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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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unterwegs gesehen haben. Er hätte einem von uns auf der Treppe begegnen müssen, es sei denn, er versteckt sich noch irgendwo hier ganz in der Nähe.“
    „Was ist das da, Herr? Da hat sich jemand an der Schale zu schaffen gemacht, die Euch die Leute von der Händlergilde geschenkt haben!“
    Jetzt erkannte es auch Arnhelm. Wieso war ihm das nicht früher aufgefallen? Das große, schwarze Behältnis, das er vor der hinteren Wand in der Nähe der Estrade mit dem Thron hatte abstellen lassen, stand nun offen, denn der schwere Deckel lag in einigem Abstand daneben, und das Kupferband, das ihn gehalten hatte, war verbogen und mit Gewalt aufgesprengt worden.
    Als er näher an die Schale herantrat, erblickte er in ihrem Innern nichts als pure Leere. Also doch ein Diebstahl! Dumm nur, dass er nicht wusste, was sich zuvor darin befunden hatte.
    „Los, nach unten!“, bestimmte der König, als in ihm eine plötzliche Ahnung aufstieg. „Unter uns befinden sich die Gemächer meiner Tochter Lysandra. Nicht, dass der Mörder und Dieb noch auf die Idee kommt, dort einzudringen!“
    Die beiden Männer schritten einen Abschnitt der aus ewig vielen Windungen bestehenden Marmorstiege hinab und gelangten auf diese Weise auf die nächst untere Etage. Dabei ging Arnhelm vorneweg, während der nur etwa halb so alte und doppelt so ängstliche Soldat darauf bedacht war, in seinem Schatten zu bleiben und zusätzlich seine lange Pike schützend vor sich zu halten.
    „Komisch“, sagte der Wächter, als sie den mit bunten Teppichen und Behängen verschönerten Korridor betraten.
    „Was ist komisch?“
    „Nun, als ich den Gang vorhin passiert habe, hätte ich schwören können, dass eine Kordel oder ein Seil neben der ersten Tür zur Linken von der Decke baumelte. Ich war ja in Eile und dachte mir nur, dass man wohl ohne mein Wissen erst kürzlich eine neue Glocke, die an einem Seilzug hing, dort angebracht hätte. Nun jedoch ist das Seil verschwunden, obwohl ich schwören könnte, dass ich es mir nicht eingebildet habe. Vielleicht ist der Mörder damit in den Turm gelangt?“
    „Weißt du, in der wievielten Etage wir uns gerade befinden? Nicht einmal ein Elb oder die besten Zwergenhandwerker könnten ein Seil herstellen, das eine solche Länge besitzt, geschweige denn, dass man es von außen in einer solchen Höhe anbringen könnte. Außerdem sind alle Fenster geschlossen. Dennoch beunruhigt mich die Sache, denn ein Seil eignet sich bekanntlich zum Strangulieren, und einer der Getöteten sieht schließlich so aus, als sei er erwürgt worden.“
    Arnhelm sah sich um und überlegte. Der Gang wirkte ruhig und verlassen. Das Dämmerlicht der Lampen enthüllte die geschmackvollen Teppiche auf dem Boden, die Stuckverzierungen der Wände und die anderen Dekors. Nichts erschien berührt oder verändert worden zu sein. Und doch war hier eine Art ungute Präsenz zu vernehmen, das feine Pulsieren einer noch unsichtbaren Gefahr, die schrecklich genug war, um einem die Nackenhaare sträuben und das Blut stocken zu lassen.
    „Das Schlafzimmer meiner Tochter befindet sich ganz hinten links. Wir werden einen Blick in die Vorräume werfen, nur um ganz sicher zu gehen! Beim kleinsten Anzeichen einer Gefahr schlagen wir einen Höllenlärm, um notfalls den ganzen Turm zu wecken! Und auf jeden Fall hat die Sicherheit meiner Tochter absoluten Vorrang, ich will nicht, dass ihr auch nur ein einziges Haar gekrümmt wird! Wenn sich ihr also ein Fremder nähern sollte, werden wir ihn töten, wenn es sein muss! Verstanden?“
    Der Soldat nickte. Anschließend öffnete Arnhelm die erste Tür zur Linken und schlich auf leisen Sohlen in den angrenzenden Raum hinein. Dabei handelte es sich, wie er selbstverständlich wusste, um einen recht großen und äußerst behaglich eingerichteten Empfangsraum, den Lysandra sehr gerne zum Verweilen nutzte.
    Die Wärme der Holzscheite, die in dem rustikalen, aus hellen Steinen gemauerten Kamin noch leicht züngelnden, empfing sie. Ansonsten wirkte auch hier auf den ersten Blick alles unverändert, ebenso wie die in die rechte Wand eingelassene Zwischentür, die zum nächsten Raum führte, verschlossen war. Allerdings war das Empfangszimmer mit allerlei Sesseln, Tischchen, einem Webstuhl, einem hohen Paravent und etlichem anderen Zeug so voll gestopft, dass es für jemanden, der nicht gesehen werden wollte, so einige Versteckmöglichkeiten gab.
    „Ich sehe mich hier noch ein wenig um“, sagte der Herrscher. „Du gehst in der

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