nächten ihrer Wanderung, die sich im angehenden Sommer erst zu später Stunde herab senkten, wölbte sich der Himmel wie eine dunkle und mit Sternen übersäte Kuppel über ihren Köpfen. Bei Tag hingegen marschierten sie hurtig voran und trotzen den vielen Hügeln, die sie mal rechts, mal links herum umgehen mussten, den hohen Gräsern, die sie zuweilen vollständig verschlangen wie ein sie umarmendes Meer, und den überall wuchernden Wäldern aus Unkraut und Gestrüpp, die mit ihren hartnäckigen Dornenarmen gierig nach ihren griffen. Dann erklommen sie am frühen Nachmittag eines schönen Tages einen Hügel und sahen endlich den rasch fließenden Fluss Sturzflut, den Filidël der Elben, vor sich. An dieser Stelle befand sich eine weitere Furt, an der sie das ansonsten reißende Gewässer, das den Osten Arthiliens wiederum in West und Ost teilte, sicher würden überqueren können.
„Rasch!“, sagte Lotan der Heiler plötzlich zu den beiden Mucklins, als die Gemeinschaft auf dem Hügel eine Pause einlegte. „Ich benötige dringend einige Kräuter, die Ihr mir beschaffen müsst! Kennt Ihr Haselwurz und Prinzenklee? Und wenn Ihr schon dabei seid, bringt mir auch gleich noch Brennnessel und Fenchelkraut mit! Das sollte genügend für den Augenblick!“
Die beiden kleinen Geschöpfe standen kurzerhand stramm, so sehr fühlten sie sich aufgrund der ernstlich gesprochenen Aufforderung und des Vertauens, das der Zauberer in sie setzte, verpflichtet. Dann sprangen sie davon, Hermeline vorneweg und Frederikus hinterher.
„Meinst du, dass jemand krank geworden ist?“, hörten Sigurd und Lemdred den kleinen Fredi noch sagen.
„Weiß nicht, aber auf jeden Fall muss es wichtig sein! Spar dir also deinen Atem und drück dich nicht wieder vor der Arbeit!“, meinte seine Schwester, ehe sie zeitweilig im Dickicht verschwanden.
„Hast du gehört, er will
Prinzenklee
?!“, meinte Lemdred leise zu seinem lemurischen Freund. „Keine Ahnung, was er damit meint, aber sei nur froh, dass er
dich
nicht zu irgendeinem Kräutergemisch verarbeitet! Wahrscheinlich
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