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Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition)

Titel: Der Krieg der Zauberer, Band 2: Das Orkland (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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oder so. Unseren Pferden scheint jedenfalls nicht wohl bei der Vorstellung sein, uns dieser verdammten Geisterwüste noch mehr zu nähern.“
    „Da hat der junge Herr Prinz vollkommen recht für mein Empfinden“, pflichtete ihm Monsegur Pandialo zu, der sich regelmäßig in seinem Sattel aufrichtete und sich den verlängerten Rücken rieb.
    „Wir sind gleich da“, sagte Piruk. „Da oben ist schon der Grat und angeblich der Eingang zu manchen Höhlen dieser Wesen. Aber so genau weiß das natürlich niemand, denn diese Burschen lassen normalerweise keinen allzu nah an sich heran.“
    „Soll das heißen, Ihr wisst nicht einmal genau, ob wir dieses Volk tatsächlich hier oben finden? Und falls wir auf diesem einsamen Berg die einzigen Lebewesen sein sollten, was sollen wir dann machen bitte schön? Die Wüste durchkämmen vielleicht?“, fragte Fredi.
    „Da müsstest du zuerst unseren Grafen fragen, ob er den Kamm der Prinzessin rausrückt, den er inzwischen wahrscheinlich wieder eingesackt hat“, lachte Cord. Der Barbar schien nach wie vor der einzige zu sein, dem es die Laune noch nicht völlig verhagelt hatte. „Für viel wahrscheinlicher halte ich allerdings, dass diese geheimnisvollen Typen uns für Feinde halten und ohne viel Federlesens über uns herfallen“, fügte er mit einem Grinsen hinzu, das seine nicht mehr ganz vollständigen Zähne entblößte.
    Kurz darauf hatten sie den Gipfel des Passes erreicht, der sich zuletzt immer enger zwischen den Felshängen entlang gewunden hatte. Vor ihren Augen entfaltete sich nunmehr ein weiter Blick auf die flirrend unter einem Hitzeschleier daliegende, sich bis zum östlichen Ozean erstreckende Kroak-Tanuk, die berüchtigte Geisterwüste. In ihrer näheren Umgebung sah es nicht viel anders aus: sie hatten eine breite Schulter des Gebirges, ein Hochplateau, erklommen, das mit reichlich Geröll beladen und von einer dicken Sandkruste überwuchert war. Ansonsten bot es außer dem beeindruckenden Ausblick nach allen Himmelsrichtungen nicht sonderlich viel. Auf jeden Fall ließen die gezackten Klippen und Bodenspalten, die man mit bloßen Auge sehen konnte, befürchten, dass sich unter den Sandverwehungen noch weitere tückische Klüfte befanden, sodass man sich ein unbedachtes Umherwandern besser verkniff.
    Die Angehörigen der Gemeinschaft stiegen aus ihren Sätteln (bis auf den weiterhin fieberstarren Lotan freilich), wobei Neimo erst jetzt auffiel, dass sich Faramons Elbenmantel mittlerweile graubraun eingefärbt hatte und damit die Farbe der Wüstenfelsen imitierte.
    Zu einer solchen Mimikry sind wahrscheinlich nur Elben fähig. Wäre praktisch, wenn ich das auch könnte ...
, dachte er gerade, als ein plötzlicher Schrecken ihn und seine ahnungslosen Begleitern ereilte.
    An mehreren Stellen wurde der Untergrund in einem völligen Gleichklang aufgeworfen, Sandfontänen sprühten empor wie die Gischt von Geysiren, und hagere Schatten schälten sich aus den aufgewirbelten Staubschleiern ans Licht. Ehe die Menschen, die Mucklins, der Elb und der Ork sich versahen, waren sie überrumpelt und von mindestens drei Dutzend zweibeinigen Gestalten eingekreist. Das ganze Manöver war so schlagartig vor sich gegangen, dass selbst Faramon oder Neimo nicht schnell genug wahrnehmen konnten, wo die Fremden überall herkamen: aus verborgenen Höhleneingängen, hinter Felsen oder von unterhalb des dichten Tuches aus Wüstensand, wo sie sich zur perfekten Tarnung eingegraben hatten.
    Die Talúregs taxierten die Eindringlinge in ihren Hoheitsbereich zunächst mit stummen, abschätzenden Blicken und ließen durch ihre nach vorne gerichteten Speere, Schwerter, Pfeile und Bogen durchblicken, dass sie nicht gerade zum Spaßen aufgelegt waren.
    Während seine Begleiter vorsichtig ihre Waffen abschnallten und auf die Erde legten, wog Cord mit seinen Barbareninstinkten seine Chancen ab, aus dieser Zwickmühle einen Ausweg zu finden, ohne die Kontrolle (und vor allem sein Breitschwert) aus den Händen zu geben. Zwei oder drei dieser Wüstensöhne waren nah genug, sodass er sie mit ein, zwei Schwüngen seiner Klinge rasch würde erledigen können, wenn es gut für ihn lief. Allerdings blieben dann immer noch mindestens zehn weitere, die mit gespannten Bogensehnen rundherum auf Felsvorsprüngen standen und ihn zweifellos bereits längst ins Visier genommen hatten.
Leider gibt mein Körper nicht gerade das schwierigste Ziel ab, das man sich denken kann
, dachte er resignierend und ließ seine

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