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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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fremdartigen Wesens, das in sein Haus gekommen war und das seine Diener und Soldaten gemordet hatte. Das Haupt der Schlange landete abgetrennt auf dem Fußboden, während der Rest des abstoßenden Körpers auf dem erhöhten Bett noch eine Weile zappelte und sich mehrfach zusammen und wieder auseinander rollte.
    Dann endlich trat Ruhe ein. Die Bedrohung war dahingegangen.
    Diese verfluchte Gilde hat mir den Tod geschickt!,
dachte Arnhelm verbittert.
Das Monstrum war in der Schale verborgen und sollte nichts anderes tun als mich und meine Familie töten! Schändlich ist gar kein Ausdruck für diese Tat!
    „Vater“, sagte Lysandra leise, die sich in der anderen Hälfte des Zimmers mühevoll aufzustützen versuchte. „Was ist mit mir? Ich habe geträumt von einer Schlange, die in mein Zimmer kam und ...“ Ihre Stimme klang nun wieder normal und von der Besessenheit durch das Schlangenwesen befreit.
    „Es ist alles in Ordnung, Kind, ich habe den Eindringling vertrieben“, sagte der König von Lemuria und Rhodrim ruhig und verständnisvoll. Es war Zeit, dass er nach den Dienern läutete, damit diese hier für Ordnung sorgten und sich um die Toten und seine verletzte Tochter kümmerten.
    Soweit er wusste, war dies das erste Mal, dass es einem Feind gelungen war, sich Zutritt zum Torindo Isa Nuafa zu verschaffen und dort Tod und Zerstörung anzurichten. Vor allem aber wusste er eines sehr gut: irgendjemand würde für diese Tat bezahlen müssen!

Dreizehntes Kapitel: Die Verschwörung der Piraten
    Die Spelunke trug den Namen
Der leere Krug
, was einigermaßen irreführend war, da die Menge des hier täglich durch die Kehlen der Durstigen fließenden Gerstengebräus leicht einen mittleren See hätte füllen können. Andererseits, da der Wirt und die zahlreichen, zumeist nur leicht bekleideten Barmädchen kaum damit nachkamen, aus großen Amphoren Bier in die geleerten Krüge der Gäste nachzuschenken, machte der Namen auch wieder Sinn.
    Die geräumige Gaststätte lag im übelsten Viertel des berüchtigten, weil als äußerst gefährlich bekannten Südviertels Luth Goleins, der sogenannten
Stadt der Diebe
. Die Metropole im Südosten Rhodrims war sowohl ein einzigartiger Handelsknoten als auch ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und ebenso ein Ort, an dem man es mit dem Gesetz nicht so genau nahm. Und dies trotz der hohen Zahl an Soldaten, die hier dauerhaft stationiert waren und die für ein gewisses Maß an Ordnung und einen störungsfreien Ablauf der Handelsgeschäfte sorgen sollten.
    Unvergessen war, dass der einstige Fürst Horbart, der Großvater Arnhelms, den man den
Pferdefürsten
nannte, so erzürnt über die Lasterhaftigkeit der Stadt war, dass er seinerzeit sogarüberlegte, sie gänzlich zu schleifen und ein für allemal von der Landkarte des ansonsten ländlich und von braven Bauern und tapferen Reitern geprägten Reiches zu tilgen.
    Vor der Eingangstür, über der das schief hängende, grüne Schild mit dem Namen der Kaschemme und zwei darunter abgebildeten Bierkrügen als Wappen prangte, standen zu dieser abendlichen Stunde fast ein Dutzend Männer, die allesamt einen schmutzigen, verschlagenen und wenig Vertrauen erweckenden Eindruck machten. Dies war nicht gerade unüblich, da die meisten der Einwohner des Südviertels recht häufig an diesem oder ähnlichen Plätzen herum hingen. Schließlich hatten sie sonst nicht viel zu tun, wenn sie nicht gerade irgendeine Schandtat verübten oder aber im Knast saßen (was hin und wieder durchaus vorkam). Dennoch war unverkennbar, dass diese zwielichten Gestalten, die die Griffstücke ihrer Dolche und Beile unverhohlen in ihren Gürteln und Stiefeln präsentierten, aus einem ganz besonderen Grund dastanden und ein gesteigertes Maß an Aufmerksamkeit und Misstrauen an den Tag legten. Zwar war es nicht sehr wahrscheinlich, dass es eine Abordnung Soldaten wagen würde, hier aufzukreuzen (seit den Zeiten Horbarts hatten sich die Vertreter der fürstlichen Obrigkeit kaum noch in eine solch unsichere Gegend des Südviertels getraut), doch angesichts des hochrangigen Besuchs, der sich gegenwärtig im
Leeren Krug
zu einer Beratschlagung eingefunden hatte, waren solche Vorsichtsmaßnahmen dennoch geboten.
    Der eigentliche Schankraum der Gaststätte schloss sich im Erdgeschoss unmittelbar an den Eingangsbereich an. Er war wie gewöhnlich überfüllt und erklang vom Grölen, Lärmen und dem derben Gelächter der zahlreichen Gäste. Die Luft war dabei so verqualmt,

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