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Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 1: Die Drei Steine (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Mission und dass diese wirklich nur von einem Mucklin ausgeführt werden könnte, da wir uns bekanntlich ähnlich wie Elben schnell und flink bewegen können und niemand einen Verdacht gegen uns hegt. So kam es, dass ich zuletzt einwilligte, denn Ihr glaubt nicht, wie überzeugend der Meister Akkurin war!“
    „Also hast du in seinem Auftrag zunächst den dibil-nâla aus Zwergenauen gestohlen“, folgerte Lotan der Heiler. „Und wem hast du ihn anschließend gegeben, oder wo hast du ihn hingebracht?“
    „Ich habe nur getan, was mir von diesem Zauberer aufgetragen wurde! Und ich habe niemandem schaden wollen, das müsst Ihr mir glauben!“ Der arme Neimo war jetzt ganz blass um die Nase geworden, sodass seine Haut fast so hell wie diejenige von Faramon aussah. „Ich habe mich täuschen lassen, das habe ich mittlerweile erkannt, und daher will ich auf jeden Fall alles tun, um meine Schuld zu schmälern und den gestohlenen Stein zurückzugewinnen“, fügte er beinahe im Flüsterton hinzu.
    „Wohin, mein kleiner Freund, wohin?“, wiederholte der Zauberer seine Frage und klang dabei einfühlsam.
    „Nach Kull-Falûm”, sagte der Mucklin. „Ich habe den Stein dort einem Drachen namens
Gorgon
gegeben, so wie es vereinbart war.“
    „Der Name Gorgon ist mir bekannt“, sagte Faramon, nachdem für eine Weile alle geschwiegen hatten und jeder für sich über das eben Gehörte nachgedacht hatte. „Er soll einer der ältesten der noch lebenden Drachen sein und schon vor einigen Tausend Jahren der größte und gemeinste seiner Art nach Moron und Fluag gewesen sein. Niemand hat ihn gesehen während der letzten Jahrhunderte, doch hat sich auch seither niemand mehr in das Innere von Kull-Falûm gewagt. Abgesehen von ein paar unglücklichen Schatzsuchern und Abenteurern vielleicht, über deren Schicksal anschließend keine Kunde mehr nach außen drang.
    Aber einen Augenblick mal …“ Mit einem Mal schien in Thingors Sohn eine Erkenntnis zu dämmern, denn er sah Neimo mit leuchtenden Augen an. „Du sagst, du hast dem Drachen den Stein gegeben, der den Zwergen anvertraut war. Das bedeutet, dass du das simbelya pennín noch immer bei dir trägst!?“
    Der Mucklin mit dem hellbraunen Haar und dem ebenso freundlichen wie derzeit traurigen Gesicht griff in die Innentasche seiner Kleidung. Als seine Hand wieder erschien, formte sie zunächst eine Faust, und als diese sich öffnete, gab sie den Blick auf einen gar herrlichen Edelstein preis, einen Lapislazuli von bläulich-violetter Farbe. Die Hand des kleinen Wesens zitterte wie ob dieser Last, während die anderen den Stein staunend betrachteten.
    „Ich werde den Stein, den du meiner Mutter Nimroël gestohlen hast, nun wieder an mich nehmen. Eben dies war meine Aufgabe zu Beginn dieser Reise, auf der durch den Tod meines Freundes Hamafin mittlerweile ein Schatten liegt.“
    Der Elb streckte seinen schlanken Arm aus und war kurz davor, den Edelstein zu ergreifen, als ihn der Ruf eines seiner Gefährten aufhorchen und zurückzucken ließ. „Warte, Faramon! Wir sollten unsere Lage und die nächsten Schritte, die wir unternehmen wollen, zunächst zu Ende denken“, sagte die energische, wenn auch unverändert freundlich klingende Stimme von Lotan dem Heiler.
    „Das simbelya pennín wurde bereits lange vor Ankunft der Menschen in Arthilien dem Volk der Elben zur Obhut gegeben, worüber das Engelswesen Lemuriël im Namen Aldus persönlich Zeugnis ablegte! Ich wüsste daher nicht, inwiefern es hinsichtlich der Besitzrechte an ihm etwas zu bedenken gibt, Herr Zauberer!“, erwiderte der Elbenfürst und setzte ein durchaus unschlüssiges Gesicht auf.
    „Über die Besitzrechte bestehen selbstverständlich nicht die geringsten Zweifel. Der Stein Aldus soll deshalb, spätestens nachdem dieses Abenteuer ausgestanden ist, wieder deiner Mutter und deinem Volk zurückgegeben werden, Faramon, Thingors Sohn. Aber ich habe mit meinem Einwand etwas anderes gemeint.“
    Der altehrwürdige Zauberer strich sich über seinen weißen Bart und ließ nicht erkennen, dass ihn der etwas schärfere Ton des Elben beeindruckt hätte. „Was wir meiner Meinung nach bedenken sollten, ist Folgendes: der Feind, welche Macht auch immer sich dahinter verbirgt, hat einen Plan, den wir nicht kennen. Und solange dies der Fall ist, können wir nicht verhindern, dass er einen kleinen Rückschlag wie diesen schnell verkraften und erneut versuchen wird, das simbelya pennín in seinen Besitz zu bringen. Und

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