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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Zwischenzeit in den nächsten Raum, in das Ankleidezimmer meiner Tochter! Wenn dir dort nichts auffällt,kommst du sofort zurück! Dann nämlich gibt es keinen Grund, Lysandra zu wecken und sie grundlos zu beunruhigen.“
    Der Mann schluckte schwer, während er nickte. Das höchst persönliche Ankleidezimmer der Prinzessin zu betreten, war ihm einerseits hochgradig peinlich, während er sich andererseits nicht wohl bei dem Gedanken fühlte, dass dort ein Mörder auf ihn lauern könnte.
    Der Wächter war kaum in dem kleinen Raum, der zwischen dem Empfangsraum und dem Schlafgemach der Prinzessin lag, verschwunden, als Arnhelm von einem mitleiderregenden Kreischen alarmiert wurde. Ganz ähnlich hatten sich die Todesschreie der anderen beiden Soldaten angehört, weshalb man kein Prophet sein musste, um vorherzusagen, dass dies kein gutes Omen war.
    Der König stürmte in das Ankleidezimmer seiner Tochter hinein und erwartete, dort einen Kampf vorzufinden. Alles, was er jedoch erblickte, waren die sterblichen Überreste des Wächters, mit dem er gerade noch gesprochen hatte. Der Körper des Mannes war so blass wie ein Leichentuch, ganz so, als hätte ihm jemand alles Blut aus den Adern gesogen. Noch für eine kurze Zeit regte sich Leben in ihm, denn er zuckte voll Qual, ehe er endlich erstarrte und reglos und ausdruckslos grinsend zur Decke starrte. Als Todesursache kam zunächst einmal eine übel aussehende Wunde in Betracht, die dort klaffte, wo der Brustkorb in die Kehle überging. Ganze Fetzen und Streifen von Fleisch waren an dieser Stelle heraus gerissen, so als ob sich ein Raubtier ausgetobt und an dem Leib des Soldaten gütlich getan hätte.
    Dann fiel Arnhelms Blick auf die weiß lackierte Tür zu Lysandras Gemach. Sie stand leicht geöffnet, was zweifellos nicht üblich war.
    Der Sohn Imalras und Tarabunts fühlte, wie ihn ein eisiger Schauer wie eine Woge kalten Wassers überschwemmte. Immense Wut über den Tod seiner Untergebenen und die verzweifelte Angst um das Wohlergehen seiner Tochter bebten in seinem Herzen, als er die angrenzende Tür aufstieß und mit gezücktem Schwert in das Schlafgemach marschierte.
    Im ersten Augenblick meinte er, einen dunklen Schatten über den Boden huschen zu sehen, der sich zwischen Bodenvasen, Schränken und Kissen in den hinteren Bereich des Raumes davonstahl und sich schließlich mit der vorherrschenden Düsternis vereinigte, die von dem herein fallenden Licht kaum gemindert wurde. Genauso gut konnte er sich das aber auch nur eingebildet haben.
    „Vater!“, sprach plötzlich eine wohlbekannte Stimme, die irgendwie leicht verändert klang. „Wo bist du nur solange gewesen? Etwas Schreckliches ist geschehen! Warum warst du nicht bei mir?“
    Die junge, dunkelhaarige Frau, die das Erwachsenenalter erst kürzlich erreicht hatte, schwang sich aus dem großen, hellblauen Himmelbett hinaus. Sie wirkte einerseits erschrocken und leicht verwirrt, wie ihre Worte ja auch verrieten, doch andererseits erschienen ihre Bewegungen gemächlich, gleichförmig und von einer sonderbaren Ruhe geprägt. Arnhelms Instinkt sagte ihm, dass hier irgendetwas nicht in Ordnung war. Jedoch war seine Erleichterung darüber, dass Lysandra offensichtlich unversehrt war, ungleich größer und ließ ihn nicht weiter darüber nachdenken.
    „Komm in meine Arme, mein Kind! Ich bin ja so froh, dass dir nichts geschehen ist!“
    Der ältere Mann steckte sein Schwert in die Scheide zurück und breitete seine Arme zu einer einladenden Geste aus, um seine Tochter in Empfang zu nehmen und ihr Trost zu spenden. Er wusste noch immer nicht, was sie erschreckt hatte, doch schien sie seinen Beistand auf jeden Fall gut gebrauchen zu können.
    Das Mädchen kam immer näher, wobei der Saum ihres langen, schneeweißen Nachtkleides ihre weißen Schenkel umwehte. Ihre Augen waren weit geöffnet und glänzten leer, und ihr langes Haar erschien völlig zerknittert und zerzaust. Alles durchaus nicht unüblich nach dem Schlaf und dem abrupten Aufschrecken aus einem fürchterlichen Albraum. Aber dennoch ...
    „Vater“, wisperte sie langsam und mit belegter Stimme, „warum warst du nicht da, als ich dich brauchte?“
    In diesem Augenblick schoss ihre rechte Hand, die sie zuvor hinter ihrer Hüfte verborgen hatte, hervor und ließ einen Dolch aufblitzen. Die Waffe war stark verschnörkelt und erinnerte in ihrer Ausformung unweigerlich an eine abscheuliche Schlange, was nichts daran änderte, dass ihre Klinge lang und scharf war

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